Menden. Schreck in der Innenstadt: Zwischen Wohn- und Geschäftshäusern steigt dicker Rauch auf. Brandherd macht der Feuerwehr Kopfschmerzen.

Schreck in der Mittagsstunde: Am Samstag gegen 13 Uhr entdecken Anwohner der Kolpingstraße, unweit der Polizeiwache Menden dichter Rauch zwischen zwei Wohn- und Geschäftsgebäuden aufsteigt. Kurz darauf schlagen hinter den Fassaden auch Flammen hoch. Die alarmierte Feuerwehr rückt mit mehreren Fahrzeugen an, denn hier stehen Gebäude dicht an dicht. Als Ursache entpuppt sich eine lichterloh brennende Mülltonne, die hinter einer Metalltür in einer Reihe mit mehreren weiteren in einem offenen Gang zwischen zwei Gebäuden steht.

Brand Kolpingstraße
Sicher ist sicher: Die Feuerwehr erscheint auch mit der Drehleiter am Einsatzort. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Niemand verletzt, aber jetzt ermittelt die Polizei

Das Feuer ist laut Wehrleiter Christian Bongard rasch abgelöscht, niemand wird verletzt, und dank des raschen Eingreifens der Einsatzkräfte entsteht offenbar auch kein größerer Gebäudeschaden. Die Polizei ermittelt vor Ort, ob es sich Achtlosigkeit beim Befüllen der Tonne oder um Vorsatz handeln könnte. „Wir haben solche Einsätze mit Einsetzen der kalten Jahreszeit leider wieder häufiger“, berichtet Bongard. Denn jetzt rauchen auch wieder die Kamine.

Im Gang hinter der grauen Tür schlagen Flammen hoch.
Im Gang hinter der grauen Tür schlagen Flammen hoch. © privat | Josef Böckelmann

Heiße Asche zuletzt wieder häufiger als Brandursache

Erfahrungsgemäß beachten auch in Menden viele Kaminbesitzer dann den Warnhinweis „Keine heiße Asche einfüllen“ nicht, wenn sie die grauen Reste aus der Röhre draußen in den Abfall kippen. Ob das auch diesmal die Brandursache ist, kann unmittelbar nach dem Feuer, das an diesem Samstagmittag viele Passanten beobachtet haben, noch nicht feststehen. „Trotzdem ist das für uns eine Gelegenheit auf diese Gefahr aufmerksam zu machen“, sagt Bongard.

Brand Kolpingstraße
Mit einer Wärmebildkamera wird nach Glutresten gesucht. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Auch interessant

Feuerwehr gibt Hinweise zu richtigem Umgang mit Schutt aus Kaminen

Heiße Asche kann bis zu 24 Stunden lang gefährlich bleiben kann. Sie darf daher niemals in brennbare Behälter geschüttet werden, also auch nicht in Mülltonnen aus Kunststoff. Wie lange die ausgeräumte Asche noch zu einem Brand führen kann, hängt zum Beispiel von der Art des verwendeten Holzes ab oder von der Zeit, seit es zuletzt aufgelegt wurde. So kann sich eine dunkle Rotglut unbemerkt unter der Asche verbergen und bei Luftzufuhr wieder aufflammen. Ab 525 Grad beginnt die Rotglut, ab 700 Grad die dunkle Rotglut.

Feuerfester Behälter zum Abkühlen zwingend notwendig

Deshalb der Hinweis: Bevor die Asche in einer Mülltonne entsorgt wird, muss sie erst in einem feuerfesten Behälter wie einem Metalleimer oder -gefäß mit Deckel auf feuerfestem Untergrund mit mindestens einem Meter Abstand zu brennbaren Gegenständen auskühlen. Der Behälter sollte auch eine feuerfeste Abdeckung haben, damit der Wind nicht hineinblasen und die Glut wieder anfachen kann. Ohne Abdeckung könnte der Wind die Glut auch aus dem Behälter herausblasen.

Auch interessant

Christian Bongard

„Wir haben solche Einsätze mit Einsetzen der kalten Jahreszeit leider wieder häufiger.“

Christian Bongard
Leiter der Feuerwehr Menden

Heiße Asche kann auch Müll-Laster oder Staubsauger in Brand setzen

Wichtig: Nicht nur Kunststoff-Müllgefäße samt Inhalt oder die Umgebung können abbrennen, auch Müllfahrzeuge oder Staubsauger können durch heiße Asche ungewollt in Brand gesetzt werden. Neben der Gefahr für Leib und Leben gilt dann auch, dass Besitzer der Mülltonne für die Schäden haften. Es könnte also auch teuer werden.

Auch interessant

Am Samstagmorgen erster Einsatz wegen angebrannten Essens

Am Vormittag war die Feuerwehr Menden bereits an der Arndtstraße unterwegs, wo ein vergessenes Essen auf dem Herd für akute Brandgefahr sorgte. Auch dieser Einsatz ging glimpflich aus