Menden. Im Südkreis hat sich ein neues Angebot im ÖPNV im Testbetrieb bewährt. Doch für Menden sehen Verkehrspolitiker vor allem finanzielle Risiken.

Ein paar Tipper auf dem Smartphone-Display – und schon kommt der Bus. Was sich zunächst merkwürdig anhört, wird im Meinerzhagener Stadtteil Valbert bereits getestet. Wie und ob so etwas in Menden funktionieren kann, daran haben die heimischen Verkehrspolitiker ihre Zweifel.

Erfahrungen aus Meinerzhagen

Zukunftsangebote im Öffentlichen Personennahverkehr werden an vielen Stellen getestet und diskutiert: ein autonom fahrender Kleinbus in Iserlohn; ein Bus, der per App gebucht werden kann – unabhängig von einer Haltestelle – in Valbert.

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Was sich im Südkreis in den vergangenen Monaten bewährt hat und von einer Testphase bald in den Regelbetrieb übergehen soll, ist für Einzelratsmitglied Peter Maywald auch eine Überlegung für Menden wert, „auf den Zug aufzuspringen“. Zwar auch hier nicht flächendeckend, aber zumindest um den ÖPNV in abgelegeneren Ortsteile zu verbessern.

Ein finanzielles Risiko

„Die Frage ist, wie es sich auf Menden ausweiten lässt“, sagt Wolfgang Exler (CDU) im Mobilitätsausschuss. Denn aus seiner Sicht sei Menden mit Bürgerbus und Anruf-Linien-Fahrten (ALF) gut aufgestellt. Zudem werde 2025 der Nahverkehrsplan überarbeitet. Damit könnten ohnehin neue MVG-Linien hinzukommen – oder bestehende Angebote eingeschränkt werden. Vor allem vor dem Hintergrund finanzieller Aspekte sei das Angebot per App „im Kreis nicht ganz unumstritten“. Statt Modellprojekte zu übernehmen, sollte sich die Stadt auf andere Kernprobleme der Zukunft zu konzentrieren. Dazu zähle für Exler nicht nur eine bessere Anbindung Schwittens, sondern auch ein ÖPNV-Konzept für das Gewerbegebiet Hämmer II. Für die Grünen ist der „On-Demand-Service“ derweil ein Schritt auf dem Weg in die Zukunft der Mobilität, so Dirk Huhn. „Wir haben ein paar abgelegenere Ortsteile. Aber es kann aber nur eine Ergänzung sein.“

Doch das App-Angebot ist vor allen Dingen eine finanzielle Frage. „Man kann konstatieren, dass das Ganze sehr kostenintensiv ist“, sagt Verkehrsplaner Ralf Weier. Entscheide man sich in Menden, das Angebot aufzugreifen, müsste die Kommune daher auch die Finanzierung sicherstellen. Angesichts einer angespannten Haushaltslage in Menden sei das Angebot „ein finanzielles Risiko“. Schlussendlich wird der Antrag mehrheitlich abgelehnt.