Menden. Der Mendener Mediziner Piotr Myslak ist tot. Am Donnerstag, 14. November, findet die Trauerfeier für den Kinderarzt statt.

Vor zehn Jahren schloss Piotr Myslak seine Kinderarztpraxis in Menden. Nun ist der Mediziner verstorben.

Im Oktober 2014 zog sich Piotr Myslak aus gesundheitlichen Gründen aus seiner Praxis an der Gartenstraße 32 zurück, wie er damals erklärt hatte. Die Praxis hatte er viele Jahre betrieben.

Ein Säugling wird bei einer Vorsorgeuntersuchung in der Praxis von einem Kinderarzt mit einem Stethoskop abgehört (Symbolbild).
Ein Säugling wird bei einer Vorsorgeuntersuchung in der Praxis von einem Kinderarzt mit einem Stethoskop abgehört (Symbolbild). © dpa | Friso Gentsch

Rasante Zunahme von Kindern mit Asymmetrien von Wirbelsäule oder Schädel

Nur wenige Monate vor seinem Rückzug hatte er sich dafür verstärkt eingesetzt, Kinder osteopathisch zu behandeln. Denn wie er damals erzählte, beobachtete er in seiner Praxis immer mehr Kinder mit einer Wirbelsäulen- oder einer Schädelasymmetrie. Das führte er auf die Empfehlung zurück, Säuglinge möglichst nicht in Bauchlage schlafen zu lassen, um das Risiko des plötzlichen Kindstods zu verringern. „Seit es die Empfehlung gibt, dass die Bauchlage als Schlaflage vermieden werden soll, haben wir eine rasante Zunahme von Kindern mit Asymmetrien von Wirbelsäule oder Schädel“, erklärte er damals. Hier wolle er mit Osteopathie gegensteuern. Er habe den Bedarf an Chirotherapie und Manueller Therapie erkannt, sich ein Jahr lang entsprechend fortgebildet und habe nach der theoretischen und der praktischen Abschlussprüfung das Zertifikat für Manuelle und Osteopathische Säuglings- und Kinderbehandlung erhalten.

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Mit osteopathischer Behandlung wollte Piotr Myslak nicht nur Kindern mit Symmetriestörungen helfen, sondern auch Mädchen und Jungen mit anderen funktionellen Störungen – beispielsweise Schreikindern, Babys mit starken Blähungen oder mit Schlafstörungen.

Intensive Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin

Lange indes konnte Piotr Myslak seiner Arbeit dann nicht mehr nachgehen. Als er sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Praxis zurückzog, kümmerte sich übergangsweise ein Kollege um die erkrankten Patientinnen und Patienten. Parallel wurde intensiv nach einem neuen Kinderarzt für die Praxisräume gesucht.

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Wenige Monate später allerdings war klar, dass die Suche vergeblich war. Die Praxis schloss komplett, Eltern konnten die medizinischen Unterlagen ihrer Kinder abholen.

Nach der Praxisschließung gab es in Menden nur noch zwei Kinderärzte – daran hat sich bis heute nichts geändert.

Trauerfeier findet am Donnerstag statt

Piotr Myslak starb im Alter von 68 Jahren. Die Trauerfeier findet statt am Donnerstag, 14. November, 11.30 Uhr, in der Kapelle des Limberg-Friedhofes.