Menden. .
Die Praxis ist seit Kurzem geschlossen – und eine Änderung ist nicht in Sicht. Nachdem sich Kinderarzt Piotr Myslak im Oktober vergangenen Jahres aus gesundheitlichen Gründen aus seiner Praxis zurückgezogen hatte, kümmerte sich zunächst übergangsweise ein Kollege um erkrankte Patienten. In der Zwischenzeit wurde intensiv nach einem neuen Kinderarzt gesucht – bislang allerdings vergeblich.
Mittlerweile ist die Praxis komplett geschlossen. Eltern können die Unterlagen ihrer Kinder abholen.
Nach der Praxisschließung gibt es in Menden nur noch zwei Kinderärzte. Ist das ausreichend? Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) bemisst den Versorgungsgrad nicht für Menden, sondern auf Kreisebene. Und mit Blick auf den gesamten Märkischen Kreis sei die Versorgung durch Kinder- und Jugendärzte gut, wie KVWL-Pressesprecher Jens Flintrop berichtet.
Im gesamten Märkischen Kreis gebe es rund 70 000 Kinder und Jugendliche, erläutert Flintrop. Da der Gesetzgeber als Sollgröße einen Arzt pro 4000 Kinder/Jugendliche festgelegt hat, müsste es im Kreis 18 Ärzte geben. „Im Moment sind es sogar ein paar mehr“, erklärt Flintrop. Der Versorgungsgrad liege bei 156 Prozent und sei damit ausreichend. Dabei werde nicht berücksichtigt, dass es in manchen Städten des Kreises vielleicht mehr Ärzte und dafür in Menden weniger gebe. Eltern müssen im Zweifel weiter fahren, um zum Kinderarzt zu gelangen. Wie weit zumutbar ist? „Das ist schwer auf den Kilometer festzulegen“, sagt Jens Flintrop. Die Ausschreibung, in der ein Nachfolger gesucht wird, laufe aber noch.