Menden. Zwei junge Geschäftsführer übernehmen das heimische Unternehmen, das als laut SIHK als Weltmarktführer gilt. Das sind die Pläne.

Auf den ersten Blick: unscheinbar. Auf den zweiten Blick: ein Weltmarktführer. Bei „Leuchten Busch“ an der Holzener Straße 56 in Menden läuft zurzeit der Räumungsverkauf. Das bedeutet allerdings kein Ende, sondern hier laufen die Vorbereitungen für den Neustart auf Hochtouren.

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Der bisherige Geschäftsführer und Namensgeber des Unternehmens, Martin Busch, wollte gerne kürzertreten, die Geschäftsführung abgeben und die Firma verkaufen, erzählt der neue Geschäftsführer Jan Bruder. Auf einer Unternehmensbörse seien er und Vincenzo Caterisano in Kontakt mit Martin Busch gekommen. Schnell seien sie sich einig gewesen: Vincenzo Caterisano und Jan Bruder kauften „Leuchten Busch“. Martin Busch unterstütze als Berater.

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Jan Bruder (links) und Vincenzo Caterisano sind die beiden neuen Geschäftsführer bei „Leuchten Busch“ an der Holzener Straße in Menden. © WP Menden | Corinna Schutzeichel

Und warum interessierten sich die beiden Dortmunder für das Mendener Unternehmen? „Wir haben in Dortmund eine Unternehmensgruppe aufgebaut“, erzählt Jan Bruder. „Dazu gehören zum Beispiel ein metallverarbeitendes Unternehmen, aber auch Handel und Entwicklung.“ Die Unternehmensgruppe mit dem Namen „Mockup Minds“ habe die Struktur einer Holding und konzentriere sich auf das Halten und Ausbauen von Unternehmen. Insgesamt rund 40 Mitarbeitende gehören laut Jan Bruder zu „Mockup Minds“ – verteilt auf fünf Unternehmen an den Standorten Dortmund und Menden.

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Nach der Übernahme von „Leuchten Busch“ im Sommer dieses Jahres stellen die beiden neuen Geschäftsführer die Mendener Firma komplett neu auf. Dazu gehört auf der einen Seite, auf Synergien zu setzen, wo sie möglich sind, und Abläufe „moderner zu gestalten“; und auf der anderen Seite Artikel auszusortieren, die künftig nicht mehr im Sortiment von „Leuchten Busch“ zu finden sein sollen. Eine Mammutaufgabe: 160 Kubikmeter seien in den vergangenen Monaten aussortiert worden, erklärt Jan Bruder: „Wir bewahren das, was gut ist. Und wir verbessern das, was wir besser machen können.“

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Zurzeit läuft der Räumungsverkauf bei „Leuchten Busch“ in Menden. Der Grund ist der Wechsel in der Geschäftsführung und der Abverkauf von Artikeln, die aus dem Programm genommen werden.  © WP Menden | Corinna Schutzeichel

Eines der Highlights im Sortiment von „Leuchten Busch“ sind Hochvolt-LED-Einbauleuchten, also Einbaustrahler, die unter einer Decke angebracht werden können. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) hat „Leuchten Busch“ in ihrer aktuellen Übersicht über Erfolgsgeschichten der Industrie-Region – neben MPG Mendener Präzisionsrohr und OBO Bettermann Holding – als „Weltmarktführer“ und „Hidden Champion“ ausgezeichnet. „Hidden Champions“ sind laut SIHK „Unternehmen, die mit innovativen Produkten teils seit Jahrzehnten weltweit an der Spitze stehen, doch für die Öffentlichkeit verborgen bleiben“.

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Gut 2500 Quadratmeter große Produktionshalle

An der Holzener Straße gibt es zwar einen Werksverkauf, doch die meisten Artikel verkauft „Leuchten Busch“ über Online-Shops, Baumärkte, Fachmärkte und andere Einzelhändler. In der gut 2500 Quadratmeter großen Produktionshalle in Menden werden die Leuchten montiert. Die Teile hierfür lasse das Unternehmen überwiegend regional produzieren. Wie groß die Räume sind, ist von der Straße aus kaum erkennbar, da sich die Halle in den rückwärtigen Bereich erstreckt.

„Wir wollen ein sozialer Arbeitgeber sein.“

Jan Bruder
Geschäftsführer bei „Leuchten Busch“

Der Name „Leuchten Busch“ als Marke werde bleiben, sagt Jan Bruder. Und auch der größte Teil des Personals in Menden sei übernommen worden: „Das war uns wichtig. Die Expertise ist damit nicht aus dem Haus.“

Die Mitarbeitenden sind am Unternehmensgewinn beteiligt

Natürlich gehe es bei jeder Firma um den wirtschaftlichen Erfolg, erläutert Jan Bruder. Aber ebenso wichtig sei ihm die Zufriedenheit der Mitarbeitenden – auch mit Blick auf den Fachkräftemangel: „Wir wollen ein sozialer Arbeitgeber sein.“ So beschäftige die Holding bewusst auch Menschen, deren Lebenslauf nicht geradlinig verläuft und Menschen, die vielfach auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum Chancen hätten: „Für dieses Konzept sind wir in Dortmund auch ausgezeichnet worden.“ Zudem gebe es im Unternehmen auch niemanden, der für Mindestlohn arbeite: „Wir haben die Löhne zeitgemäß angepasst.“ Darüber hinaus seien alle Mitarbeitenden am Unternehmensgewinn beteiligt.

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Öffnungszeiten des Werksverkaufs an der Holzener Straße: montags bis Freitag von 8.30 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr.