Menden. Nach dem Wegfall einer Corona-Förderung des Landes fällt die Kulturveranstaltung knapper aus als zuvor. Besucherbilanz überschaubar.
Für das Kunstfest Passagen auf Gut Rödinghausen ist nun Kassensturz angesagt. Die von der Stadt subventionierte Kulturreihe hat sich in Menden inzwischen zwar etabliert – dennoch muss man 2024 mit Abstrichen rechnen. Was sich im sechsten Jahr der Reihe änderte und welches Fazit die Veranstalter ziehen.
Fördermittel des Landes weggebrochen
Seit inzwischen sechs Jahren gehört das Kunstfest Passagen auf Gut Rödinghausen zum Kulturangebot in der Hönnestadt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten angesichts eines Programmes, das für Kritiker keinesfalls für alle Mendenerinnen und Mendener zugänglich ist, hat sich die Veranstaltung inzwischen etabliert. Und das liegt nicht zuletzt am Engagement der Stadt selbst, die das Projekt jährlich mit bis zu 20.000 Euro subventioniert.
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Die Gesamtkosten von rund 70.000 Euro aus dem Jahr 2023 ist erwartungsgemäß nicht mehr erreicht worden. Dafür alleine sorgte zumindest schon einmal eine weggebrochene Landesförderung aus Corona-Zeiten. Während das Land NRW vergangenes Jahr noch 24.000 Euro über eine Kulturförderung beisteuerte, ist die nun Geschichte. „Kompensiert werden die dadurch reduzierten finanziellen Mittel für das Kunstfest Passagen über Einsparungen im Programm, bei den Ausgaben im Bereich Marketing sowie durch das Entgegenkommen vieler Akteure und Künstler beim Honorar“, hieß es dazu aus dem städtischen Kulturbüro seinerzeit. Unterm Strich bedeutete das für dieses Jahr: lediglich acht statt zehn (2023) oder zwölf (2022) Vorstellungen.
„Kompensiert werden die dadurch reduzierten finanziellen Mittel für das Kunstfest Passagen über Einsparungen im Programm, bei den Ausgaben im Bereich Marketing sowie durch das Entgegenkommen vieler Akteure und Künstler beim Honorar.“
In einem Bericht für den kommenden Kulturausschuss ziehen Kulturbüro und Veranstalter nun ein Fazit – und kommen zum Kassensturz. „Insgesamt wurden 439 Besucher gezählt. Der durchschnittliche Anteil liegt bei 54 Besuchern. Die Zahlen schwankten zwischen 39 und 80 verkauften Tickets“, so Kulturbüroleiterin Jutta Törnig-Struck. Mit den Veranstaltungen „Karneval der Tiere“, „Fight Club“, „Hönnetal höchstpersönlich“ und „Walden“ seien zudem vier Veranstaltungen ausverkauft gewesen. „Der Eröffnungsabend mit der Vernissage der Sonderausstellung war mit 72 Besuchern voll ausgelastet.“
Programm auch abseits des Industriemuseums
Verteilt hat sich die Veranstaltungsreihe 2024 wieder einmal rund um das Mendener Industriemuseum. Vier Auftritte im Kaminsaal; mit dem „Karneval der Tiere“ in der evangelischen Christuskirche Lendringsen und „Fight Club“ im Kalkwerk Hönnetal von Lhoist wurden zudem zwei Außenstätten bespielt. Der Abschluss am 14. September bezog dann auch den Park von Gut Rödinghausen mit ein.
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Die Gesamtausgaben für das sechste Kunstfest Passagen belaufen sich demnach auf rund 42.000 Euro. Auf der Einnahmenseite stehen hingegen lediglich 22.000 Euro. Gut 5000 Euro davon kommen aus Eintrittskarten zusammen, weitere 12.000 Euro kommen zudem aus Sponsorengeldern sowie 5000 Euro aus einer LWL-Förderung. Der Eigenanteil der Stadt liegt unterm Strich bei 19.800 Euro. Damit bleibt das städtische Budget zwar im Rahmen der maximal 20.000 Euro, gleichwohl ist auch dieser Eigenanteil im Vergleich zu den Vorjahren nochmals gestiegen.