Menden. Das Mendener Amateurtheater eröffnet die Saison 2024/2025 mit einem echten Spektakel, dem „Farbspektakel“ von und mit dem Ensemble 21.
Farben machen nicht nur das Leben bunt, sie haben auch eine gewisse Symbolik, so steht das „Gelb“ etwa für den Neid, Egoismus, Eifersucht, aber auch für Gold, Lebensfreude, Licht. Das Rot für die Liebe, aber auch für die Hölle, für die Energie, aber zudem für Umsturz und Zorn.
Das Ensemble 21 vom Mendener Amateurtheater hat sich bereits mit den Szenencollagen „Nacht“ und „Fenster“ einen Namen gemacht, bringt nun mit „Farbspektakel“ einen Abend in 14 „Akten“ auf die Bühne, um zu demonstrieren, dass die „Farben der Welt das Mosaik des Lebens“ bilden. So steht es im Flyer, der das Publikum bereits im Vorfeld darauf vorbereitet, dass es gleichsam zum Lachen und zum Nachdenken eingeladen ist.
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Jede Szene, jede Bewegung, jede Gestik wurde selbst entworfen
Wie schon bei den vorherigen Aufführungen der jungen Schauspieler wurden nicht nach einer Vorlage die Abläufe erarbeitet, sondern jede Szene, jede Bewegung, jede Gestik selbst entworfen und gestaltet. Das zeichnet die Gruppierung aus, dass von A bis Z alles aus ihren Reihen stammt, nicht aus der Retorte, sondern individuell. Wer also weltbekannte Stücke mag, jede Rolle quasi mitsprechen kann, die Werke der bekannten Autoren aus den verschiedensten Jahrhunderten verinnerlicht hat, für den sind die Auftritte im Saal an der Fröndenberger Straße 40 nicht unbedingt die erste Wahl.
Wer allerdings frische Aktionen verlangt, unerwartete Wendungen liebt, Neues aus der „Fabrik“ erleben möchte, nicht den üblichen Ablauf favorisiert, der erlebt hier kurzweilige Stunden, der ist genau richtig und sollte unbedingt die Gelegenheit nutzen und noch eine der Aufführungen am 2., 4., 18. und 19. Oktober, jeweils 20 Uhr, besuchen.
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Warum wird eine Orange nach der Farbe benannt, eine Limette aber nicht?
Dabei gibt es durchaus Nachdenkliches zu genießen, denn warum eigentlich wird eine Orange nach der Farbe benannt, eine Apfelsine oder Limette nicht? Auch der „schwarze“ Humor kommt nicht zu kurz. Etwa als der Königssohn durch nichts aus der Langeweile gerissen werden kann und kurzerhand drastische Maßnahmen ergreift.
Aufklärung gibt es auch, oder wer weiß schon, dass das „blaue“ Herz in einer Szene nicht etwa auf das Blut eines Adeligen hinweist oder auf Alkoholismus, sondern auf Depressionen? Wie variabel die Mitglieder des Ensemble 21 sind, wird in der „Hölle“ deutlich, als sehr subtil deutsche Bürokratie aufs Korn genommen wird und die Vorzimmerdame im charmanten roten Sakko ihrer Klientel den zukünftigen Aufenthaltsort zuweist, je nach Charakter und vergangener Taten in mal hellen oder dunkleren Farben. Ein Rätsel allerdings konnte der Schreiber dieser Zeilen bis zum Ende der Vorstellung nicht komplett lösen und lässt ihn ratlos zurück: Warum sind die Schauspieler bis auf wenige Ausnahmen bei all dem Farbspektakel meist in schwarzer Kleidung unterwegs?
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Tickets gibt es an den Vorverkaufssstellen Brennweite – Fraukes Fotostudio, Unnaer Straße 41;
Provinzial Gerlach, Hermann-Löns-Straße 31a; Tabak Semer, Hauptstraße 16; und über das Kartentelefon 02373 / 9195591 (bitte auf den Anrufbeantworter sprechen). Außerdem können sie über die Homepage www.mat-menden.de bestellt werden.