Menden. Chef des Klinikverbundes setzt weiter auf ein Einlenken beim NRW-Gesundheitsministerium. Argumente liefert er nun den Mendener Sozialpolitikern.
Die NRW-Krankenhausplanung sorgt noch immer für eine gewisse Unsicherheit bei den Katholische Kliniken im Märkischen Kreis (KKiMK). Henning Eichhorst, Chef des Klinikverbundes, hofft weiter auf ein Einlenken beim NRW-Gesundheitsministerium, um die für den Kreis wichtige „Stroke-Unit“ halten zu können. Argumente liefert er nun auch den Mendener Sozialpolitikern.
Ein Minister-Besuch mit Beigeschmack
Anfang Juni streift hoher Besuch durch die Gänge des St.-Vincenz-Krankenhauses. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will sich dabei vor allem die „Stroke-Unit“ anschauen. Die Schlaganfall-Abteilung ist ein Aushängeschild des Mendener Krankenhauses. Kurz nach dem Besuch dann der Schock: Die Spezialstation steht vor dem Aus. Seither hat sich viel getan, allen voran ist das dem bürgerschaftlichen Engagement in Menden, Hemer und Iserlohn geschuldet. 19.000 Unterschriften sollen Laumann davon überzeugen, dass die „Stroke-Unit“ in der Hönnestadt bleibt. Diese Hoffnung hat auch gut drei Monate nach Bekanntwerden der Planung des Gesundheitsministeriums noch immer Bestand. Im Sozialausschuss hat Henning Eichhorst, Geschäftsführer des Klinikverbundes, nun aktuelle Entwicklungen aufgezeigt.
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„Alle Jahre wieder“ gehöre ein Überblick zum Mendener Krankenhaus für ihn eigentlich zum festen Programm, so Eichhorst. „Doch diesmal bin ich mit einem prekären Thema hier“, sagt er dann doch mit ernster Miene. Schließlich steht nicht nur für den Krankenhausverbund, sondern auch Menden als solches derzeit sprichwörtlich einiges auf dem Spiel. Dabei sei Eichhorst selbst eigentlich ein Befürworter der Krankenhausreform. Die soll künftig nämlich dafür sorgen, dass Kliniken sich stärker als zuvor auf einzelne Bereiche spezialisieren. „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass bestimmte Leistungen nicht immer vor Ort möglich sind“, erklärt Eichhorst. Ein Beispiel dafür droht Menden wohl zumindest in einem Bereich: der Wirbelsäulenchirurgie. „Das schmerzt uns sehr, muss man sagen.“ Die medizinische Versorgung im Allgemeinen, so Eichhorsts Vermutung, werde mit den aktuellen Planungen wohl nicht besser werden. „Aber es gibt zumindest noch eine...“
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Anders könnte es hingegen für die „Stroke-Unit“ laufen. Mit 400 Schlaganfall-Behandlungen im Jahr ist das St.-Vincenz-Krankenhaus die erste Anlaufstelle im nördlichen Kreisgebiet. Künftig, so rechnet Henning Eichhorst im Sozialausschuss vor, werde man wohl auf bis zu drei Fälle am Tag kommen. Und gerade in diesen Fällen zähle dann „jede Minute“. Das Problem allerdings: „Es gibt momentan keine Gesprächsmöglichkeiten in Düsseldorf“, so der Geschäftsführer. Im Grunde sei das jedoch nicht überraschend, schließlich herrsche nahezu in allen Krankenhäusern NRWs Unsicherheit: Alle wollen Antworten haben – im besten Fall positive.
„Es gibt momentan keine Gesprächsmöglichkeiten in Düsseldorf.“
Egal wie die Entscheidung des Ministeriums schlussendlich ausfällt: Eine Forderung macht der Eichhorst bei den Mendener Sozialpolitikern deutlich: Ohne eine Übergangsfrist werde die Planung nicht umsetzbar sein. Wenngleich die Hönnestadt am Ende keinen Einfluss hat, zähle jede Art der Unterstützung. Und die zeigt der Sozialausschuss auch einhellig – wenn auch nur symbolisch.