Menden. Mendens Christdemokraten sind nach Sitzung des Bauausschusses um Klarstellung bemüht. Wohnbebauung schließt sie dabei weiterhin nicht aus.

Eine „ketzerische Frage“ und ihre Folgen: Nach der Sitzung des Ausschusses für Planen und Bauen und dem WP-Bericht über die Planungen am Nordwall sieht die Ortsunion Menden Klarstellungsbedarf. Ihr stellvertretender Vorsitzender Peter Schnurbus, zugleich Vorsitzender des städtischen Ausschusses, unterzeichnet eine Erklärung, die offenbar auch erforderlich ist. Die wichtigste Botschaft: „Eine Planung ohne Parkhaus lehnen wir ab.“

Was war passiert? In der Ausschusssitzung hatte Hubert Schulte zum Thema Nordwall das Wort ergriffen: „Mal ketzerisch gefragt: Brauchen wir da überhaupt ein Parkhaus?“ Diese Frage kam durchaus überraschend. „Hubert Schulte hat in seiner ,ketzerischen Frage‘ im Ausschuss für Planen und Bauen (...) wieder nach dem tatsächlichen Parkplatzbedarf (0 bis 400 ) gefragt. Die Verwaltung hat allerdings längst den Bedarf überschlägig mit 300 berechnet. Diese Anzahl ist ohne Parkhaus nicht zu realisieren“, heißt es in der Stellungnahme der Ortsunion.

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Diese hatte extra eine Bürgerveranstaltung zum Thema organisiert, an die die Ortsunion erinnert. Es sei „nach dem sehr informativen und umfassenden Referat unseres Baudezernenten Jörg Müller zu einem sehr regen aber stets sachlichen Informationsaustausch mit den anwesenden Bürgern und Bürgerinnen“ gekommen: „Einhelliges Ergebnis der Diskussion war: Mendens Innenstadt braucht auf dem Nordwallgelände ein Parkhaus!“ Es gebe für die Ortsunion „nichts mehr, weshalb wir zu diesem Thema noch ,in uns gehen‘ müssten“.

Die CDU werde sich „mit aller Kraft“ für ein Parkhaus am Nordwall einsetzen. Wenn das geschickt mit einer Wohnbebauung kombiniert werden könne, sei das „sicherlich kein Problem“. Im Ausschuss war die Frage aufgekommen, ob ein Parkhaus auch dann realisiert werden könne, wenn das Nordwallgebiet als „urbanes Gebiet“ ausgewiesen werde – was der Ausschuss später tatsächlich machte. Baudezernent Jörg Müller hatte erklärt, dass das kein Problem sei, auch wenn es sich nicht mehr um ein als Kerngebiet gewidmeten Bereich gehandelt habe.

Sympathien für Wohnbebauung am Nordwall

Die Idee, auf dem ehemaligen Nordwall-Gelände nicht nur ein Parkhaus zu denken, sondern auch das Thema Wohnen explizit in die Planungen einzubringen, hatte bei Klaus Luig (FDP) und Stefan Band (Bündnis 90/Die Grünen) durchaus Gefallen gefunden. In der öffentlichen Wahrnehmung sorgte die Frage, ob ein Parkhaus überhaupt nötig sei und nicht auch ein Parkplatz genüge, für Verunsicherung. Von verschiedenen Seiten wurde auch an die WP-Redaktion herangetragen, dass allein die Nachfrage der CDU für Unverständnis sorgte – zumal die Geschäftshaus Küster GmbH, die den Neubau auf der anderen Seite der Gartenstraße errichtet, selbst ebenfalls Parkplatz-Bedarf angemeldet hat.

Peter Schnurbus

„Es muss jetzt angepackt werden, statt durch wiederholtes Einbringen von Grundsatzfragen eine schier endlose Zeitschiene zu schaffen.“

Peter Schnurbus
stv. Vorsitzender der Ortsunion Menden

„Der Standpunkt der CDU-Ortsunion Menden war, ist und bleibt klar und eindeutig. Wir sind und bleiben ein verlässlicher Partner der Mendener Bürger“, erklärt die CDU nun. Die Bebauung des Nordwallgeländes habe für Menden eine „herausragende Bedeutung“. „Es muss jetzt angepackt werden, statt durch wiederholtes Einbringen von Grundsatzfragen eine schier endlose Zeitschiene zu schaffen“, drückt die CDU gar aufs Tempo.

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Neben Parken und Wohnen hatte es in verschiedenen politischen Ausschüssen weitere Anregungen gegeben. So wurde die Schaffung von Spielmöglichkeiten ebenso gewünscht wie die Anbindung eines Parkhauses an die Wilhelmshöhe. Auch gastronomische Angebote wären denkbar. Der Ausschuss für Planen und Bauen hat beschlossen, die Stadt solle eine Projektskizze für einen Förderantrag erstellen. Auf dieser Grundlage soll die Fläche umgestaltet werden. Die andere Option, den Bau eines Parkhauses auszuschreiben, ist dagegen vom Tisch.