Menden. Initiativkreis Mendener Wirtschaft äußert sich zur Nordwall-Überplanung: „An der Lebenswirklichkeit vorbei“

In einem offenen Brief nimmt der Vorstand des Initiativkreises Mendener Wirtschaft Stellung zur Überplanung des Nordwallgeländes und bezieht sich dabei auf die jüngste WP-Berichterstattung zu dem Thema. Die Erklärung im Wortlaut:

„Die Nachricht, die wir am vergangenen Samstag, den 21. September, aus der Westfalenpost entnehmen mussten, hat uns zutiefst schockiert. Dort hieß es: „Menden braucht kein Parkhaus. Herr Schulte von der CDU stellte infrage, ob ein Parkhaus überhaupt notwendig sei.

Bereits im Zuge der Sanierung des Bürgerhauses sowie der Flächen vor dem Rathaus fielen vor einigen Jahren Parkplätze weg. Nun sollen weitere folgen. Dies wirft dringende Fragen auf: Wie soll so eine Innenstadt belebt werden? Wo sollen die Besucher parken? Wird davon ausgegangen, dass alle mit dem Fahrrad anreisen? Wie sollen die Mitarbeiter der Innenstadtunternehmen oder Besucher von Arztpraxen in der Innenstadt einen Parkplatz finden? Und was bedeutet dies für die Gastronomie?

Kritik an Streichung von Parkplätzen

Nicht zu vergessen ist die geplante Streichung weiterer Parkflächen im Zuge der Sanierung der Kolpingstraße und des unteren Teils der Unnaer Straße. Diese Maßnahmen gehen eindeutig an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei! Was die Politik – insbesondere die CDU – in den letzten Tagen geäußert hat, steht im Widerspruch zu allem, was eine Innenstadtentwicklung voranbringen könnte.

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Doch damit nicht genug: Im letzten Bauausschuss wurde auf Initiative der CDU einstimmig beschlossen, ein urbanes Wohngebiet am Nordwall einzurichten. Auch diese Entscheidung betrachten wir als problematisch. Was bedeutet das für den ruhenden Verkehr? Wird das Parken möglicherweise nur noch bis 22 Uhr erlaubt sein, um Anwohner nicht zu stören? Die wirtschaftliche Entwicklung der Innenstadt wird erneut gefährdet, wenn es nur noch eine begrenzte Nutzung der Parkflächen gibt.

Zudem stellen wir uns die Frage: Sind diese Innenstadtpläne mit der WSG Wirtschafts- und Stadtentwicklungsgesellschaft Menden GmbH abgestimmt? Wurde die Werbegemeinschaft Menden einbezogen? Was sagt das Stadtmarketing Menden dazu? Uns ist jedenfalls kein Statement bekannt.

IMW nimmt Kontakt zur CDU auf

Aus diesem Grund haben wir heute (Montag; Anm. der Red.) alle Fraktionsvorsitzenden angeschrieben, um den Antrag Urbanes Wohngebiet am Nordwall im morgigen Stadtrat nicht zur Abstimmung zu stellen. Wir fordern für die Stadtentwicklung Mendens mehr Realitätssinn und Rücksicht auf die Bedürfnisse unserer Bürger, Besucher, Einzelhändler, Gastronomen, Innenstadtmitarbeiter und Eventbesucher.

Es ist an der Zeit, sinnvolle und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen, die der Innenstadt und dem gesamten Stadtleben guttun – und nicht weitere Parkflächen abzubauen oder urbane Zonen einzurichten, die das Parken zusätzlich erschweren.“