Menden/Iserlohn. Jetzt Entwarnung. Mendener sollten nachts Fenster und Türen geschlossen halten. Keine Verletzten, hoher Schaden. Bericht mit Video.
Es waren verpresste Kunststoffballen auf einer Fläche von 400 Quadratmeter, die auf dem Gelände der Firma Lobbe in Iserlohn-Sümmern gegen 0.30 Uhr in der Nacht zu Montag in Brand geraten waren. Wie die Feuerwehr Iserlohn meldet, bildete man mit 120 Einsatzkräften mehrere Einsatzabschnitte, um eine Ausbreitung des Großbrandes zu verhindern. Durch sogenannte Riegelstellungen gelang dies, und nach etwa zwei Stunden war der Brand unter Kontrolle.
Allerdings müssen noch bis in den Montagvormitag hinein intensive Nachlöscharbeiten durchgeführt werden. Lobbe unterstütze die Einsatzkräfte in allen Belangen „nahezu beispiellos mit Mannschaft, Gerät und Zutritt der jeweiligen Gebäude“, wie die Feuerwehr meldet. Wie berichtet, wurde in der Nacht vorsorglich wurde auch eine Warnung mit Hinweis zur Geruchsbelästigung über die WarnApp NINA herausgegeben. Darin war auch das Stadtgebiet Menden genannt, da die Rauchwolke aufgrund der vorherrschenden Windrichtung auch über die Hönnestadt hatte ziehen können, wie es in der Brandnacht auf Anfrage der WP in der Kreisleitstelle der Feuerwehr hieß.
Brand in Außenlager: Schadenshöhe mit bis zu 30.000 Euro erstaunlich gering
Laut dem Inhaber der Firma ist ein Sachschaden von bis zu 30.000 Euro entstanden. Verletzt wurde niemand. Es ist davon auszugehen, dass die Nachlöscharbeiten und eine Brandwache bis zu den Mittagsstunden erforderlich werden. Welche Folgen der Brand für die Abfallbeseitigung im nördlichen Märkischen Kreis hat, ist noch unklar. Immerhin hatte sich die erste Meldung, wonach die Sortieranlage selbst brennen sollte, nicht bestätigt. Die Folgen des Feuers in dem Außenlager dürften somit weniger gravierend sein als anfangs befürchtet.
Mendener Bevölkerung sollte Fenster und Türen geschlossen halten
Laut der NINA-Warnung waren Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Die Warnung in tiefster Nacht dürften indes nur wenige Menschen in Iserlohn und Menden überhaupt mitbekommen haben. Inzwischen ist jede mögliche Gefahr beseitigt.
Brand in der Sortieranlage offenbar gegen 0.30 Uhr ausgebrochen
Der Kampf gegen das Feuer erwies sich angesichts der Abfallmengen als schwierig. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Iserlohn kurz nach 0.30 Uhr am Brandort eintrafen, wurden sofort weitere Kräfte alarmiert, danach noch mehrfach.
Flammen lodern hoch in den Nachthimmel
Das große Feuer war weithin zu sehen. Hoch loderten die Flammen in den Nachthimmel, während die Brandmeldeanlage des Betriebs überflüssigerweise laut heulte. Unklar ist noch, ob die Feuerwehr Iserlohn als Verstärkung auch Kräfte aus Menden hinzugezogen hat wie 2009 bei dem fürchterlichen WEKA-Feuer. Damals war ein Beschäftigter des Werkes in Sümmern, der aus Menden stammte, bei einer Explosion ums Leben gekommen.
Viele Mendener kennen den Anlaufpunkt für die Entsorgung in Sümmern
Das Umgebung des Brandortes in dem Industriegebiet, das auch viele Mendener als Anlaufstelle zur direkten Entsorgung bei Lobbe kennen, blieb lange Zeit weiträumig abgesperrt. Über die Ursache ist zur Stunde noch nichts bekannt.
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