Menden. Das Iserlohner Recycling- und Entsorgungsunternehmen expandiert nach Menden. Und das ist geplant.
Das Entsorgungsunternehmen Lobbe wird mit einer Dependance ins Gewerbegebiet Hämmer II ziehen. Es ist damit eine der größten Firmen, die im Zuge der Vermarktung des Gewerbegebietes in Menden bislang bekannt gegeben werden konnten. Die Pläne sind nach WP-Informationen in der Ratssitzung zur Wochenmitte in der Politik vorgestellt worden. Das steckt dahinter.
Standortfaktoren in Menden überzeugen
Das Iserlohner Entsorgungsunternehmen unter Führung der Familie Edelhoff wird sich demnach auf gut 35.000 Quadratmetern in Hämmer niederlassen. Zum Vergleich: Das entspricht etwa fünf Fußballfeldern. Dabei handelt es sich allerdings keinesfalls um einen kompletten Umzug des Entsorgers in die Hönnestadt. In Menden soll eine neu gegründete Gesellschaft an den Start gehen. „Der Fokus des Mendener Betriebs soll auf Wertstoffsortierung liegen. Mit einer hochmodernen Sortieranlage sortiert Lobbe Wertstoffe in sortenreine Fraktionen, die ihrerseits wieder die Basis für Recycling bilden“, erklärt Dr. Detlev Barkam, Geschäftsführer der Lobbe Holding GmbH & Co KG. In Hämmer hätten demnach „einfach alle Standortfaktoren gestimmt“, so Barkam weiter. Eine ähnlich moderne Anlage hatte das Unternehmen bereits 2015 in Iserlohn eröffnet.
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Mit Blick auf die vom Rat festgelegten Kriterien soll der Neubau einen nachhaltigen Charakter haben. Neben der Nutzung von Niederschlagswasser und der Errichtung mehrerer PV-Anlagen, plant Lobbe weitläufige Grünflächen mit heimischen vogelnützlichen Sträuchern und bienennützlichen Blumen zu gestalten. Das gesamte Bauwerk soll nach zertifizierten Nachhaltigkeitsstandards errichtet werden, heißt es. Tim Behrendt, Geschäftsführer der Mendener Wirtschaftsförderung (WSG), zeigt sich angesichts der bisher größten Neuansiedlung zufrieden: „Mit Lobbe lässt sich ein renommiertes Großunternehmen im Gewerbepark Hämmer nieder.“ Insbesondere der Beitrag des Mendener Betriebs zur Kreislaufwirtschaft sei zukunftsfähig und eine Bereicherung für die Hönnestadt.
Haushalt profitiert von Gewerbesteuereinnahmen
Für die Stadt selbst bedeutet die Neuansiedlung derweil sprichwörtlich sprudelnde Einnahmequellen. Denn nach WP-Informationen könnten möglicherweise siebenstellige Gewerbesteuereinnahmen winken. Zum Vergleich: 2021 verzeichnete Menden insgesamt 35,8 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen, 2022 kalkuliert die Verwaltung derzeit mit 35,9 Millionen Euro.
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Die Unternehmensgruppe Lobbe erwirtschaftet insgesamt über 400 Millionen Euro. „Der Haushalt der Stadt Menden wird von der Ansiedlung und der zu erwartenden Gewerbesteuer deutlich profitieren“, so Kämmerer Uwe Siemonsmeier. Wie viele Arbeitsplätze in Menden entstehen sollen, steht derzeit noch nicht fest. Umfragen zufolge zählt Lobbe zudem zu den besten Ausbildungsbetrieben Deutschlands. „Das erreichten sie nicht nur durch Investitionen in Technik, sondern auch durch Investitionen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, heißt es dazu vonseiten der WSG. Viele der Führungskräfte stammen aus den eigenen Reihen.
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Allerdings ist Lobbe nicht das einzige Unternehmen, das die Wirtschaftsförderung nach WP-Informationen vom neuen Gewerbegebiet überzeugen konnte. Auf gut 2500 Quadratmetern soll sich zudem ein Unternehmen niederlassen, das auf die Installation von Solarmodulen spezialisiert ist.