Menden. Seit einem halben Jahr sind die ersten Haltezonen für Eltern vor Mendener Schulen im Einsatz. Die Stadt will kontrollieren, ob das Projekt funktioniert.

Was als politisches Projekt vor rund zwei Jahren - auch auf Drängen der SPD - startete, ist nun an mehreren Schulen Realität: Elterntaxi-Haltezonen. Mittlerweile hat sich das System, das auf Platte Heide erstmals zum Einsatz kam, bewährt. Und doch setzt man beim Ordnungsamt zum Schulstart auf Schwerpunktkontrollen. Die Hintergründe.

Eltern bei Haltezonen und Problemen mitnehmen

Die langen Banner an den einen oder anderen Fleckchen im Stadtgebiet zeigen bereits seit Tagen, was Kinder und Jugendliche sicher gerne noch weiter vor sich hergeschoben hätten: Es ist Schulanfang. Achtung für Autofahrer. Doch das könnte in gleicher Weise auch für Eltern der Kinder und Jugendlichen gelten. Immer wieder berichten Schülervertreter und Schulleiter von bisweilen chaotischen Szenen - vor allem am Gelben Morgen. Elterntaxis, die in zweiter Reihe, auf Gehwegen oder gar im Halteverbot parken, sind dabei nicht nur den Beteiligten selbst ein Dorn im Auge, sondern mittlerweile auch Politik und Ordnungsamt.

„Es muss in die Elternschaft hineingetragen werden.“

Caroline Jooß
Grüne

Mitte November 2023 hatte die Stadt sprichwörtlich einen Steinwurf von der Nikolaus-Groß-Schule, an der Schützenhalle in Bösperde und an der Gemeinschaftsgrundschule Platte Heide am Standort Malvenweg auf einem Parkstreifen am Margueritenweg eine entsprechende Zone geschaffen. Blau-weiße Schilder mit der Aufschrift „Haltezone für Eltern - Ab hier schaffen wir es alleine!“ zeigen dort an, wo Eltern ihre Kinder zur Schule bringen und später wieder abholen können. Bereits wenige Tage nach der Einführung der Zonen habe sich die Lage rund um die Mendener Bildungseinrichtungen spürbar verbessert.

Doch mit ein paar Strichen auf der Straße und bunten Schildern alleine ist es am Ende nicht getan. „Es muss in die Elternschaft hineingetragen werden“, forderte Caroline Jooß (Grüne) in einer ersten Runde zum Thema.

Ordnungsamt beobachtet „kritische“ Situationen

„Grundsätzlich können die Kolleginnen und Kollegen ein positives Zwischenfazit ziehen. Sie waren jeweils von 7.30 bis 8.15 Uhr an insgesamt acht Schulstandorten zugegen, um Präsenz zu zeigen und zu kontrollieren“, sagt Stadtsprecherin Vanessa Wittenburg auf Anfrage der Westfalenpost. Ziel dieser Einsätze sei es, vor Ort zu sein, Hilfestellung zu bieten, Erklärungen zu liefern und den ein oder anderen Hinweis zu geben, um den Schulweg für Kinder, Eltern aber auch Lehrer so sicher wie möglich zu gestalten. „Die Resonanz der Schulen, aber auch der Eltern, war bislang durchweg positiv.“

„Leider ist deren Nutzung weiterhin ausbaufähig, daher werden wir in Zukunft weiterhin verstärkt Werbung für die Nutzung machen.“

Vanessa Wittenburg
Pressesprecherin, über die Eltern-Haltezonen

Interessant sei jedoch, dass das Ordnungsamt vor Ort nun häufig festgestellt habe, „wie kritisch die Verkehrssituationen an einzelnen Schulen wirklich ist“. Seitens der Bürgerinnen und Bürger gab es bei der Stadt dazu bislang allerdings keine Beschwerden oder Hinweise. Angespannt war die Situation an den ersten Schultagen unter anderem am Placida-Viel-Berufskolleg. „Viele Schülerinnen und Schüler kommen dort mittlerweile mit dem Krad zur Schule, allerdings ist der Stellplatz für diese sehr begrenzt. Das Team Sicherheit und Ordnung befindet sich dazu bereits im Austausch, bald soll es weitere Stellflächen geben“, führt Wittenburg aus.

Unter den bislang besuchten Standorten waren auch alle Schulen, an denen es auch Eltern-Haltezonen gibt. „Leider ist deren Nutzung weiterhin ausbaufähig, daher werden wir in Zukunft weiterhin verstärkt Werbung für die Nutzung machen, selbstverständlich auch in Zusammenarbeit mit den Schulen“, sagt die Stadtsprecherin. Gut angenommen werde das Konzept allerdings an der Nikolaus-Groß-Schule. „In der laufenden Woche wird das Team Sicherheit und Ordnung jeden Morgen an jeweils zwei Schulstandorten präsent sein. Dabei werden selbstverständlich auch die kleineren Schulstandorte berücksichtigt“, so die Ankündigung der Stadt.