Menden. Zwei Jahre nach der Schließung des Real-Marktes prangt nun ein neues Logo am Bösperder Weg. Wir haben uns vor Ort umgeschaut.

Der Parkplatz ist gut gefüllt. Es macht am Bösperder Weg zwar schon den Eindruck, als ob die Kaufland-Filiale geöffnet sei, doch bis zur Eröffnung am kommenden Donnerstag ist noch einiges zu tun. Wie es im kernsanierten Gebäude mittlerweile aussieht, was noch fehlt bis zum Start - und mit welchen Neuerungen Kunden rechnen können.

37.000 verschiedene Produkte im Mendener Sortiment

Der volle Parkplatz täuscht. Statt Kunden strömen vor allem Mitarbeiter und Handwerker aus der kernsanierten früheren Real-Filiale. Für die Eröffnung des Kaufland-Marktes am kommenden Donnerstag, 11. Juli, ist noch einiges zu tun. Waren einräumen, dekorieren, kleinere Ausbesserungen. In all der Hektik behält Marktleiterin Yvonne Kühnel den Überblick. Sie hat hier das Sagen über künftig 89 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für einige von ihnen ist es eine Rückkehr. Denn bis Mai 2022 betrieb Real die Filiale am Bösperder Weg.

Ein Großteil der Regale in der neuen Kaufland-Filiale ist bereits eingeräumt.
Ein Großteil der Regale in der neuen Kaufland-Filiale ist bereits eingeräumt. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Einen hohen einstelligen Millionenbetrag hat Kaufland in die Sanierung des Gebäudes inklusive Neuausstattung gesteckt, erklärt Patrick Sontag aus der Immobilienabteilung des Lebensmittelhändlers. Dass sich etwas getan hat, das merken Besucher direkt am Eingang. Statt einer in die Jahre gekommenen Drehtür öfnnen sich die Tore nun einladend zur Seite hin. „Wir haben den gesamten Eingangsbereich neu gestaltet“, sagt Sontag beim Rundgang. Doch das ist längst nicht das einzige, das sich getan hat. Dunkle Ecken aus früheren Jahren gehören der Vergangenheit an, das Sortiment ist hell und übersichtlich aufgereiht. „Wir wussten, dass die Immobilie ein paar Jahre auf dem Buckel hat“, ergänzt Sontag.

Drei Tage vor der Eröffnung ist der Großteil der Regale bereits gefüllt: Ein Hauch von Rooibos-Tee oder Kaffee wabert durch die Gänge, die ersten Aktions- und Rabattschilder prangen zudem an den Gängen. Einzig Obst und Gemüse fehlen noch. Das kommt so frisch wie möglich. Der Rest ist mit rund 65 Lkw-Ladungen geliefert worden. Seit Mitte Juni sind Yvonne Kühnel und ihr Team dabei, das Geschäft mit Artikeln zu füllen. 37.000 verschiedene werden es am Ende sein. „Da merkt man auch mal, wie viel verschiedene Marmeladen es gibt“, scherzt Kühnel beim Rundgang. Eineinhalb Kilometer würden sich die Regale am Stück erstrecken.

Das Sortiment ist farblich voneinander abgetrennt.
Das Sortiment ist farblich voneinander abgetrennt. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Aus dem Vorgänger-Markt ist nichts mehr übrig: kein Regal, keine Theke, keine Gefriertruhe. Einzig bei der Aufteilung ist man gewissen Vorgaben unterworfen. Backstation und Frischetheke sind dort, wo es Kunden gewohnt sind; am Ende des Hauptganges. Das umzubauen, „wäre Ressourcenverschwendung gewesen“, sagt Patrick Sontag. Damit spielt er vor allem auf die Haustechnik an, die sich noch immer schwerpunktmäßig im hinteren Teil des Gebäudes befindet. Orientierung bieten überdimensionierte Schriftzüge an den Wänden, die die einzelnen Abteilungen auch farblich kennzeichnen. Die Gänge sind derweil nochmal einzeln beschriftet - um etwa zwischen Süßwaren auch ein paar salzige Snacks schneller finden zu können. Dass sich Kaufland viel stärker als Vorgänger Real auf den Non-Food-Bereich konzentriere, komme den Kunden obendrein bei der Lebensmittelauswahl zugute. Die Frischetheke falle deutlich größer aus als zuvor. „Wir wollen, dass der Kunde ein Erlebnis hat“, sagt Yvonne Kühnel.

Imbiss, Bäcker, Blumen, Zeitschriften

Beim Konzept will sich Kaufland derweil treu bleiben. „Wir setzen auf eine Mischung aus Einkauf und Nahversorgung“, so Sontag weiter. Das wird vor allem an der Konzessionärsmeile deutlich. Blumengeschäft, Asia-Imbiss, Schlüsseldienst, Bäckerei, Nagelstudio und ein Post- und Zeitschriftengeschäft finden unter dem Dach ebenso Platz wie dutzende verschiedene Marmeladensorten.

Selbstscanner erleichtern das Einkaufserlebnis.
Selbstscanner erleichtern das Einkaufserlebnis. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Einen Trend, der in europäischen Nachbarländern bereits seit Jahren Usus ist, übernimmt man mit der Neueröffnung am Bösperder Weg nun: Selbstscanner. Mit einer entsprechenden Kundenkarte könnne die Geräte direkt am Eingang mitgenommen werden. Kunden können Artikel, die im Einkaufswagen landen, dann direkt scannen und müssen an der Kasse nicht mehr alle Waren aufs Band - und wieder in den Wagen räumen. Wer hingegen nur ein paar Kleinigkeiten kauft, wird künftig auch sogenannte Selbstscanner-Kassen nutzen können.

Die Eröffnung der Kaufland-Filiale ist für Donnerstag, 11. Juli, 7 Uhr, geplant - entsprechende Rabatt- und Sonderaktionen inklusive.