Menden. Stefan hat Leukämie, seine Familie organisiert für 20. Juli eine Typisierungsaktion. Von der Hilfsbereitschaft vieler könnte sein Leben abhängen.

Stefans Überleben hängt höchstwahrscheinlich an einer Stammzellspende. Nun startet seine Mendener Familie in Fröndenberg eine große Typisierungsaktion für den an Leukämie erkrankten 52-Jährigen.

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Schon mehrmals in den vergangenen Jahrzehnten gab es in der Hönnestadt große Typisierungsaktionen. Mehrere tausend Menschen ließen sich bei den verschiedenen Aktionen registrieren.

Nun geht es um den 52-jährigen Mendener Stefan. Er leidet an Blutkrebs. Sollten seine derzeitigen Therapien nicht anschlagen, braucht er zum Überleben eine Stammzellspende. Seine Schwägerin Monika und seine Schwester Iris organisieren deshalb eine Typisierungsaktion. Diese findet am Samstag, 20. Juli, zwischen 11 und 15 Uhr im „Life Medical Sports Club“ am Harthaer Platz 1 in Fröndenberg statt.

Blutwerte waren „unterirdisch schlecht“

Im Januar dieses Jahres spürte Stefan, dass mit seinem Körper etwas nicht stimmte. „Bereits seit einigen Wochen fühlte ich mich schlapp und jede Treppenstufe war eine Herausforderung. Und dass, obwohl ich seit längerer Zeit täglich fast 45 Kilometer mit meinem E-Bike zur Arbeit fahre“, beschreibt der Mendener. Seine Blutwerte waren „unterirdisch schlecht, und die darauffolgende Diagnose Blutkrebs war ein großer Schock“.

„Aber aufgeben ist keine Option für mich – jetzt heißt es: kämpfen.“

Stefan
ist an Leukämie erkrankt

Auf einmal sei alles anders gewesen. „Aber aufgeben ist keine Option für mich – jetzt heißt es: kämpfen“, so Stefan. Er glaube ganz fest daran, „dass ich bald wieder mit meinem geliebten E-Bike durch die Gegend düsen kann“. Seit längerer Zeit plant er eine Radtour durch Deutschland: „Mit Zelt und Gepäck aufs Rad und einfach los! Leider habe ich diese Reise aus verschiedenen Gründen immer wieder verschoben.“

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Nun hofft der 52-Jährige, der in seiner Freizeit Gamer und Serienfan ist, dass sich möglichst viele Menschen an der Typisierungsaktion beteiligen: „Ich habe noch so viel vor und deshalb die Bitte an euch: Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein!“ Zwar seien die Chancen, dass tatsächlich Stefan durch die Typisierungsaktion seinen genetischen Zwilling findet, gering, aber: „Auch wenn eure Spende nicht mir hilft, so gibt es viele andere, die ebenfalls betroffen sind und dringend eine Stammzellspende benötigen.“

Wattestäbchen für einen Abstrich liegen auf einem Tisch bei einer Typisierungsaktion (Symbolbild).
Wattestäbchen für einen Abstrich liegen auf einem Tisch bei einer Typisierungsaktion (Symbolbild). © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Stammzellspende könnte überlebenswichtig sein

Zunächst soll abgewartet werden, wie Stefans aktuelle Behandlung verläuft. Falls diese nicht erfolgreich ist und der Krebs nicht zurückgedrängt werden kann, „wäre eine Stammzellspende überlebenswichtig“. Stefan bekommt im Moment eine Chemotherapie, erklärt Monika. Um keine wertvolle Zeit zu verlieren und auch für andere Patientinnen und Patienten Überlebenschancen zu sichern, ruft Stefans Familie gemeinsam mit der DKMS dazu auf, sich als potenzielle Stammzellspender registrieren zu lassen. Es gehe darum, sich solidarisch zu zeigen und das Register potenzieller Spender weiter aufzubauen, erklärt Monika.

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Darüber hinaus organisiert Stefans Familie gemeinsam mit der DKMS eine Online-Registrierungsaktion. Wer helfen will, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich über www.dkms.de/stefan ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter oder zur Lebensretterin werden. „Das Ganze hat sich in der Pandemie entwickelt“, erläutert Christian Werheid vom Bereich Spenderneugewinnung/Leitung Sportprogramm der DKMS Donor Center gGmbH, im Gespräch mit der Westfalenpost . „Da konnten die Menschen ja nicht in Gemeindehallen oder anderen Einrichtung zur Registrierung kommen.“

Einfache und schnelle Registrierung zu Hause

Die Registrierung geht einfach und schnell, so die DKMS: Mit Hilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einwilligungserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können.

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Wer sich bereits in der Vergangenheit registrieren ließ, müsse nicht erneut teilnehmen, da diese einmal aufgenommenen Daten auch weiterhin weltweit für Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen, erläutert die DKMS. Besonders wichtig sei, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spenderinnen und Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung. 

Unterstützung auch durch Geldspenden möglich

Wer sich nicht typisieren lassen kann oder möchte, kann Stefans Wunsch auch mit Spenden unterstützen. Denn jede Registrierung kostet die DKMS 50 Euro. DKMS Spendenkonto, IBAN: DE04 7004 0060 8987 0006 95, Verwendungszweck: CTL 007, Stefan.