Menden. Die Heide-Apotheke soll kernsaniert werden. Apothekerin Ann-Christin Mierzwa möchte ihre Kunden weiter bedienen - und hat schon einen Plan.
Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen, deshalb wird Ann-Christin Mierzwa ihre Heide-Apotheke auf der Platte Heide in Menden demnächst in vier Container verlagern.
„Wir werden kernsanieren, das wird bei optimistischer Betrachtung etwa zwei bis drei Monate dauern. Aber in der Zeit sind wir für unsere Kundschaft weiterhin da, nur in einem unkonventionellen Umfeld“, erklärt die Apothekerin. Sie meint damit die Container, aus denen heraus sie Kundschaft bedienen wird. Die Container sollen ihren Platz während der Umbauphase vor den Garagen finden, so dass alle Parkplätze auf dem Platz erhalten bleiben können.
Mierzwa führt die Heide-Apotheke bereits in dritter Generation, wie ihr Vater und ihr Großvater ist sie standorttreu und hat zu einem großen Teil ihrer Kundschaft ein persönliches Verhältnis aufgebaut. „Von der Sanierung sollen deshalb auch besonders meine Kunden profitieren“, erklärt die 39-jährige. Seit 2022 ist sie alleinige Inhaberin der Apotheke, die seit 1961 von der Familie betrieben wird, und setzt ihr nun ihren eigenen Stempel auf. „Ich setze farblich auf schwarz-weiß, schlicht und chic, im Chanel-Look“, lacht die Apothekerin. Einen Hingucker indes soll ein Raumteiler mit einem großen, roten „H“ bieten. Der Buchstabe steht für den Anfangsbuchstaben ihres Vaters und Großvaters „Horst“.
Ann-Christin Mierzwa zollt ihren beiden Vorgängern Respekt und Dankbarkeit, darum wird dem alten Apothekerschrank von Opa Horst ein Platz in der neuen Apotheke bewahrt. Das äußere Erscheinungsbild wird sich grundlegend ändern, bodentiefe Fenster sollen für mehr Licht sorgen. „Zusammen mit einer Fußbodenheizung möchte ich Energie sparen, passend zum Konzept der grünen Apotheke.“
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Moderne Technik zieht ein
Doch die Äußerlichkeiten sind es nicht alleine, die Mierzwa zur Sanierung veranlassen. Vielmehr sei es die moderne Technik, die einziehen wird. Von dieser Technik werde auch die Kundschaft profitieren. Ein smarter Kommissionierschrank biete Platz für die doppelte Menge an Medikamenten und Produkten. Bis zu 10.000 Präparate können darin gelagert und verwaltet werden. Das bringe einerseits den Vorteil, dass die Heide-Apotheke ihr Angebot erweitern kann, zugleich aber auch eine Zeitersparnis, die den Kunden zugutekomme.
Das Offizin (Kundenbereich in einer Apotheke) erhält nicht nur ein neues Erscheinungsbild, sondern soll auch vergrößert werden. So soll ein separater Impfraum entstehen, in dem eine diskrete Beratungszone für pharmazeutische Dienstleistungen geschaffen wird. Blutdruckmessen, Medikationsanalysen und das Anpassen von Kompressionsstrümpfen, aber auch das ungestörte Gespräch sollen dort möglich sein.
Im Außenbereich befindet sich demnächst eine Pick-Up-Stelle. Dort hat die Kundschaft dann die Möglichkeit, bestellte Medikamente rund um die Uhr abzuholen.
Handwerker und Dienstleister aus Menden
Eine weitere Entscheidung hat Ann-Christin Mierzwa ganz bewusst getroffen: „Ich habe mich für ortsansässige Dienstleister und Handwerksfirmen entschieden“, berichtet sie. Auch bei der Wahl des Architekten bleibt sie ihrem Credo treu und setzt auf Menden. Nils Kemper wird als leitender Architekt die Sanierungsarbeiten durchführen.
Wie nah die Apothekerin an ihrer Kundschaft sein möchte, zeigt die „Wünschebox“, die Platz bietet für Anregungen der Kundinnen und Kunden. Vieles ändert sich in den kommenden Monaten, aber: „Wir werden weiterhin mit Herzblut, Spaß und unseren Werten für unsere Kundschaft da sein, so wie seit vielen Jahrzehnten“, verspricht Mierzwa - und sei es aus einem Apotheken-Container.