Lendringsen. Geldnot: Förderverein für das bei Familien beliebte Freizeitzentrum Biebertal bittet die Stadt um höheren Zuschuss.
In Geldnot: Ein Hilferuf des ehrenamtlich geführten Fördervereins für das bei Familien beliebte Freizeitzentrum Biebertal hat jetzt Bürgermeister Roland Schröder erreicht. Die Kosten zur Beseitigung massiver Schäden durch Hochwasser und Vandalismus seien zu hoch, erklärt der Vorstand um Helmut Schwittay und Christian Feuring. Um die Belastung tragen zu können, müsse der jährliche Zuschuss der Stadt Menden an den Verein um 15.000 Euro erhöht werden, und zwar rückwirkend zum 1. Januar 2024, heißt es in dem Antrag. Über dessen Annahme oder Ablehnung entscheidet, wie bei allen Bürgeranträgen, der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Menden.
Förderverein gerät durch höhere Gewalt in die Bredouille
Rückblende: Drei Monate lang musste das vom Hochwasser im Mai 2023 schwer getroffene Freizeitzentrum Biebertal in weiten Teilen gesperrt bleiben, weil die sandigen Gehwege von der Bieber regelrecht ausgeschwemmt worden waren. Immer wieder sorgten zudem blinde Zerstörungswut für teure Instandsetzungen der bei Familien, Schulklassen oder Vereinsmannschaften so beliebten Grillhütte für Probleme. Sie wurde deshalb schließlich vandalismussicher umgebaut. Das und die barrierefreie Anlage eines Weges vom Parkplatz zur Grillhütte führen Schwittay und Feuring als Beispiele für die stark gestiegenen Kosten an. Und auch am Förderverein gehe die Preisentwicklung der letzten beiden Jahre nicht vorbei. Doch der Zuschuss, den der Verein für die Pflege des Freizeitzentrums erhält, ist laut Schwittay immer noch derselbe wie 2012. Damals hatten die Stadt und der Verein, der die Pflege der Anlagen übernahm, dafür einen Nutzungsüberlassungsvertrag geschlossen.
40.000 Quadratmeter großer Spiel- und Spaßpark besteht heute seit 50 Jahren
Zuvor hatte die Stadt Menden die etwa 40.000 Quadratmeter große Freizeitanlage selbst betrieben, die in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Am 3. März 1974 eröffnete der damalige Lendringser Bürgermeister Otto Weingarten das Freizeitzentrum und übergab Franz Lenze und seiner Familie symbolisch den Schlüssel. Lenze betrieb in den Anfangstagen des Freizeitzentrums gemeinsam mit seiner Frau Doris zunächst einen kleinen Pavillon, in dem es Snacks, Eis und Getränke gab. Später kam dann das Hotel und Restaurant „Haus Lenze“ hinzu. Der inzwischen verstorbene Franz Lenze nannte das Freizeitzentrum später im hohen Alter sein Lebenswerk.
Drei Jahre nach dem ersten Anlauf des Vereins ist nichts passiert
Das Anliegen des Fördervereins, diesen Zuschuss endlich erhöht zu bekommen, ist ebenfalls schon älter. Bereits 2021 hatten die Ehrenamtlichen die Stadt für die Unterhaltung und Pflege von deren Eigentum um mehr Geld gebeten. Das sollte damals einhergehen mit einer Verlängerung des Überlassungsvertrages, die angelehnt sein sollte an die Überplanung des Geländes. Diese umfassende Lösung aber, stellen Schwittay und Feuring fest, lässt seither auf sich warten. Stattdessen stellte CDU-Fraktionschef Bernd Haldorn nach angeblicher Kritik am Pflegezustand die Überlassung an den Verein grundsätzlich in Frage. Nachfragen der WP bei der Stadtverwaltung ergaben damals, dass dem Rathaus keine Beschwerden bekannt geworden waren. Dem Verein läuft inzwischen aber offenbar die Zeit davon.
Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt berät über den Vereinsantrag am 23. April ab 17 Uhr im neuen Ratssaal.