Lendringsen. Das Freizeitzentrum Biebertal braucht eine Modernisierung. Für Irritation beim Betreiberverein sorgt die Forderung, ihm die Pflege zu entziehen.

Soll die Stadt Menden die Pflege des Freizeitzentrums Biebertal wieder selbst in die Hand nehmen? Die Idee von CDU-Fraktionschef, das zu prüfen, sorgt beim Förderverein für Irritationen. Und nicht nur das: Von Beschwerden und Kritik am Pflegezustand des wissen weder der Verein, noch die Stadtverwaltung etwas.

Im Haupt- und Finanzausschuss am 24. Januar war ein Antrag der CDU-Ortsunion Lendringsen Thema. Als es um den Rückschnitt einer Hecke ging, meldete dich Haldorn zu Wort: „Der Pflegezustand im Freizeitzentrum wird ja schon seit Jahren kritisiert. Wir sollten prüfen, ob wir die Pflege weiter beim Verein lassen oder ob wir doch wieder andere Möglichkeiten ergreifen.“ Haldorn forderte, das solle geprüft werden.

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Dieser Vorstoß kam für Christian Feuring, der damals als Vertreter der Fraktion Menden Innovativ (MI) an der Sitzung teilnahm, völlig überraschend. „Ich konnte mich aber dazu nicht äußern“, sagt Feuring. Grund: Der MI-Mann hatte sich für befangen erklärt, weil er auch Vorstandsmitglied des Fördervereins Freizeitzentrum Biebertal ist. Aber auch jetzt, Wochen danach, ist Feuring noch verwundert. „Ich finde das schon spannend, wie er (Haldorn, Anm. d. Red.) dazu kommt.“

Helmut Schwittay, Vorsitzender des Fördervereins, betont, dass es lange keine Beschwerden gegeben habe. „Und wenn früher etwas war, dann ging es um die Toiletten oder Spielgeräte.“ Beides fällt nicht in die Zuständigkeit des Vereins. Schwittay erinnert an die Anfänge des Vereins: „Damals haben wir viel Lob bekommen, weil endlich etwas passierte.“

Inzwischen hat der Verein bei der Stadtverwaltung nachgefragt, ob dort Beschwerden bekannt seien. „Fehlanzeige“, sagt Schwittay. Eine Anfrage dieser Redaktion bringt dasselbe Ergebnis: „Bei der für die Spielflächen zuständigen Kollegin im Team Kinder- und Jugendförderung sind seit Monaten keine Beschwerden bezüglich des Freizeitzentrums angekommen – weder zur Toilettensituation noch zu den Spielgeräten oder Ähnlichem“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Beschwerden habe es weder direkt über den Förderverein, noch über den Spielplatzmängelmelder der Stadt gegeben. Der Mängelmelder ist auf der Internetseite der Stadt Menden zu finden und wird laut Ehrlich „rege genutzt und funktioniert erfahrungsgemäß gut“.

Aus Sicht der Stadt sei das Freizeitzentrum grundsätzlich in die Jahre gekommen. „Wir sind aber grade dabei, es an einigen Stellen aufzuwerten: Zwei Beispiele sind der neue Wasserspielplatz und die geplante Errichtung eines Fitnessparcours entlang der Biber im März/April. Außerdem wurde ein Freiflächenplaner beauftragt, der eine Vorplanung für eine gesamte Umgestaltung des Freizeitzentrums Biebertal vornehmen wird“, so Ehrlich. „Die Stadtverwaltung ist überzeugt, dass wir hier auf einem guten Weg sind, um das Freizeitzentrum wieder attraktiver zu machen.“

Förderverein verweist auf Erfolge

Modernisierungsbedarf sieht auch der Förderverein. „Die Überplanung ist seit Jahren ein Thema“, sagt Christian Feuring. Der Verein sei aber auch diesbezüglich dauerhaft in guten Gesprächen mit der Stadt. Helmut Schwittay erinnert zudem an die Erfolge des Vereins: „Zu Beginn hab es zwei große Herausforderungen: den Neubau der Voliere und die Beseitigung der Grillproblematik. Beides haben wir geschafft.“ Das vom Verein mit der Pflege beauftragte Garten- und Landschaftsbauunternehmen leiste zudem hervorragende Arbeit. „Wir können da wirklich keine Probleme feststellen.“ Deswegen sehe der Verein auch überhaupt keinen Anlass, die Verantwortlichkeiten neu zu prüfen.