Menden.. Zahl der Straftaten geht zurück: Weniger Diebstähle, Sachbeschädigungen und Rauschgiftdelikte. Festgenommener könnte Serie begangen haben.
Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik konnte die Polizei gute Zahlen für Menden präsentieren: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der angezeigten Straftaten von 2414 auf 2243 zurückgegangen. Auch die Zahl der Einbrüche ist um ein Viertel gesunken – von 72 auf 53. Wermutstropfen ist allerdings die Zahl der aufgeklärten Einbrüche, die weit unter dem Wert aus 2017 liegt.
„Diese Zahlenentwicklung fällt nicht vom Himmel“, sagte Michael Kuchenbecker, Abteilungsleiter Polizei, als er die im Märkischen Kreis rückläufige Zahl der Straftaten präsentierte. Aber er gab auch zu bedenken: „Unser Personal schmilzt uns dahin wie der Schnee in der Sonne. Die Dienststellen müssen mit immer weniger Personal auskommen, und die Menschen im Märkischen Kreis interessiert das nicht. Aber die wollen sicher leben“, skizzierte Kuchenbecker die Situation der Beamten und appellierte dann: „Ich rate trotzdem jedem Kriminellen: Such’ dir einen anderen Kreis!“
Zu Herzen genommen
Einige Täter schienen sich Kuchenbeckers Rat zu Herzen genommen zu haben, denn ein Rückgang angezeigter Straftaten von mehr als sieben Prozent ist beachtlich. Diebstähle (-10,4 Prozent), Sachbeschädigungen (-14,1 Prozent) und Rauschgiftdelikte (-44,8 Prozent) sind merklich weniger geworden.
Sogar die Zahl der Einbrüche hat sich in Menden von 72 auf 53 um ein Viertel reduziert. Doch gerade bei dieser eigentlich positiven Entwicklung weist die Polizei eine katastrophale Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr auf: Wurden 2017 noch knapp 63,9 Prozent aller Einbrüche aufgeklärt, so waren es in 2018 nur noch magere 7,6 Prozent. Das entspricht 4 von 53 Einbrüchen. „Da müssen wir nachlegen“, sagte Kriminaldirektor Manfred Kurzawe selbstkritisch.
Nachbar alarmiert Polizei
Es gibt aber einen Lichtblick, der die Zahl der aufgeklärten Einbrüche in diesem Jahr merklich verbessern könnte: „Wir konnten Einbrüche einer festgenommenen Tätergruppe zuordnen“, berichtete der Kriminaldirektor auf Nachfrage der WP. Damit meint er den 33-Jährigen, dessen Festnahme am 30. Dezember gelang – der Mann war gerade dabei mit einem Komplizen in ein Wohnhaus an der Alten Provinzialstraße einzubrechen, als ihn ein Anwohner sah und die Polizei alarmierte.
Seit der Festnahme des Mannes „finden in Bösperde und auf Platte Heide nahezu gar keine Einbrüche mehr statt“, erklärte Kurzawe. Genauere Zahlen dazu, wie viele Taten der Mann mit seinem Komplizen begangen haben könnte, konnte noch nicht genannt werden.