Wenden. Unbelehrbare legen Müll in den Wendener Waldgebieten ab. Eine wirkliche Handhabe gegen das Handeln gibt es nicht – auf Kosten des Allgemeinwohls.
Der Wendener Förster Michael Sommer findet in aller Regelmäßigkeit in Wendener Waldgebieten Müll vor – für das egoistische und umweltfeindliche Verhalten vereinzelter Mitbürger und Mitbürgerinnen hat er überhaupt kein Verständnis. Das Fehlverhalten weniger hat für alle anderen reale Konsequenzen. Wird der Verursacher nicht auf frischer Tat ertappt, bleiben alle anderen auf den Beseitigungs-Kosten sitzen. Ein Zustand, der sich aus der Sicht des Försters dringend ändern muss.
Diskussion im Netz
Michael Sommer hat in seinem Unternehmen Forstkontor Sommer (FKS) alle Hände voll zu tun. Zuletzt erregten in den Sozialen Medien mehrere Fotos, die Müll in einem kleinen Waldgebiet hinter dem Wendener Lidl-Markt zeigten, für Aufsehen. Nachdem eine vermutliche Anwohnerin sich über die dauerhaften Zustände im angrenzenden Waldgebiet beschwerte und schilderte, dass im Monatsrhythmus immer wieder Müll an gleicher Stelle liege, kümmerte sich Michael Sommer um die nächsten Schritte zur Müllentsorgung.
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Im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt der Förster: Das ist längst kein Einzelfall mehr. Auch an weiteren Standorten müsse regelmäßig Sperrmüll oder sogar Müll in Tüten im Auftrag der Kommune entsorgt werden. Während seiner knapp dreijährigen Tätigkeit in der Gemeinde Wenden hätten sich weitere „Hotspots“ herauskristallisiert. Neben dem Waldgebiet hinter dem Lidl würden die Waldgebiete hinter dem Ortsausgang Wenden in Richtung Ottfingen, von Elben in Richtung Thieringhausen sowie der Gerlinger Holzlagerplatz immer wieder für egoistische Zwecke genutzt. „Ärgerlicherweise sind es immer die gleichen Stellen, an denen etwas abgelegt wird“, zeigt der Diplom-Forstingenieur überhaupt kein Verständnis für ein solches Handeln.
Auffälliges Verhalten
Aktuell sei auffällig, dass sogar immer weiter in den Wald hineingefahren werde, um den eigenen Abfall loszuwerden. „Der Müll ist jetzt ein paar Meter weiter in den Wald gerückt“, betont er. Sommer ist sich fast sicher, dass es sich bei den Tätern um ortskundige Personen handelt. „Ich glaube, dass es sich dabei um Einheimische handelt. Es wird schon darauf geachtet, dass man dabei nicht gesehen wird“, so Sommer weiter. Die einzige Möglichkeit, um „illegale Müllentsorger“ daran zu hindern, sei es, sie auf frischer Tat zu ertappen, doch das komme angesichts der großen Waldgebiete nur selten vor. „Wenn jemand auf frischer Tat ertappt wird, dann wird es auch empfindlich teuer“, verdeutlicht der Förster, der schon das eine oder andere Mal tatsächlich zur rechten Zeit vor Ort war.
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Passiert das nicht, müsse in vielen Fällen der Privateigentümer oder ein jeweiliger Beobachter den abgelegten Müll beim Forstamt melden. Daraufhin werde das Anliegen an die Gemeinde Wenden weitergetragen. Diese beauftrage schließlich den Bauhof mit der Entsorgung. Die Kosten für die Entsorgung blieben im Endeffekt bei der Gemeinde hängen und belasteten damit auf Sicht alle Bürger und Bürgerinnen. „Es schadet uns allen und geht an unser Geld. Es machen zwar nur wenige, aber alle müssen darunter leiden“, nimmt Sommer die Verantwortlichen in die Pflicht, ans Allgemeinwohl zu denken und endlich damit aufzuhören.