Lennestadt. Nach den Umstrukturierungen ist vielen nicht klar, welche Leistungen im Altenhundemer Krankenhaus angeboten werden. Hier ist die Übersicht.

Nach diversen Umstrukturierungen und der Schließung der Geburtshilfe-Station im St.-Josefs-Hospital (SJH) in Altenhundem zum Jahresende fragen sich viele Bürgerinnen, welche Krankheiten hier noch behandelt und welche Leistungen angeboten werden. Wie fragten beim Träger GFO-Kliniken Südwestfalen nach:

Welche Stationen mit wie vielen Betten gibt es nach der Umstrukturierung noch in der Klinik?

Das St.-Josefs-Hospital Lennestadt hat Stationen mit intensivmedizinischem, internistischem, psychiatrischem und palliativmedizinischem Schwerpunkt, darüber hinaus eine Kurzzeitpflege. Der Orientierungswert für die Krankenhausgröße ist laut Krankenhausplan die jeweilige Fallzahl, nicht die Bettenzahl.

Welche ambulanten Angebote und Untersuchungen werden in Altenhundem angeboten?

Wir bieten in Lennestadt ambulante Operationen in der Gynäkologie und der Chirurgie an, darüber hinaus decken unsere MVZ-Praxen in und im Umfeld des SJH radiologische Leistungen (MRT-, CT-, Röntgenuntersuchungen), chirurgische Leistungen (Allgemein-, Viszeral-, Orthopädie und Unfallchirurgie) sowie Leistungen im Bereich der Gynäkologie ab. Darüber hinaus bieten unsere Hebammen Sprechstunden für Schwangere, CTG-Kontrollen, Hilfen bei Schwangerschaftsbeschwerden (Akupunktur, Taping etc.) sowie die Schwangerschaftsvor- und -nachsorge an. Ein Großteil der ambulanten Angebote wird in diesem Jahr weiter ausgebaut mit einer Ausweitung der Sprechstundenzeiten und somit mehr Terminen für unsere Patientinnen und Patienten.

Traumazentren und Viszeralchirugie

Unter Viszeralchirurgie versteht man ein Spezialgebiet der Chirurgie, das die operative Behandlung bei Erkrankungen des Bauchraum sowie der Organe, die sich darin befinden, beinhaltet.

Das Martinus-Hospital in Olpe wurde 2022 als regionales Traumazentrum für die Behandlung von schwerstverletzten Patientinnen und Patienten zertifiziert. Durch Einbindung in das Traumanetzwerk Köln ist eine bestmögliche Versorgung zu jeder Zeit gewährleistet. Im April 2024 stufte die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie die Helios-Klink Attendorn als Lokales „TraumaZentrum DGU“ ein. Als Teil des Trauma-Netzwerks Köln erfüllt das Haus ebenfalls die Kriterien für die Behandlung von Schwerverletzten.

Weitere Informationen für Patientinnen und Patienten gibt es auf den Websites der GFO-Kliniken (kliniken-suedwestfalen.gfo-online.de) und der verschiedenen Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Die GFO steht auch für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Im Notfall: Wie sollen sich Patienten mit akuten Beschwerden verhalten, können diese sich weiterhin an das Krankenhaus in Altenhundem wenden?

Patientinnen und Patienten mit akuten Beschwerden können weiterhin jederzeit ins SJH kommen, die Zentrale Notaufnahme ist rund um die Uhr besetzt.

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Wenn operiert werden muss, ist das dann in Altenhundem möglich? Steht rund um die Uhr ein OP-Team bereit?

Im SJH sind ambulante Operationen möglich, nach dem Eingriff kommen die Patientinnen und Patienten in die Tagesklinik, die erst kürzlich in die neugestalteten Räume der früheren Intensivstation gezogen ist. Operationen, die einen stationären Aufenthalt nach sich ziehen, werden im St.-Martinus-Hospital Olpe durchgeführt.

Bei welchen Beschwerden ist es besser, direkt nach Olpe zu fahren?

Die Patientinnen und Patienten können wie bisher mit allen Beschwerden nach Lennestadt kommen. Sie werden dort ersteingeschätzt, anschließend wird, in enger Verzahnung mit dem St.-Martinus-Hospital Olpe, über die individuelle Weiterbehandlung entschieden.

Krankenhaus Altenhundem St. Josefs-Hospital
Infotafel im St.-Josefs-Hospital. „Kreißsaal“ wurde nach der Schließung der Geburtshilfe überklebt. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

Bei der Notfall-Beförderung per Rettungswagen (RTW) werden Patienten nach Altenhundem oder direkt nach Olpe oder woanders hingefahren?

Es ist bereits seit Jahren gelebte Praxis, dass der Rettungsdienst selbst entscheidet, welches Krankenhaus er anfährt. Dabei werden Schwer- und Schwerstverletzte natürlich vorzugsweise in die regionalen und überregionalen Traumazentren gebracht.

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Viele Mitarbeiter in der Pflege seien abgewandert, heißt es. Ist noch genug Pflegepersonal verfügbar?

Durch Veränderungsprozesse gibt es immer eine natürliche Fluktuation, gerade weil manche Mitarbeitende solche Momente auch nutzen, um sich beruflich zu verändern. Einige Mitarbeitende sind daher an den Standort St.-Martinus-Hospital Olpe gewechselt. Es gab aber keine betriebsbedingten Kündigungen aufgrund der Verlagerung. Wir erfüllen an beiden Standorten weiterhin alle Vorgaben des Pflegebedarfsschlüssels – sowohl im Hinblick auf die Qualität als auch auf die Quantität.

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Es gibt Gerüchte, das Ärzteteam in St. Josef werde weiter ausgedünnt, zum Beispiel müsste ein Anästhesist in der Zentralen Notaufnahme auch als Internist fungieren. Stimmt das? Wenn, ja haben die Ärzte die nötige Qualifikation?

In der Zentralen Notaufnahme des SJH sind Ärztinnen und Ärzte tätig, die den klassischen Hauptabteilungen entstammen, sie sind dort aber nicht zum Beispiel als Internisten oder Anästhesisten tätig, sondern als Notfallmediziner. Sie verfügen zusätzlich zu ihrer Fachdisziplin über die spezielle Qualifikation und die notwendige Erfahrung in der Notfall- und Intensivmedizin und übernehmen in direkter oder telemedizinischer Abstimmung mit Fachärzten der weiterbehandelnden Disziplinen die gesamte Versorgung. Eine der Voraussetzungen ist die aktive Tätigkeit als Notarzt, um so eine schnelle und hochqualifizierte Versorgung sicherzustellen. Vervollständigt wird das Team durch Pflegende sowohl der Intensiv- als auch wie der Notfallpflege, die sich unter einheitlicher Leitung und fachübergreifender Tätigkeit zusammengefunden haben.

Dieses Schild steht an der Auffahrt zum Haupteingang des St.-Josefs-Hospitals in Altenhundem.
Dieses Schild steht an der Auffahrt zum Haupteingang des St.-Josefs-Hospitals in Altenhundem.

Gibt es für die Geburtshilfe-Station (und die frühere Chirurgie-Station) schon Pläne für die Nachnutzung?

Hierzu werden aktuell verschiedene Konzepte erstellt.

Gibt es noch die HNO-Belegabteilung, wenn ja, wie lange noch?

Es gibt seit 1. Januar keine stationäre operative Abteilung mehr in Lennestadt. Ambulante HNO-Operationen haben jedoch nichts mit dem Belegstatus zu tun und sind weiter möglich.