Kirchhundem. Trotz knapper Kasse hat die Gemeinde Kirchhundem im Jahr 2025 viel vor. Erster Erfolg: Eine alte Halle an prominenter Stelle wird bald verschwinden.
Trotz eines Riesenlochs in der Gemeindekasse ist ein konsequenter Rotstift-Kurs für die Gemeinde und vor allem Bürgermeister Björn Jarosz auch für 2025 keine Option: „Wir haben zwar nicht viel Geld, aber wir müssen trotzdem eine vernünftige Entwicklung anstoßen.“ Das heißt: Auch in diesem Jahr wird sichtbar gebaut, saniert und modernisiert – und das im Hoch- und im Tiefbau. Dabei landete die Gemeinde vor wenigen Tagen den ersten Coup. Die Halle eines früher an der Hundemstraße ansässigen Autohauses und Kfz-Betriebs in Kirchhundem gehört jetzt der Gemeinde. Das Bauwerk, schon längere Zeit als Lager- und Abstellfläche genutzt, war sichtlich in die Jahre gekommen. „Die Halle war mir schon länger ein Dorn im Auge, wir konnten vor ein paar Wochen dann zuschlagen“, so der Bürgermeister. Fest steht, dass der „Glaskasten“ abgerissen wird, noch unklar sei, was auf dem Grundstück passieren soll. Der Bereich solle städtebaulich aufgewertet werden; da es sich um eine Verkehrsmischfläche handelt, seien mehrere Nutzungen möglich. Das Thema soll in der nächsten Zeit zusammen mit der Politik beraten werden.
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Auf der Hausaufgabenliste im Bereich Tiefbau steht die Wohnstraße In der Gade in Rahrbach ganz oben. Die Anlieger der „Schotterpiste“ warten schon lange auf den Erstausbau der Straße. Die Planung ist bereits fertig, vor dem Straßenbau kommen Kanal und Wasserleitung an die Reihe. „Wir werden dieses Jahr mit der Ausschreibung beginnen“, so Michael Kaiser, Leiter des Kirchhundemer Tiefbauamtes. Die Anlieger werden in einer Anliegerversammlung informiert, was vor ihren Haustüren passieren soll.
Stützmauern, die nicht mehr richtig stützen, beschäftigen in 2025 auch die Gemeinde Kirchhundem. Allen voran an der Eichholzstraße in Heinsberg. Die Grundstücksverhandlungen seien vor dem Abschluss, die Ausschreibung solle in Kürze folgen. Mindestens 520.000 Euro hat die Gemeinde für diese Maßnahme eingeplant. Ein zweites Stützmauer-Projekt in der Straße Gübecke in Kirchhundem, veranschlagt mit 650.000 Euro im Haushaltsplan, sei noch in der Planung. Baubeginn in diesem Jahr sei eher unwahrscheinlich.
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Die zweite Achillesferse aller Kommunen, die alle Kämmerer verzweifeln lässt, „schmerzt“ auch in Kirchhundem: Brücken, die erneuert werden müssen. Hier stehen in diesem Jahr drei Bauwerke in Marmecke, Kruberg und Oberhundem an, wobei wahrscheinlich nur die ersten beiden realisiert werden können. Die relativ kleine und unscheinbare Brücke über den Hundembach zur Adolphsburg in Oberhundem wird eine große „Nummer“. Die Brücke muss komplett erneuert werden. Weil sie aber die einzige Zuwegung zur Burg mit einigen Eigentumswohnungen und zum Hallenbad ist, muss während der Bauzeit eine zweite Brücke gebaut werden. „Das ist wegen Feuerwehr und Rettungsfahrzeugen nicht anders möglich“, so Michael Kaiser. Und kostet! So wird aus dem einfachen Bauwerk ein 670.000-Euro-Projekt. Nicht viel billiger wird die Brücke über die Rahrbach in Kruberg, die auch von schweren landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt wird. 665.000 Euro ist für dieses Bauwerk geplant.
Was Radfahrer im Kirchhundemer Land besonders freuen dürfte: Die Radwegverbindung zwischen Hofolpe und der Kreisstraße 19 (Silberger Weg) soll in diesem Jahr angegangen werden. Weil ein Radweg direkt an der Bundesstraße nicht realisierbar ist, wurde nach Alternativen gesucht. Die neue Trasse führt von der K 19 zunächst durch ein Waldgebiet bis Heidschott und wird dann an die Obere Kampstraße in Hofolpe angeschlossen. Nach dem Bau können Radfahrer immerhin von Welschen Ennest bis Hofolpe über Rad- oder innerörtliche Wege fahren, ohne die vielbefahrene Bundesstraße B 517 nutzen zu müssen.