Kreis Olpe. Weihnachtszeit ist Reisezeit. Viele Menschen im Kreis Olpe nutzen den Jahreswechsel für eine Kreuzfahrt in die Sonne. Das sind die beliebtesten Ziele.
Für die einen ist es ein No-Go, für die anderen das schönste Geschenk: Über die Feiertage ab in den Urlaub – am liebsten in die Sonne. „Es gibt genug Leute, die über die Feiertage wegfliegen“, sagt Sabine Homrighausen vom Reisebüro „Reiseglück Lennestadt“ in Altenhundem. Die Motive der Kunden dafür sind unterschiedlich. Der Reise-Riese TUI nennt in seinem Internet-Blog „fünf gute Gründe, warum man über die Weihnachtsfeiertage verreisen sollte: Kein Geschenke-Karussell, kein Besuchsmarathon, keine Kalorienbomben, keine Musikkonserven, keine Küchenschlacht.“ Doch meistens ist es keine Flucht vor dem Feiertagsstress. Die meisten wollen einfach dem Alltag entfliehen – raus in die Sonne, raus aus der grauen Tristesse des Sauerlands, denn ein „Winterwonderland“ zu Weihnachten, das hat im Kreis Seltenheitswert.
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Wenn schon in die Sonne, dann auch richtig. Die Inselgruppe Kap Verde, südlich der Kanaren, werde noch lieber gebucht als die Kanaren selber. Sogar der Deutschen Lieblings-Destination Mallorca sei mit rund 16 bis 18 Grad im Winter vielen noch zu kalt. Auch Badeurlaub in Ägypten stehe wegen des guten Preis-Leistungsverhältnisse gut im Kurs, so Homrighausen. Wer es sich leisten kann, der bucht in dieser Jahreszeit auch mal vier Wochen am Stück. Das seien vor allem ältere Reisende ohne Familienverpflichtungen. Djerba, die größte Mittelmeerinsel Nordafrikas (Tunesien), sei beliebt, weil nicht zu teuer. Etwa 4000 Euro kostet ein Monat Djerba für zwei Personen.
Auch das Reisebüro Harnischmacher in Olpe verkauft so manches Reiseticket über die Feiertage. „Weihnachten ist nicht die Hauptreisezeit, aber es gibt schon Leute, die die Feiertage in der Sonne verbringen möchten“, so Holger Harnischmacher. Während wir uns mit Sauerländer Schmuddelwetter rumschlagen, gibt es auf der Südhalbkugel genau das richtige Urlaubswetter bei warmen Tagestemperaturen zwischen 25 und 35 Grad. Kein Wunder, dass die Kreuzfahrtrouten in die Karibik oder zu asiatischen Zielen gefragt sind. Malediven, Sri Lanka, Vietnam oder Thailand seien beliebt. „Auch Australien und Neuseeland sind im Trend“, so Holger Harnischmacher. Denn Australien habe erst sehr spät alle Beschränkungen aus der Coronazeit aufgehoben und fiel deshalb längere Zeit als Reiseziel aus
Wer glaubt, der Hype um Kreuzfahrten sei vorbei, irrt. Diese sind nach wie vor trendy. „Viele Neulinge machen zunächst eine Schnupperfahrt, zum Beispiel vier Tage Hamburg-Oslo und zurück“, sagt Sabine Homrighausen: „Wer sich einmal darauf einlässt, wird oft zum Wiederholungsbucher.“ Gute Verpflegung, gute Unterhaltung, guter Service und ein gewisser Luxus „all in“ verfehlten ihre Wirkung nicht. Eine Woche Mittelmeer mit Balkonkabine schlage mit 2000 Euro zu Buche – pro Person. Reisende ohne Familie bevorzugten mittlerweile kleinere Schiffe.
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Die Coronazeit, als die Reisebranche zum Erliegen kam, ist mittlerweile abgehakt. „Der Stand vor der Pandemie wurde wieder erreicht“, so Holger Harnischmacher. Dennoch hat die Krise Spuren hinterlassen. „Gerade die klassische Pauschalreise ist heute mehr denn je gefragt, weil man über deutsche Veranstalter eine sehr hohe Absicherung hat“, erklärt Harnischmacher. Wenn ein Flug ausfalle, sei der Veranstalter in Haftung und müsse für einen Alternativflug sorgen. Diese Sicherheit habe man bei der Einzelbuchung von Hotel und Flug im Internet nicht. Weiterer Trend: „Die Leute reisen kürzer, zum Beispiel nur fünf statt sieben Tage, dafür öfter im Jahr“, so Homrighausen.
Übrigens: Wer sich kurzfristig überlegt, den Feiertagen bzw. dem Jahreswechsel zu entfliehen, quasi auf die letzte Minute, ist spät dran, wahrscheinlich zu spät. „Last-Minute-Reisen gibt es eigentlich nicht mehr“, so Homrighausen. Frühbucher-Rabatte hätten Last-Minute-Schnäppchen abgelöst. Abgelöst wurden auch die Billig-Flieger. Ein Hin- und Rückflug nach „Malle“ ohne Hotel sei unter 350 Euro heute kaum noch zu haben. Daran werde sich auch nicht mehr viel ändern, zumal im Mai die Ticketsteuer erhöht werden soll.