Olpe. Einsturzgefahr: Die Turnhalle am Seeweg muss aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen bleiben. Was das für Schulen und Vereine bedeutet.

Schlechte Nachrichten für alle Vereine und Bildungseinrichtungen, die ihr Sportangebot in der ehemaligen Realschulturnhalle durchführen. Wie die Kreisstadt Olpe bekannt gab, wird die Turnhalle am Seeweg (ehemalige Realschule) ab sofort gesperrt. Im Zuge einer routinemäßigen Inspektion Anfang November wurden Risse in den Brettschichtholzträgern (Leimbinder) der Dachkonstruktion der Turnhalle am Seeweg festgestellt. Nach einer ersten eingehenden Begutachtung durch Fachleute, darunter ein Statiker und eine auf die Sanierung von Brettschichtholzbindern spezialisierte Zimmerei, wurde festgestellt, dass es sich um vermutlich neue Risse handelt. Aus Sicherheitsgründen wurde die Halle ab sofort gesperrt, da die Tragfähigkeit der Leimbinder nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Das Gebäudemanagement hat die Halle entsprechend gesichert und alle Eingänge mit Hinweisschildern versehen.

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„Das ist nicht schön und wir haben uns das ganz anders vorgestellt, aber die Sicherheit steht im Vordergrund“

Bernd Sundermann
Leiter des Amts für zentrale Gebäudebewirtschaftung

Halle mindestens bis Sommer 2025 gesperrt

Während den ersten Begutachtungen seien Beschädigungen an mindestens zwei der sieben Brettschichtholzträger festgestellt worden. Nicht auszuschließen sei, dass im Zuge der noch anlaufenden Untersuchungen Risse an weiteren Leimbindern zum Vorschein kommen, wie Bernd Sundermann, Leiter des Amts für zentrale Gebäudebewirtschaftung, auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte. „Gerade bei Starkregenfällen oder wenn Schnee auf dem Dach liegt, ist die Tragfähigkeit nicht mehr gewährleistet und es besteht ein gewisses Einsturzrisiko.“ Derzeit müsse man damit rechnen, dass die Turnhalle mindestens bis zum Sommer nächsten Jahres für sämtliche Aktivitäten und Vereine gesperrt bleibe. „Das ist nicht schön und wir haben uns das ganz anders vorgestellt, aber die Sicherheit steht im Vordergrund“, so Sundermann. Man müsse allerdings die Untersuchungen abwarten, um eine genaue Vorgehensweise abstimmen zu können.

Risse im Dach: Die Seeweg-Turnhalle in Olpe (ehemalige Realschulhalle) ist aufgrund von Schäden vorerst gesperrt.
Sämtliche Eingänge der Turnhalle am Seeweg sind mit Schildern versehen, die auf die Sperrung hinweisen. © Jonas Kalisch | Jonas Kalisch

Die betroffenen Nutzer der Sporthalle, also Bildungseinrichtungen sowie sämtliche Vereine, wurden umgehend über die Schließung informiert. Zumindest die weiterführenden Schulen wie das Städtische Gymnasium und die St.-Franziskus-Schule, die nach der Schließung der Realschule zwischenzeitlich auch die Sportmöglichkeiten in der ehemaligen Realschulturnhalle mitnutzten, können auf ihre eigenen Hallen ausweichen. Für die Vereine, die in der Sporthalle am Seeweg trainieren und teilweise ihre Spiele und Wettkämpfe austragen, bedeutet die Hallensperrung einen herben Rückschlag. So sind beispielsweise die Regionalliga-Basketballer der BG Olpe/Siegen massiv von der Hallensperrung betroffen und müssen kurzerhand umplanen. „Für uns ist das natürlich eine große Katastrophe. Die Trainingszeiten müssen verlegt werden und in einer anderen Halle stattfinden – ebenso wie die Heimspiele“, schätzt Teammanager Daniel Baethcke die Lage ein. „Von mittwochs bis sonntags findet der ganze Sportbetrieb fast aller Jugend- und Herrenmannschaften statt. Das bedeutet natürlich einen Riesen-Aufwand, um das umzuplanen“. Am kommenden Samstag sollte eigentlich ein Regionalliga-Spiel in der Turnhalle stattfinden. Ob man so kurzfristig noch eine andere Halle bekommt und die Partie wie geplant stattfinden kann, sei fraglich, wie es von Vereinsseite heißt.

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Aber nicht nur die Basketballer sind betroffen, auch viele Kinder- und Jugendmannschaften anderer Vereine trainieren in der Sporthalle am Seeweg. Zudem finden in den Wintermonaten eigentlich die Fußball-Hallenmeisterschaften der Olper Vereine statt. Die Kreisstadt Olpe arbeite jedenfalls mit Hochdruck daran, eine dauerhafte Lösung zu finden und den betroffenen Nutzern eine Perspektive für die Nutzung der Halle zu bieten.