Drolshagen. In Drolshagen wird eine Frau plötzlich von einem Hund gebissen – und zwar dreimal. Doch Hilfe bekommt sie nicht, denn der Hundehalter geht weiter.
Schreckensmoment in Drolshagen: Am Samstag, 23. November, wurde laut Polizeibericht eine 57-Jährige im Drolshagener Ortskern von einem Hund gebissen. Gegen 16 Uhr war der Frau ein Mann mit einem weißgrauen, mittelgroßen Hund begegnet. Das Tier schnappte plötzlich unerwartet nach der Frau und biss ihr insgesamt dreimal in den rechten Oberschenkel, heißt es in der Pressemitteilung. Der Hundehalter kümmerte sich anschließend nicht um die Frau und entfernte sich vom Ort des Geschehens. Nach Angaben der Frau war der Mann klein und wies ein asiatisches Aussehen auf.
Die 57-Jährige wurde zur Behandlung der Bissverletzungen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Wer etwas beobachtet hat, soll sich bei der Polizei unter der Telefon-Nr. 02761 9269-0 melden.
Die WESTFALENPOST im Kreis Olpe ist auch bei WhatsApp. Jetzt hier abonnieren.
Folgen Sie uns auch auf Facebook.
Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus dem Kreis Olpe.
Alle News aufs Handy? Jetzt die neue WP-App testen.
Die WP im Kreis Olpe ist jetzt auch bei Instagram.
Angesichts dieses Vorfalls fordert die Tierrechtsorganisation PETA nun die Landesregierung auf, den sogenannten Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen einzuführen. „Meist liegt das Problem nicht bei den Hunden selbst, sondern bei ihren Halterinnen und Haltern. Viele von ihnen haben Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Vierbeiner richtig zu interpretieren und zu verstehen. Die eigentliche Ursache von Beißvorfällen ist somit in der Unwissenheit der Menschen zu suchen, nicht beim Tier“, so Björn Thun, Fachreferent bei PETA, in einer Pressemitteilung. „Unabhängig davon, ob ein Hund einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix‘ ist – jeder Hund, der falsch gehalten, missverstanden oder schlecht behandelt wird, kann potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden.“
Weitere Themen
- Mega-Auftrag: Höhenarbeiter aus Kirchhundem sichern das Ahrtal
- Schulsanierungen in Drolshagen: Ein Kraftakt für die Stadt
- Üble Krankheit erschüttert Frau: „Werde das niemals vergessen“
Nach einer von PETA in Auftrag gegebenen Umfrage von August 2023 sprechen sich 68 Prozent der in Deutschland lebenden Erwachsenen für einen verpflichtenden Hundeführerschein aus. Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter und Halterinnen bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames, obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.
Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend.