Saalhausen. 333 Jahre Landhotel in Saalhausen: Hotelier Andreas Voss (46) verrät sein Erfolgsrezept, die besonderen Wünsche der Gäste und wie er privat tickt.

Zeit und ein offenes Ohr sind ganz banale Eigenschaften. Und genau mit diesen hat Hotelier Andreas Voss vom Landhotel Voss in Saalhausen einen anderen Weg der Gästebetreuung und Mitarbeiterführung eingeschlagen. „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt und sowohl unsere Gäste, als auch unsere zahlreichen Mitarbeiter bekommen ein Gefühl von Familienzugehörigkeit vermittelt“, beschreibt Andreas Voss die besondere Atmosphäre, die dazu beiträgt, dass sich sowohl das Vier-Sterne-Hotel als auch das Restaurant stetig weiterentwickelt und auf Erfolgskurs bewegt.

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Das von Antonius Zeppenfeld im Jahr 1691 erbaute Haus am Ufer der Lenne wird seit 1860 in nunmehr vierter Generation von der Familie Voss geführt und war früher besser bekannt, als „Finkenwirt“. Die wohl wichtigste Botschaft in der Erfolgsgeschichte des Traditionshauses ist das gelebte Leitbild „zu Gast bei Freunden“ und das spiegeln vor allem die flachen Hierarchien im Unternehmen wider. „Wir arbeiten auf Augenhöhe. Natürlich liegt der Hauptfokus auf der Zufriedenheit der Gäste. Die kannst du aber nur erlangen, wenn du glückliche Mitarbeiter hast, die eine positive Stimmung nach Außen tragen“, berichtet Andreas Voss.

zukunftsorientiertes Team

Selbst in Zeiten von gravierendem Fachkräftemangel, vor allem in der Gastronomie- und Hotelbranche, ist es Andreas Voss gemeinsam mit Gabriel Bazaga Mena, dem Leiter der Gastronomie und Katja Baumann (Rezeptionsleitung und Housekeeping) gelungen, mit 65 Mitarbeitern ein zukunftsorientiertes Team zu formen. Und dabei war es eher Zufall, dass sich Andreas Voss und Gabriel Bazaga Mena vor fünf Jahren zufälligerweise auf einer Karnevalssitzung in Saalhausen kennenlernten. „Wir sind nicht nur gute Freunde geworden, sondern Herzenskollegen. Gabriel hält mir den Rücken frei“, ist Andreas Voss voll des Lobes über seinen Gastro-Leiter, der im Landhotel ein Stück Heimat gefunden hat.

Landhotel Voss in Saalhausen feiert 333 Jubiläum
Hand in Hand: Das Landhotel Voss in Saalhausen beschäftigt 65 glückliche Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass sich die Gäste wie bei Freunden fühlen.  © Sabrinity | Sabrina Voss

Die beiden vereint die Liebe zum Karneval. Einer der Gründe, warum das Landhotel das 333-jährige Bestehen am kommenden Samstag, 9. November, auch groß feiert, obwohl es kein traditionelles Jubiläum ist. „Das 325-Jährige haben wir bei der Menge an Arbeit schlichtweg vergessen und jetzt noch mal 17 Jahre bis zum 350. Geburtstag zu warten, wollten wir dann auch nicht“, lacht Gabriel Bazaga Mena, der großen Anteil am erfolgreichen Konzept des Land- und Wellnesshotels hat und gemeinsam mit dem Mitarbeiter-Team an Ideen und Innovationen feilt. „Und am Ende bleibt auch noch genügend Arbeit für mich übrig“, witzelt Hotelchef Andreas Voss.

Gemeinsamkeiten verbinden die beiden im Beruf und privat. So verrät Andreas Voss, dass er genau wie Gastronomieleiter Gabriel Bazaga Mena leidenschaftlich gerne kocht. Auf die Frage, ob er in der Restaurantküche denn auch aushelfen würde, wenn „Not am Mann ist“ unterbricht Bazaga Mena prompt: „Das würde nur für Chaos in der Küche sorgen. Soll er lieber weiterhin für seine Frau kochen, die dann auch in der Küche aufräumt.“ Neben der Leitung des Hotels genießt Andreas Voss vor allem die Wanderurlaube mit seinem Australian Shepherd oder Saunaabende mit seinem Bruder.

Sonderwünsche

Gastfreundschaft, Herzlichkeit und gelebtes Miteinander – sind das Geheimrezept, dass die Gäste im Hotel, Restaurant, im Wellnessbereich oder den Ferienwohnungen während ihres Aufenthaltes erleben. „Kleine Aufmerksamkeiten oder Erinnerungsstücke für zu Hause, sind nur ein kleiner Teil unseres fürsorglichen Services“, verrät Gabriel Bazaga Mena, der seinen Gästen auch mal Sonderwünsche erfüllt. Für eine bestimmte Sorte Kölsch musste er erst kürzlich mehrere Getränkehändler abklappern und ein älterer Gast wollte einen modernen Funktionssessel gegen einen alten, wuchtigen Ohrensessel ausgetauscht haben. „Heutzutage gibt es keine kuriosen Wünsche mehr. Ein Gästepaar hat mal unseren Wäscheservice genutzt und zwei Koffer mit sauberer Kleidung mit nach Hause genommen“, erzählt Bazaga Mena.

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Ähnlich ist das mit Dingen, die Gäste im Hotelzimmer vergessen. „Ladekabel bleiben tatsächlich am häufigsten liegen. Aber unsere Reinigungskräfte haben auch schon erotische Accessoires, Brillen und sogar Hörgeräte gefunden“, berichtet Hotelier Andreas Voss. „Und Zähne“, grinst Gabriel Bazaga Mena, der sich erinnert, wie die Mitarbeiter im Bad des Zimmers nach dem Gebiss eines Gastes suchten.

Zufriedene Urlaubsgäste, glückliche Mitarbeiter und eine gesicherte Nachfolge: die Zukunft vom Landhotel Voss in Saalhausen ist vielversprechend. Auch wenn der 46-jährige Hotelier Andreas Voss noch lange nicht ans Aufhören denkt, steht mit seinen Kindern die nächste Generation bereit. Philipp (21) hat seine Ausbildung als Koch erfolgreich abgeschlossen und Leni (17) absolviert eine Ausbildung zur Hotelfachfrau.