Attendorn. Rund 100 Mitarbeiter der Attendorner Firmen Kirchhoff Automotive und Beulco streiken am Dienstag für mehr Geld in der Metall- und Elektrobranche.

Rund 100 Beschäftigte der beiden Attendorner Firmen Kirchhoff Automotive und Beulco, Hersteller von Produkten rund um die Wasserversorgung und den Trinkwasserschutz, haben am Dienstag vor dem Firmengelände des Automobilzulieferers in Attendorn für eine bessere Bezahlung gestreikt. Aufgerufen dazu hatte die IG Metall. Die Gewerkschaft fordert in der aktuellen Tarifrunde für die Mitarbeiter aus der Metall- und Elektrobranche 7 Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr für die Auszubildenden. „Die Tariferhöhung ist überfällig! Die Inflation beruhigt sich zwar gerade etwas, aber die Preise liegen immer noch auf einem hohen Niveau“, rief André Arenz, Erster Bevollmächtiger der IG Metall im Kreis Olpe, den Streik-Teilnehmern zu.

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Das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite – ab Juli 2025 sollen die Entgelte um 1,7 Prozent steigen und nochmal ein Jahr später um 1,9 Prozent – sei nicht akzeptabel. Mehr Geld für die Beschäftigten sei förderlich für die Wirtschaft, betonte Arenz: „Wenn wir alle wieder mehr Geld für den täglichen Bedarf und für neue Haushaltsgeräte, Autos oder die Modernisierung von Heizungen haben, dann wirkt sich das positiv auf die Auftragslage der Unternehmen und ihre Investitionen aus. Damit wird die Konjunktur angekurbelt.“ Die Wirtschaft erlebe zwar keine Boomphase, von der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten sei man aber weit entfernt, beschrieb der Bevollmächtigte die aktuelle Lage.

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Ebenso wichtig sei es, den Azubis mehr Geld zu bezahlen. Arenz fordert: „Die Metall- und Elektroindustrie ist noch nicht aufgewacht und träumt weiterhin von einer Vorzeigebranche, nach der sich potenzielle Auszubildende die Finger lecken. Bei der Ausbildungsvergütung bewegt sich die Metall- und Elektroindustrie aber nur noch im Mittelfeld. Andere Branchen, wie zum Beispiel die chemische Industrie, das Bauhauptgewerbe, das Versicherungsgewerbe oder die Pflege, zahlen deutlich mehr. Das ist angesichts des Kampfes um Fachkräfte kein gutes Werbeargument für die Metall- und Elektroindustrie.“ In der Nacht zum Dienstag hatten bereits rund 30 Mitarbeiter von Kirchhoff, die in der Nachtschicht waren, gestreikt. Am Mittwoch gehen die Streiks in der Attendorner Stadthalle weiter.