Olpe. 1. Bevollmächtigter André Arenz eindrucksvoll im Amt bestätigt. Annette Benfer folgt Stefan Köster auf dem Posten der 2. Bevollmächtigten

Zahlreiche Neuwahlen und ein besonderer Abschied standen im Zentrum der konstituierenden Delegiertenversammlung, zu der die IG Metall Olpe am Mittwoch geladen hatte. „Von 52 Stimmberechtigten sind heute 50 anwesend – das ist eine stattliche Zahl“, befand 2. Bevollmächtigter Stefan Köster, der unter anderem den ehemaligen 1. Bevollmächtigten, Georg Keppeler, Sandra Grimm vom DGB und Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, im Olper Kolpinghaus begrüßte.

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„Was die Mitglieder- und Beitragsentwicklung betrifft, haben wir ein sehr gutes Jahr hinter uns“, hob der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Olpe, André Arenz, laut einer Pressemitteilung der Gewerkschaft zu Beginn der Versammlung hervor. Aktuell gebe es bei den Mitgliedszahlen allerdings noch Luft nach oben. „An Potential mangelt es im Kreisgebiet nicht“, so Arenz, der vor diesem Hintergrund an die Versammlung appellierte, die Mitarbeiter in den Betrieben gezielt auf eine mögliche Mitgliedschaft in der Gewerkschaft anzusprechen. „Wir sind nur dann erfolgreich, wenn wir auch durchsetzungsfähig sind – und dafür braucht man Mitglieder!“

Nach der Neuwahl (von links): Knut Giesler, André Arenz, Annette Benfer und Stefan Köster.
Nach der Neuwahl (von links): Knut Giesler, André Arenz, Annette Benfer und Stefan Köster. © privat | Privat

Vor dem Hintergrund der aktuellen Überflutungen in Teilen Süddeutschlands berichtete Arenz, dass der Verein „Gewerkschaften helfen“ aktuell unterwegs sei, um Spenden für Betroffene zu sammeln. „Wir sind eine Solidargemeinschaft! IG-Metall-Mitglieder können Fluthilfe bekommen“, stellte der 1. Bevollmächtigte heraus, der außerdem einen Ausblick auf die Zukunft der IG Metall in Olpe gab. Ziel sei es, eine eigenständige, politisch und finanziell handlungsfähige Geschäftsstelle zu erhalten und zukunftssicher aufzustellen sowie die Kampagnen- und Aktionsfähigkeit noch weiter auszubauen. Der Schlüssel für die erfolgreiche Lösung betrieblicher Konflikte sei die Beteiligungsorientierung. „Wir leben am Ende des Tages davon, dass genug Menschen mitmachen. Die Einbindung der Mitglieder in den Betrieben ist essenziell. Jeder, der will, wird mitgenommen!“, so Arenz, der in diesem Kontext auch auf das Projekt „IG Metall Olpe stärken“ verwies.

Der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung waren die Neuwahlen. Der Ortsvorstand schlug André Arenz zur Wiederwahl vor und die Versammlung bestätigte ihn mit 100 Prozent der Stimmen. „Ich bedanke mich für das Vertrauen. Mehr geht nicht“, freute sich der alte und neue 1. Bevollmächtigte und Kassierer. „André Arenz ist einer der zuverlässigsten und loyalsten Bevollmächtigten, die wir in NRW haben“, kommentierte Knut Giesler die Wahl.

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Zu neuen Ortsvorstandsmitgliedern wurden Ali Atasoy, Claudia Avanzato, Guido Busenius, Michelangelo Bruno, Horst Dietrich, Barbara Kampschulte, Fabrizio Mariano, Andreas Ohm, Gisela Richter, Bernd Sasse, Mandy Schulte, Thorsten Wottrich und Stephan Wurm in den Ortsvorstand gewählt. Claudia Avanzato, Annette Benfer und Fabrizo Mariano sind neue Mitglieder der Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie, während Bernd Sasse als Tarifkommissionsmitglied für die Interessen der Stahlindustrie in NRW eintritt.

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Nach 22 Jahren im Ortsvorstand und 16 Jahren als 2. Bevollmächtigter der IG Metall im Kreis Olpe stellte sich Stefan Köster nicht mehr zur Wahl. „Das ist eine unglaublich lange Zeit und einer der härtesten Einschnitte“, erklärte André Arenz, der Köster für sein großes Engagement in all den Jahren dankte. „Es war nicht immer einfach, aber es hat immer Spaß gemacht! Der Zusammenhalt ist gut und stark, das müssen wir beibehalten, dann werden wir alles wuppen“, sagte Stefan Köster, langjähriger und amtierender Betriebsratsvorsitzender der EMG in Wendenerhütte.

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Mit mehr als 97 Prozent der Stimmen wählten die Delegierten Annette Benfer, Betriebsratsvorsitzende bei Berker in Ottfingen, zu Kösters Nachfolgerin. Die neue 2. Bevollmächtigte bezog sich in ihrer Antrittsrede unter anderem auf die herausfordernde Situation bei Thyssenkrupp: „Wenn wir weiterhin so gut zusammenhalten, haben wir gute Chancen, uns zur Wehr zu setzen!“

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„Was bei Thyssenkrupp passiert, ist eine Katastrophe. Hier wird aktiv an der Mitbestimmung geschliffen“, befand auch Knut Giesler. Die Restrukturierung des angeschlagenen Konzerns werde bis zu 2 Milliarden Euro kosten, wenn man ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen wolle. „Außerdem fehlt Geld für Betriebsrenten und Instandhaltung – und dann haben wir noch nicht über die grüne Transformation gesprochen“, so Giesler, der in Anbetracht der bevorstehenden Europawahl außerdem dazu aufrief, für die Demokratie zu stimmen. „Wir positionieren uns ganz klar gegen die AfD, die versucht, die EU von innen heraus zu zerstören!“

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Bezüglich der kommenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie kündigte der Gewerkschafter an, dass man sich dort nicht nur für mehr Lohn, sondern auch für einen Ausbau der Anspruchsberechtigung für die tarifliche Freistellungszeit einsetzen werde.