Wenden. Kritik an kostenlosen Sonderlinien: Die Probleme während der Wendener Kirmes sollen schnellstmöglich aufgearbeitet werden. Das war passiert.

Der kostenlose Busverkehr sorgte während der Wendener Kirmes wohl für einige Probleme. Busse sollen ohne zu halten weitergefahren sein. Viele Bürger und Bürgerinnen, darunter auch Familien mit Kinderwagen, konnten ihre geplante Sonderlinie zum Kirmesgelände nicht nutzen. Nach dem erstmaligen kostenlosen Fahrangebot wünschen sich einige Parteien eine schnellstmögliche Aufarbeitung. Sie wollen dafür alle Bürger und Bürgerinnen mit ins Boot holen.

Meinungsbild einholen

Im vergangenen Gemeinderat wurde bereits von vielen Seiten ein Meinungsbild an die Verwaltung herangetragen. Zuvor hatten viele Nutzer des Sonderlinienverkehrs sich bei Gemeinderatsmitgliedern über die Umsetzung der kostenlosen Maßnahme beschwert. Die SPD-, Grünen- und UWG-Fraktion fordern daher in einem gemeinsamen Antrag, die betroffenen Bürger und Bürgerinnen zu Wort kommen zu lassen, damit sich ein Sonderlinien-Chaos nicht mehr wiederholt. Dabei helfen soll die Installierung eines „Tools“, worüber Betroffene auf der neuen Homepage ihre Erfahrungen kundtun können sollen.

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Auf Nachfrage unserer Redaktion schilderten mehrere Ratsmitglieder ihre persönlichen Erfahrungen während der Kirmes. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Ludger Reuber war selbst in einer Sonderlinie unterwegs. Im proppenvollen Bus ließen sich während der Fahrt keine Fenster öffnen, für Reuber bei heißen Sommertemperaturen keine schöne Erfahrung: „Der Bus war total überfüllt. Wir kamen dort an und es ließ sich im gesamten Bus kein Fenster öffnen. Es war wie in der Sauna gewesen“, erinnert er sich zurück. Nach der Kirmes seien viele Bürger auf ihn zugekommen und hätten ihr Unverständnis über den Ablauf geäußert. Ihm sei daher klar gewesen, dass alle Betroffenen zu Wort kommen müssten, um der Verwaltung das nötige Feedback mit an die Hand zu geben. „Es ist ein Antrag, um deutlich zu machen, dass die Bürger und Bürgerinnen ihre Verbesserungsvorschläge geben können“, so Reuber.

Kritik von Anwohnern

Auch auf Grünen-Mitglied Hiltrud Ochel waren einige Anwohner zugekommen. Sie selbst erlebte, wie eine Familie mit Kinderwagen nicht in den Bus einsteigen konnte. „Der Bus war schon sehr voll. Sie sind dann einfach stehen geblieben“, erzählt Ochel. Ihr sei zudem davon berichtet worden, dass viele Busse an den jeweiligen Haltestellen überhaupt nicht anhielten.

Weitere Themen

Die Verwaltung reagierte auf den Antrag und die im Gemeinderat geäußerte Kritik. „Die Probleme, die aufgetreten sind, haben damit zu tun, dass die Aktion sehr gut angenommen wurde. Wir haben schon einen sehr guten Überblick über die Situation“, sieht Fachdienstleiter Bastian Dröge keinen triftigen Grund für ein neues Feedback-Tool auf der neuen Gemeinde-Homepage. Letztlich müssten die anfallenden Kosten und der entstehende Nutzen im nächsten Jahr genau abgewägt werden. Auch die Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS) äußerten sich zu den Vorwürfen: „Nennenswerte Vorfälle waren uns bislang nicht bekannt. Das Thema ist bekannt, dass die Busse mal zu voll sind. So etwas ist im Zweifel nicht zu ändern“, berichtet Stephan Boch, Unternehmenssprecher der VWS. Aus betrieblicher Sicht sei alles wie geplant abgelaufen.