Attendorn. In Attendorn hat die Caritas Großes vor und will mit einem innovativen Projekt eine wichtige Versorgungslücke schließen. Die Hintergründe.
Mitten im Herzen von Attendorn entsteht am Grafweg ein neues Wohn- und Betreuungsangebot für Menschen mit einer primär geistigen Behinderung, das gab nun der Caritasverband des Kreises Olpe in einer Pressemitteilung bekannt. Zwei Jahrzehnte nach den ersten Planungen gelingt mit der Grundsteinlegung und dem Beginn der ersten Baumaßnahmen ein echter Durchbruch. Das innovative Wohnprojekt soll Menschen mit Behinderung dabei helfen, ihre Lebensqualität und Selbstständigkeit nachhaltig zu erhöhen. Die Umsetzung des ambitionierten Projekts wird den Caritasverband einiges kosten.
Lange Vorgeschichte
Lange kämpfte der Caritasverband um die Umsetzung eines „Wohnhofs am Grafweg“. Knapp 20 Jahre nach den ersten Planungen wird die tatsächliche Umsetzung des Projekts nach der Grundsteinlegung konkret. Zur Feier des Tages mauerten die Verantwortlichen des Fachdienstes focus-Netzwerk für Leben & Wohnen gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren eine Zeitkapsel in die ersten Wohnungswände ein. Schon jetzt sind laut dem Caritasverband deutliche Baufortschritte sichtbar, die Bodenplatte und ein Treppenhaus mit Aufzugsschacht stehen. Mit sieben Wohnungen, zwei Vierer-Wohngruppen und einer Dreier-Wohngruppe soll eine barrierefreie, dreigeschossige Wohnanlage für bis zu 21 Personen entstehen. Die Wohnungsanlage soll nach Holzmassivbauweise errichtet werden. Die neue Wohnanlage in unmittelbarer Nähe zum Allee-Center soll eine Kombination aus ambulanter Betreuung und einem integrativen Wohnkonzept bieten, die den individuellen Bedürfnissen der Bewohnenden gerecht wird und gleichzeitig ein Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit fördert, heißt es in der Pressemitteilung.
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Auf Nachfrage unserer Redaktion äußert sich Janine Clemens, die für die Öffentlichkeitsarbeit beim Caritasverband Olpe, zu den guten Nachrichten: „Wir haben ja verschiedene ,focus-Wohnhäuser‘, die sich an Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und Erkrankungen richten. Es ist ein totaler Mehrwert, weil alle in einer gewissen Selbstständigkeit leben können, aber auch in einem unterstützenden System eingebunden sind und personelle Hilfe bekommen. Wir sind glücklich, den Menschen eine hohe Wohnqualität bieten zu können“, so Clemens. Die Nachfrage nach einem solchen Angebot sei sehr groß gewesen und schließe eine „vorhandene Lücke“. Die Unterstützung lässt sich der Caritasverband einiges kosten. Aktuell werde mit einem Bauvolumen von rund drei Millionen Euro kalkuliert. Schon im Herbst 2025 soll der Neubau fertiggestellt sein. „Im Spätherbst nächsten Jahres ist der Einzug der ersten Bewohner geplant“, berichtet Janine Clemens.
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Steiniger Weg
Der Weg von den ersten Planungen bis hin zur Realisierung der Baumaßnahme sei steinig und schwer gewesen. Schon vor zwei Jahrzehnten nahm das Wohnprojekt nach dem Erwerb eines Grundstücks am Grafweg seinen Anfang, doch ursprüngliche Pläne mussten mehrfach angepasst und das alte Haus schlussendlich abgerissen werden, so Lother Epe, Vorsitzender des Caritasrates.„Schmunzelnd und manchmal kopfschüttelnd blicken wir zurück, jetzt aber nach vorne“, fasste er zusammen. Und auch Silvio Barthel, der die Gesamtleitung beim focus-Netzwerk für Leben & Wohnen innehat, ist überzeugt von dem innovativen Millionenprojekt: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung mitten im Zentrum leisten können.“