Attendorn. Der Attendorner Handel lädt vor dem umsatzschwachen ersten Adventssamstag zur „Night of the Light“ ein. Doch es gibt auch Kritik an dem Event.

Früher war es Usus, dass in Attendorn die Weihnachtsbeleuchtung mit dem Martini-Markt angeknipst wurde. Dann folgten jedoch die Corona-Pandemie und die Energie-Krise, die bei der Stadt für ein Umdenken sorgte: So wurde die Beleuchtung zwar für den Martini-Markt an-, anschließend allerdings wieder ausgeschaltet und erst im Advent wieder angeknipst. In diesem Jahr gibt es wiederum einen neuen Termin, an dem die Stadt weihnachtlich erleuchtet wird: Und zwar zur Premiere von „Night of the Light“ (Nacht des Lichts) am Freitag, 29. November. An diesem Abend unmittelbar vor dem 1. Advent werden die Attendorner Händler ihre Türen zum Late-Night-Shopping und „Black Friday“ bis mindestens 20 Uhr öffnen.

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Der umtriebige Verein um seinen Vorsitzenden Martin Pursian legt allerdings Wert darauf, dass die „Night of the Light“ kein Abklatsch der beliebten Hanse-Nacht sein soll, die traditionell am letzten Freitag in den Sommerferien bis spät abends zum Verweilen und Klönen in die Stadt lockt. „Bei der Hanse-Nacht gibt auch keinen Glühwein“, betont Pursian, der überzeugt davon ist, dass das neue Format ein Erfolg wird: „Es wird die Stadt füllen, gute Laune verbreiten und dem Handel einen guten Umsatz generieren. Wir wollen damit weihnachtliches Flair auf unsere Straßen bringen.“ Das Konzept stellte der Vereinsvorsitzende am Montagabend bei einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung im Stadthallen-Restaurant „der Gast“ vor.

„Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal für uns und besäße buchstäblich Strahlkraft.“

Nicole Kost
 Inhaberin des Wein- und Spirituosen-Fachgeschäftes

Die Idee ist, dass am 29. November auf dem Alten Markt ein großer Weihnachtsbaum samt Beleuchtung aufgebaut wird, dass Musik auf den Straßen gespielt wird, beispielsweise von Gitarristen, und dass sich jeder Händler mit kleineren Aktionen vor seiner Ladentür einbringt. Das könnte zum Beispiel ein Glühwein- oder Bratwurststand sein oder auch „nur“ die Feuertonne, also niederschwellige Angebote, die zum Verweilen einladen. Weil zudem „Black Friday“ ist, könne jeder Händler mit einem Knaller-Angebot weitere Kunden anlocken, erklärt Pursian. Nicole Kost, Inhaberin des Wein- und Spirituosen-Fachgeschäftes am Kirchplatz, ist überzeugt: „Night of the Light wäre ein Alleinstellungsmerkmal für uns und besäße buchstäblich Strahlkraft.“ Und die Veranstaltung könnte dem Handel vor dem grundsätzlich umsatzschwachen ersten Adventssamstag etwas Geld in die Kassen spülen.

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Nur ob das gelingt, da äußerten gleich mehrere Attendorner Händler Zweifel an. „Dieser Freitagabend wird dem Samstag viel mehr Umsatz wegnehmen“, befürchtet beispielsweise Udo Wagner, der „Udo’s Fashion Werkstatt“ an der Wasserstraße betreibt. Bedenken äußerte auch Michael Frey, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung: „Grundsätzlich finde ich die Idee gut, aber wir müssen bedenken, dass in Olpe dann schon Weihnachtsmarkt ist.“ Er sei aber zuversichtlich, dass „für so einen Abend die Leute auch zu uns kommen“, dafür müsse man das Event jedoch hinreichend bewerben. Gleich mehrere Händler wiesen zudem auf die Schwierigkeit hin, dass man entsprechendes Personal für den Abend einplanen müsse. Trotz dieser Bedenken wird der Attendorner Handel den Versuch starten, mit der „Night of the Light“ möglichst viele Menschen in die Kernstadt zu locken, um einerseits vorweihnachtliche Atmosphäre eine Woche vor Beginn der Weihnachtsmarktes zu erzeugen. Und andererseits, um dem gewohnt umsatzschwachen ersten Adventssamstag entgegenzutreten.