Attendorn. Bestseller-Autor Peter Prange stellt seinen neusten Roman „Herrliche Zeiten“ in Attendorn vor. In seinem Buch verbirgt sich eine wichtige Botschaft.
Die Vergangenheit ist Geschichte. Nur verliert sie dadurch nicht an Bedeutung. Auch nicht – oder erst recht nicht – mit Blick auf die Gegenwart. In der Geschichte liegen die Lehren der Menschheit verborgen – und laufen Gefahr, vergessen zu werden, wenn niemand mehr hinsieht. Peter Prange sieht hin. Mehr noch: Der Autor mit Wurzeln in Altena analysiert historische Ereignisse, zeigt Parallelen zu aktuellen Entwicklungen auf und verarbeitet diese in seinen Büchern. Am 30. Oktober stellt er im Alten Bahnhof in Attendorn sein neustes Werk „Herrliche Zeiten“ vor – ein Roman, der vor dem Ersten Weltkrieg spielt. „Diese Zeit finde ich insofern sehr spannend und mit viel Aussagekraft über unsere Gegenwart, weil es eine doppelgesichtige Zeit war“, erklärt Peter Prange. Doch was meint er damit?
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Peter Prange ist 69 Jahre alt, Schriftsteller, Unternehmensberater und Drehbuchautor. Seit 50 Jahren lebt der Autor, der 1999 mit „Das Bernstein-Amulett“ seinen Durchbruch hatte, mit seiner Familie in Tübingen. Seine Heimat, das Sauerland, hat der Mann, der gebürtig aus Altena stammt, aber nie vergessen. Bis heute ist er regelmäßig dort, besucht Freunde und Familie – und feiert Schützenfest. „Solange ich noch stehen und Bier trinken kann, werde ich dabei sein“, verrät er im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Lesung in Attendorn, eine Veranstaltung in Kooperation der Buchhandlung Frey in Attendorn und der Westfalenpost, ist für ihn ein Heimspiel, wie er sagt. „Ich freue mich, sogar sowas wie einen Special-Guest ankündigen zu können“, erzählt Peter Prange. „Nämlich Lioba Albus, auch bekannt als Mia Mittelkötter. Meine absolute Lieblingsheimat-Comedian. Sie hat angekündigt, dass sie auch zu der Veranstaltung kommen wird.“
Peter Prange am 30. Oktober in Attendorn
Die Lesung mit Peter Prange findet am Mittwoch, 30. Oktober, im Bürgerhaus Alter Bahnhof in Attendorn statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Die Karten sind im Vorverkauf für 12 Euro bei der Buchhandlung Frey erhältlich.
„Herrliche Zeiten“ kommt am 9. Oktober in den Handel. Nächsten Montag ist in Berlin die Premierenveranstaltung. Es handelt sich um den ersten Teil eines umfangreichen, zweiteiligen Historien-Romans. Die Handlung spielt von 1871 bis 1914, die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die Zeit der Deutschen Reichsgründung – also die Gründung des Landes, das wir heute als Deutschland bezeichnen. Auf der einen Seite bildeten sich damals in allen Ländern Europas immer schärfer Nationalismen heraus. „Diese Nationalismen haben zu den großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts geführt“, so Prange. „Das ist relativ bekannt. Was weniger bekannt ist, ist, dass dieses Europa auf der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ebene ein sehr offenes Europa gewesen ist.“ Das hatte auch mit den Errungenschaften des technischen Fortschritts zu tun, führt der Autor aus. Eisenbahn. Telegrafie. Telefonie. Das Automobil. „Die Völker rückten auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene immer mehr zusammen“, sagt Peter Prange. „Gleichzeitig wurden sie auf der politischen Ebene immer fremder durch die immer fanatischer werdenden Nationalismen.“
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Politische Entfremdung? Es sind Parallelen, die nicht zuletzt durch die Ergebnisse diverser Wahlen im In- und Ausland ins Auge fallen. Und genau diese Parallelen möchte Peter Prange aufzeigen. Nicht aus der Besserwisser-Perspektive der modernen Zeit, wie er betont – sondern aus dem Dunkel des gelebten Augenblicks, eingebettet in einen Unterhaltungsroman, um nachzuvollziehen, warum unsere Vorfahren an manchen Stellen falsch abgebogen sind. Das Aufzeigen von Möglichkeiten, aber auch das Sensibilisieren von Gefahren, sind – neben der oberflächlichen Unterhaltung, die sein Werk im Rahmen einer verwegenen Kombination seiner Protagonisten auch bietet – seine Ziele. Denn: „Dieses Europa, das wir heute haben, könnte sich genauso selbst zerstören wie damals“, hebt Peter Prange hervor.
Abseits der penibel recherchierten historischen Ereignisse ist „Herrliche Zeiten“ eine Geschichte über Liebe und Freundschaft, über alle Grenzen hinweg, die Peter Prange am 30. Oktober in Attendorn seinen Zuhörern näherbringen möchte. Teilweise wird er aus seinem Werk, dessen zweiter Teil im Herbst 2025 erscheinen soll, vorlesen – vor allem aber wird er die Hintergründe erläutern. „Ich erzähle eigentlich mehr, als ich lese, um es lebendiger zu gestalten“, kündigt Peter Prange an. „Lesen kann man auch noch zu Hause.“