Finnentrop. Sowohl Pastor Rudolf Mysliwiec als auch Vikar Shijo Kottekaly Poulose verlassen den Pastoralverbund Bigge-Lenne-Fretter-Tal.

„Versetzung von Pastor Rudolf Mysliwiec und Vikar Shijo – ein baldiger Abschied mit Wehmut und Zuversicht“, so die Überschrift in den neuen, am Wochenende erschienenen Pfarrnachrichten des katholischen Pastoralverbunds Bigge-Lenne-Fretter-Tal. Schon seit einigen Monaten war in der Gerüchteküche über die Versetzung der beiden Geistlichen gesprochen worden.

Im Pastoralverbund Bigge - Lenne - Fretter - Tal läuft nicht alles glatt
Unser Bild entstand nach dem Semmelsegnen in Attendorn und zeigt Vikar Shijo (links) und Mitglieder der Familie von Spee, Gut Ahausen.  © Meinolf Lüttecke | Meinolf Lüttecke

Pastor Rudolf Mysliwiec ist bereits seit 16 Jahren in der Seelsorge im Finnentroper Raum tätig. Er ist in Polen geboren und wurde im Jahre 1988 in Oppeln zum Priester geweiht. 32 Jahre seiner Tätigkeit im „Weinberg des Herrn“ ist er bereits in Deutschland aktiv.  Pastor Mysliwiec ist hier im Sauerland sehr gerne als Seelsorger unterwegs. Da er die polnische Sprache beherrscht, waren seine Sprachkenntnisse auch für viele Gläubige mit polnischen Wurzeln von Vorteil. So hat er den Landsleuten vor den Hochfesten Ostern und Weihnachten auch im Nachbar-Pastoralverbund Attendorn in deren Pfarrkirche die Beichte abgenommen.

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Sein neuer Einsatzort soll der Pastoralverbund Rheda-Herzebrock-Clarholz werden. Aus seiner früheren seelsorglichen Tätigkeit ist ihm Rheda bereits vertraut. Da allerdings die wohnlichen Voraussetzungen noch nicht so sind, dass Pastor Mysliwiec in seine neue Wohnung einziehen kann, wird sich die Versetzung hinziehen. Nach heutigem Stand bis Anfang 2025.  Mysliwiec sagt zu der Paderborner Entscheidung: „Für mich ist es schade.“ Das finden wohl auch viele Gemeindemitglieder: Beim Bamenohler Schützenfest wurden Unterschriften gegen die Versetzung gesammelt, rund 500 sollen zusammengekommen sein.

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Pfarrer Krischer und Vikar Shijo waren bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen. Dechant Andreas Neuser wollte keine Stellungnahme zu den Personalien abgeben und verwies auf die Verantwortung der Personalabteilung in Baderborn. In deren Veröffentlichung heißt es: „Für die Gläubigen in den Gemeinden und auch für die Priester sind anstehende Veränderungen oft nicht leicht. Ein bevorstehender Abschied ist immer auch ein Moment der Wehmut. Es zeigt sich darin die tiefe Verbundenheit, die zwischen Priestern und den Menschen ihrer Gemeinden wachsen kann.“

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Auch Vikar Shijo, ein indischer Priester, soll versetzt werden. Er ist ein Geistlicher, der aus dem Bundesstaat Kerala kommt. Das Bundesland ist zum großen Teil katholisch geprägt. Seit dem 1. Juli 2016 ist er in Deutschland und kam 2021 als Ersatz für Pastor Jochen Andreas nach Heggen. Hierzu schreibt Markus Schmiegel aus der Personalabteilung/Pastorales Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat: „Ebenso heißt es bald ‚Lebewohl-Sagen‘ für Vikar Shijo Kottekaly Poulose, der im Zuge einer Regelversetzung den Pastoralen Raum verlassen wird, um sich an einem neuen Wirkungsort unter anderem auf die zweite Dienstprüfung (Pfarrexamen) vorzubereiten. Sobald sein neuer Einsatzort mit ihm gefunden wurde, wird zeitnah auch der genaue Zeitpunkt seines Wechsels bekanntgegeben.“

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Dass ein neuer Einsatzort für Vikar Shijo bisher in den „Sternen“ steht, das stößt in einem Telefonat mit einem Gemeindemitglied aus dem Finnentroper Pastoralverbund auf ein gewisses Unverständnis. Die Regelversetzung eines Vikars nach drei Jahren ist diesem Gemeindemitglied nicht verständlich, denn die Einsatzorte der Vikare sind im Allgemeinen vier, mittlerweile auch fünf Jahre.

Neuer Pastor im neuen Jahr

Erreichbar war aus Paderborn Markus Schmiegel, der die Stellungnahme in den Pastoralverbundsnachrichten und auf der Homepage des Pastoralen Raums geschrieben hat. Er sagte unserem Mitarbeiter, dass seine Mitteilung mit den beiden Priestern abgesprochen sei. Versetzungen seien eigentlich eine ganz normale Sache, betonte der Paderborner. Der Bischof wünsche, dass Geistliche in der gesamten Diözese eingesetzt werden. „Aufgrund von Urlaub und einer Erkrankung meinerseits“ sei die Kommunikation mit den beiden Priestern allerdings nicht so gelaufen, wie es eigentlich der Anspruch des Bistums sei, machte Markus Schmiegel eine Einschränkung, dass nicht alles glattgelaufen ist. Das Pastoralteam Bigge-Lenne-Fretter-Tal soll im ersten Quartal des nächsten Jahres durch einen neuen Pastor vervollständigt werden.