Kreis Olpe. Die Winterreifen-Saison steht vor der Tür. Ein Reifenfachmann aus dem Kreis Olpe gibt Tipps, worauf Autofahrer beim Reifen-Wechsel achten sollten.

Der Monat September ist vorüber, die ersten Oktobertage sind angebrochen. Das Wetter wird deutlich kühler und im Kreis Olpe häufen sich die regenreichen Tage. Für Autofahrer ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem über einen Wechsel von Sommer- auf Winterreifen nachgedacht werden sollte. Seit diesem Jahr gibt es allerdings eine neue Regel, die beim Reifen-Wechsel zu berücksichtigen ist.

Winterreifen gelten seit diesem Jahr nur noch als Winterreifen, wenn sie mit einem „Alpine-Symbol“ gekennzeichnet sind. Auf dem Reifen muss seit dem 1. Oktober 2024 ein stilisierter Berggipfel abgebildet sein, in dem ein Schneeflockensymbol enthalten ist, erklärt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC). Reifen für „Matsch und Schnee“ (M+S) dürfen bei Schnee, Eis und Glätte nicht gefahren werden. Patrick Bey, seit über 28 Jahren kaufmännischer Manager bei Reifen-Albrecht in Drolshagen-Hützemert, empfiehlt, dass man ab Oktober möglichst früh auf Winterreifen umsteigen sollte und nicht erst, wenn der erste Schnee oder glatte Straßen gemeldet sind. „Grundsätzlich gibt es kein bestimmtes Datum, wann der Wechsel auf Winterreifen zur Pflicht wird. Autofahrer müssen sich den Straßenverhältnissen anpassen.“

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Wer bei Schnee, Eis und Glätte mit Sommerreifen oder alten Reifen vom Typ M+S fährt, läuft nicht nur Gefahr sich selber oder andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden, sondern dem droht auch ein saftiges Bußgeld von mindestens 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Das Gesetz sieht außerdem eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. „Ich empfehle aber mindestens 4 Millimeter für Winterreifen, alles darunter sollte sofort gewechselt werden“, so der Reifen-Profi. Unter Autofahrern hält sich das Gerücht, dass Winterreifen nicht länger als sechs Jahre benutzt werden sollten. „Solange die Profiltiefe stimmt, können diese aber auch problemlos acht Jahre lang gefahren werden“. Zu Problemen mit der Kaskoversicherung könne es gerade dann kommen, wenn Autofahrer einen Unfall bauen und noch keine Winterreifen am Fahrzeug angebracht sind.

Ein Reifenhändler gibt Tipps, worauf beim Wechsel auf Winterreifen geachtet werden sollte.
Winterreifen gelten seit dem 1. Oktober nur noch als solche, wenn das „Alpine-Symbol“ vorhanden ist. Ein abgebildeter Berg mit eingeschlossener Schneeflocke muss auf den Reifen zu sehen sein. © Jonas Kalisch | Jonas Kalisch

Reifen-Wechsel ab Oktober heiß begehrt

Nach den Erfahrungen von Patrick Bey legen die Menschen im Kreis Olpe früh sehr viel Wert auf Sicherheit während der Winterzeit. „Die Autofahrer nehmen die Faustregel von O bis O (Ostern bis Oktober, Anm. d. Red.) wirklich sehr ernst. Man kann die Uhr danach stellen, dass die Leute hier im Umkreis ab Anfang Oktober pünktlich die Reifen wechseln lassen wollen.“ Bei Reifen-Albrecht sei in den letzten Tagen extrem viel los gewesen. Besonders die Nachfragen nach den Winterreifen mit dem „Alpine-Symbol“ häufen sich. „Pro Tag rufen an die 300 Personen an und fragen nach den richtigen Reifen. Die meisten Leute haben allerdings schon welche mit dem Alpine-Symbol und müssen sich daher keine Sorgen machen.“ Dies sei aber gerade in den Großstädten anders. Dort seien noch viele Autofahrer mit reinen „M+S“-Reifen unterwegs und halten diese für geeignete Winterreifen. „Die M+S-Reifen sind eigentlich reine Sommerreifen, die keine Lamellen haben und für Glätte und Schnee nicht zu gebrauchen sind. Ich würde sagen, dass 90 Prozent der Autofahrer im Sauerland das verstanden haben.“

„Die Hausmarken funktionieren genauso gut und man spart sich einiges an Geld.“

Patrick Bey
Kaufmännischer Manager bei Reifen-Albrecht

Der Reifen-Händler verweist darauf, dass man beim Reifenkauf nicht zwingend auf teure Markenreifen setzen müsse. Viele Hersteller bieten neben Markenreifen auch günstigere Alternativen an, auf die ohne Probleme zurückgegriffen werden könne. „Viele Hausmarken funktionieren genauso gut und man spart sich einiges an Geld“, gibt Patrick Bey mit auf den Weg. Viel wichtiger sei, dass man die jeweiligen Reifensätze trocken und windgeschützt lagere, damit diese ihre Funktionalität behalten und im nächsten Jahr wiederverwendet werden könnten. „Ganz wichtig ist auch die Reifentüten zu entfernen. Oftmals sammelt sich darin Feuchtigkeit an und die Reifen fangen an zu schimmeln, wenn man sie nicht auspackt.“ Man könne den nicht verwendeten Satz an einem trockenen Platz übereinanderstapeln, am besten eigne sich dafür die Garage oder der Keller.

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An die 10 000 Reifen lagern im Betrieb Reifen-Albrecht auf zwei Etagen. „Kunden können bei uns für den Reifenwechsel einfach ohne Termin erscheinen und bekommen dann eine Wartenummer. Je nachdem, wie viel los ist, kann das schonmal zwei bis drei Stunden dauern, aber dafür hat man die Garantie, dass die neuen Reifen noch am selben Tag drauf sind.“ Allgemein spricht Reifen-Profi Patrick Bey die Empfehlung aus, sich so früh wie möglich um den Reifen-Wechsel zu kümmern. „Dann hat man das hinter sich und bis ins nächste Jahr Ruhe“.