Olpe. Am Vorstaubecken des Biggesees hat der Ruhrverband eine temporäre Sperre eingerichtet. Ein Radfahrer sieht dadurch große Gefahren entstehen.
Sorgen um die Gesundheit von Radfahrern macht sich Andreas Zimmermann. Der UCW-Ratsherr, selbst begeisterter Mountainbike-Fahrer, richtete daher in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses eine Frage an die Verwaltung: Ob die Stadt etwas zu einer neuen Schranke sagen könne, die am Biggerandweg aufgestellt worden sei. Sie sei ein echter Gefahrenpunkt, weil sie auf einer Steilstrecke in einer Kurve nur spät zu erkennen sei. Zudem sei der Straßenbelag dort vermoost und daher rutschig. Es sei eine Frage der Zeit, bis dort jemand bei einer Notbremsung stürze. Ohnehin wisse er nicht, was die Schranke, am südlichen Ufer des Vorstaubeckens, genau gegenüber dem ehemaligen Campingplatz und Freibad Kirchesohl, für einen Sinn habe, schließlich sei die Durchfahrt mit Kraftfahrzeugen schon viel früher untersagt.
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Seitens der Verwaltung folgte Achselzucken: Die Stadt wisse von keiner Schranke. Die Verwaltung vermutete den Ruhrverband als Aufsteller der Schranke – und liegt damit vollkommen richtig. Ralf Stötzel ist Betriebsleiter des Talsperrenbetriebs Süd samt Bigge und Lister und berichtete auf Anfrage unserer Redaktion, es handle sich um eine sogenannte Mähschranke. „Die wird nur zugemacht, wenn wir in dem Randwegabschnitt mit dem Mulchmäher unterwegs sind.“
Dem Ruhrverband sei bewusst, dass der Standort nicht optimal sei, doch sei die Position durch die Länge des Mähabschnitts vorgegeben. „Um Verkehrsteilnehmer zu warnen, gibt es eine entsprechende Beschilderung.“ Drei solcher Schilder mit der Aufschrift „Achtung Schranke“ seien aufgestellt, am Biggerandweg 50 bzw. 70 Meter von der Schranke entfernt und sogar an einem einmündenden Waldweg, falls von dort Mountainbiker herabführen. Offiziell sei die Schranke noch gar nicht im Betrieb, die verkehrsrechtliche Genehmigung stehe noch aus. Es handle sich um eine sogenannte Drehschranke, ähnlich wie seit vielen Jahren am Hauptdamm verbaut.
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Der Sinn dieser Schranke sei nicht, zu verhindern, dass Autofahrer illegal den Biggerandweg befahren, vielmehr gehe es darum, bei den regelmäßigen Mäh-Einsätzen den gesamten Verkehr aus dem Mähbereich herauszuhalten. „Wir erleben es immer öfter, dass Radfahrer, aber auch Familien mit Kindern auf Rollern oder zu Fuß provisorische Absperrungen ignorieren. Beim Mulchmäher ist aber Abstand wichtig, weil da durchaus Steine oder Mähgut durch die Luft fliegen.“ Die Schranke sei daher so breit, dass sie den kompletten Weg versperre. „Die Sperrungen dauern maximal eine Viertelstunde und der Abschnitt ist dann alle 14 Tage bis drei Wochen mal zu, das sollte auszuhalten sein“, so Stötzel. Das sieht Mountainbiker Zimmermann anders: Die Schilder würden leicht übersehen, insbesondere, wenn die Schranke nur sehr selten verschlossen sei und regelmäßige Nutzer dies als Normalzustand ansähen. „Ich bleibe dabei: Wenn die zu ist und von oben ein unsicherer Radfahrer kommt, liegt der unter der Schranke und anschließend günstigstenfalls im Krankenhaus“, so Zimmermann, der anregt, dass die Verkehrskommission des Kreises die neue Schranke vor ihrer Inbetriebnahme prüft.