Römershagen. Einstiger Gemeindesitz lädt zu Veranstaltung mit Leckereien und Kunthandwerk. Junge Frauen übernehmen Verantwortung am „Heim und Garten“-Stand.

Das kleine Dorf Römershagen, keine 200 Einwohner leben hier, liegt hart an der Grenze des Kreises Olpe zum Nachbarkreis Altenkirchen und damit nahe an Rheinland-Pfalz und hat eine stolze Vergangenheit: Noch bis 1969 war es mehr als nur ein Dorf, sondern Sitz der Gemeinde, die nach ihm benannt war und gemeinsam mit der alten Gemeinde Wenden das Amt Wenden bildete. Heute erinnern im Wendener Ratssaal die beiden Wappen der alten Gemeinden an die Geschichte vor der Gründung der heutigen Gemeinde Wenden.

Beim Jakobimarkt gibt es ein reiches Angebot an Waren, von Kunsthandwerk über Textilarbeiten bis zu Hausmacher Köstlichkeiten.
Beim Jakobimarkt gibt es ein reiches Angebot an Waren, von Kunsthandwerk über Textilarbeiten bis zu Hausmacher Köstlichkeiten. © privat | Privat

Als Gemeindesitz war Römershagen ein Ort mit Bedeutung, unter anderem auch durch die Tatsache, dass das Dorf als Station auf dem Jakobsweg, dem uralten Pilgerweg nach Santiago de Compostela, als lokaler Wallfahrtsort galt. Die Jakobsmuschel im Gemeindewappen stand für diese wichtige Tradition, außerdem war der Ort dadurch selbst ein lokaler Wallfahrtsort, etwa für die Stadt Siegen. Und so war es nicht verwunderlich, dass, analog zur Wendener Kirmes, auch in Römershagen ein großer Jahrmarkt stattfand, erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1605. In der Dorfchronik heißt es, dass bis 1854 ein Jahrmarkt am ersten Sonntag nach Jacobi, also dem Patronats-Sonntag des heiligen Jakob, stattfand. 1994 griff die örtliche Frauengemeinschaft diese Tradition auf und organisiert seitdem jährlich den Jakobimarkt – kein Jahrmarkt wie früher, sondern eher ein Bauernmarkt, ein Treffen, auf dem örtliche Anbieter regionale Produkte feilbieten, von köstlichen, hausgemachten Marmeladen über Kunsthandwerk bis zu Handarbeiten.

Beim Jakobimarkt gibt es ein reiches Angebot an Waren, von Kunsthandwerk über Textilarbeiten bis zu Hausmacher Köstlichkeiten.
Beim Jakobimarkt gibt es ein reiches Angebot an Waren, von Kunsthandwerk über Textilarbeiten bis zu Hausmacher Köstlichkeiten. © privat | Privat

Auch in diesem Jahr wird wieder der Jakobimarkt organisiert: Am kommenden Sonntag, 15. September, ist die Römershagener Schützenhalle geöffnet. Auftakt ist ein Gottesdienst, der ab 9.30 Uhr ebenfalls in der Schützenhalle gefeiert wird. Das Thema lautet: „Das Puzzle des Lebens“. „Wenn wir uns unser Leben betrachten, stellen wir fest, dass unser Leben aus ganz vielen Puzzle-Teilen besteht. Lassen Sie sich überraschen“, heißt es in der Einladung. Im Anschluss an die Messfeier können die Besucher an zahlreichen Marktständen entlangbummeln. Viele davon sind von Künstlern gebucht worden. Von Holzarbeiten und Floristik über Schmuck, Bilder und moderne und ausgefallene Dekoration für Haus und Garten ist alles dabei.

Neue Ideen und Klassiker

Als die Römershagener Frauen rund um Hanni Halbe, Anne Brüser, Erika Klein, Anni Quast und Rita Brüser im vergangenen Jahr verkündeten, dass sie die Verantwortung des „Heim und Garten“-Standes abgeben möchten, war schnell klar, dass ein Jakobimarkt ohne selbstgemachte Leckereien nicht vorstellbar ist. Und rasch fanden sich einige jüngere Hobbyköchinnen, die bereit waren, den Stand im neuen Gewand zu präsentieren. Das Angebot wird neben altbekannten Klassikern durch andere Erzeugnisse ergänzt, die bislang nicht zum Portfolio gehörten, etwa Sirupe, Schnäpse, Essige oder auch Essig-Dill-Gürkchen.

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In der Halle können sich die Besucherinnen und Besucher bei Kaffee und Kuchen stärken. Ebenfalls findet sich dort den Weinstand, passend dazu ist Zwiebelkuchen im Angebot. Am Mittag wird eine deftige Erbsensuppe gereicht. Saftige Bratwurst vom Grill gibt es auf der Genussmeile vor der Halle. Frisch geräucherten Forellen runden das Angebot ab.

Seiledreher zeigt seine Fertigkeiten

Damit auch bei den kleinen Besuchern keine Langeweile aufkommt, wurde „Buntica“ aus Meinerzhagen eingeladen. Dahinter verbirgt sich eine Kinderschminkerin, die kreative Kunstwerke in die Gesichter der kleinen Besucher zaubern wird. Zwischen 12 und 16 Uhr freut sie sich auf zahlreiche kleine und große Besucher. Weiterhin ist ein Seiledreher vor Ort. Hier können sich die kleinen Gäste über die Kunst des Seiledrehens informieren und auch selbst Seile anfertigen.

Zeitlos und interessant:

Vom Erlös des Jakobimarkts werden stets karitative Projekte unterstützt, in diesem Jahr die AWO-Stiftung bzw. deren Projekt „Chancen geben“. „Gezielt wird auf Menschen zugegangen, die in unserer Gesellschaft benachteiligt sind. Sie werden unterstützt, um ihre Lebensumstände zu verbessern und um ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen zu können“, heißt es von den Veranstaltern des Jakobimarkts. Geöffnet ist der Jakobimarkt bis 18 Uhr.