Attendorn. Der Deutsche Buchhandlungspreis wurde verliehen. Auch die Buchhandlung Frey aus Attendorn gehört zu den Gewinnern. Was macht sie so besonders?

Am Wochenende wurde im Kleist-Forum in Frankfurt an der Oder der Deutsche Buchhandlungspreis 2024 verliehen. Insgesamt 118 Buchhandlungen überreichte Kulturstaatsministerin Claudia Roth ein dotiertes Gütesiegel als „Ausgezeichneter Ort der Kultur“. Zu den Preisträgern gehört auch die WP-Partner-Buchhandlung Frey in Attendorn – als einzige im Kreis Olpe. „Das bedeutet mir ganz viel“, betont Inhaber Michael Frey im Gespräch mit unserer Zeitung. „Vor allem, weil es eine Wertschätzung für die Mitarbeiter ist. Die Arbeit insbesondere rund um die Projekte wird honoriert.“

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Bücher haben auch im digitalen Zeitalter eine bedeutsame Rolle. Sie transportieren Wissen, bewahren Geschichte vor dem Vergessen – und sorgen für Unterhaltung. Dennoch – die Bedeutung der Literatur im Alltag der Menschen hat sich gewandelt. Die Zahl der Buchkäufe geht zurück, digitale Unterhaltungsmedien nehmen zu. Das Kulturgut lebendig zu halten – das ist das Ziel der Buchhandlungen. Doch was braucht es dafür? Innovation, Kreativität und viel Engagement. Prämiert wurden im Rahmen des Deutschen Buchhandlungspreises daher nun schon zum zehnten Mal Buchhandlungen, die sich nach Einschätzung der Fachjury in herausragender Weise um das Kulturgut Buch verdient gemacht haben. „Wir haben uns zum ersten Mal beworben und gehören gleich zu den Preisträgern“, freut sich Michael Frey. „Alle Mitarbeiter waren ganz überrascht, die Freude ist groß. Zeitnah wird im Team noch gefeiert.“

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Doch was macht die Buchhandlung Frey in Attendorn so besonders? Seit 2015 zeichnet die Bundesregierung kleine, inhabergeführte Buchhandlungen aus, die ein anspruchsvolles und vielseitiges literarisches Sortiment oder ein kulturelles Veranstaltungsprogramm anbieten, innovative Geschäftsmodelle verfolgen oder sich im Bereich der Lese- und Literaturförderung für Kinder und Jugendliche engagieren. Die Buchhandlung Frey stellt parallel zum Alltagsgeschäft diverse Veranstaltungen und Aktionen auf die Beine. Sei es der „Buchgenuss nach Ladenschluss“, wo sich Kunden im Laden einschließen lassen können, um in Ruhe in den Bücherregalen zu stöbern, oder auch die Aktionen mit den Schulen rund um den Welttag des Buches.

Preisträger in NRW

Insgesamt 118 Buchhandlungen wurden ausgezeichnet. In NRW sind das neben der Buchhandlung Frey in Attendorn: Barbara Buchhandlung, Moers, BiBaBuZe, Düsseldorf, Bücher Keuck , Geldern, Bücherstube Brauweiler, Pulheim-Brauweiler, Bücherträume, Mühlheim, Buchhandlung Korn, Dinslaken, Buchhandlung LESART, Rheda-Wiedenbrück, Buchhandlung Ute Hentschel, Burscheid, buchLaden 46, Bonn, Der andere Buchladen, Köln, Kafka & Co.‘ Buchhandlung, Detmold, localbook.shop, Düsseldorf, MankelMuth, Siegen, manulit – Bücher, die verändern, Köln, mondo buchhandlung, Bielefeld, Ronsdorfer Bücherstube, Wuppertal. Die Gewinner erhalten ein Gütesiegel, verbunden mit Prämien in Höhe von jeweils 7.000 Euro, 15.000 Euro oder 25.000 Euro. 

Darüber hinaus ist die Buchhandlung Frey seit mehr als zehn Jahren WP-Partner-Buchhandlung. Vor knapp drei Jahren hat die Westfalenpost die Kooperation mit der Attendorner Buchhandlung ausgeweitet mit dem Ziel, gemeinsam literarische Veranstaltungen zu planen. Mit in die Bewerbung für den Deutschen Buchhandlungspreis eingeflossen sind u. a. das Event mit Gisa Pauly, die während einer Fahrt auf dem Biggesee ihren neusten Sylt-Krimi vorgestellt hat, sowie der Auftritt von Lioba Albus, Schauspielerin, Kabarettistin und Autorin, vor rund 150 Menschen in der Aula des Rivius-Gymnasiums. „Es ist immer gut, einen Partner an seiner Seite zu haben“, sagt Michael Frey. „Es macht Spaß, solche Veranstaltungen durchzuführen. Wir nehmen das als Ansporn, um ein möglichst breites Spektrum anzubieten, damit für jeden etwas dabei ist.“

Michael Frey betont, dass Buchhandlungen im ländlichen Raum oft die letzten Kulturträger seien. Und auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat bei der Preisverleihung in Frankfurt an der Oder – so geht es aus einer Pressemitteilung hervor – deren Bedeutung hervorgehoben: „Bücher vermitteln uns Wissen und Erfahrung. Sie bewahren uns nicht nur vor Eintönigkeit und Langeweile, sondern vor allem vor Eindimensionalität, Engstirnigkeit, Voreingenommenheit und Intoleranz. Damit sind Buchhändlerinnen und Buchhändler die natürlichen Verbündeten und Garanten des freien Wortes. Insbesondere mit ihren Lesungen und literarischen Veranstaltungen verhelfen sie der demokratischen Debatte zu dem, was sie ausmacht: zu Rede und Gegenrede, zu Widerspruch und Diskussion. Sie laden uns ein zum Gespräch. All das ist wichtiger denn je.“

Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer unabhängigen Fachjury unter dem Vorsitz von Knut Cordsen (Moderator, Literaturkritiker) aus 442 Bewerbungen ausgewählt. Partner des Preises sind die Kurt Wolff Stiftung und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V..