Wenden. Vom SV Ottfingen bis zum Karnevalsverein Schönau – ohne Vereine und ihr Engagement würde auf der Kirmes etwas fehlen. Das ist ihre Motivation.

Ein Jahr ohne Kirmes – das ist für Daniela Schwarz und ihre Familie aus Wenden nicht denkbar: „Ich habe noch nie eine Wendsche Kärmetze verpasst. Das wäre ein No-Go für uns, nicht zur Kirmes zu gehen“. Die 45-Jährige engagiert sich gemeinsam mit ihrem Mann Thomas seit Jahren im Ehrenamt auf der Kirmes. Die beiden und ihre drei Kinder spielen aktiv im Spielmannszug Wenden und sorgen zudem im Vereins-geführten Getränkerondell auf der Kirmes für kalte Getränke. „Welche Kirmes läuft ohne Essen und Getränke? Ohne uns Vereine würde das nicht funktionieren“, weiß Daniela Schwarz.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Weitere Themen zur Wendener Kirmes

Auch interessant

Sie steht am Kirmessamstag mit mehreren Helfern bereit und reicht den Besuchern kalte Getränke an. Immer wieder kommen Bekannte und Freunde vorbei, denn sie wissen, dass sie mit dem Kauf der Getränke den Spielmannszug unterstützen. Der Spielmannszug Wenden betreibt das Bierrondell mit seinen 45 Mitgliedern erst seit fünf Jahren und hat einen etablierten Stammplatz am Fuße der St. Severinus Kirche, da, wo vor etlichen Jahren die Gastwirtschaft „Schwenk“ beheimatet war. Hier locken sie vor allem sonntags mit Rockmusik. „Das hat sich herumgesprochen und unsere Besucher wissen, dass wir nicht die typische Ballermann-Musik spielen. Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins, der Spaßfaktor und der Gedanke, ein Teil der Kirmes zu sein, motivieren uns in unserem Ehrenamt“, erzählt Daniela Schwarz.

Kirmes ohne die heimischen Vereine? Undenkbar! Das weiß auch Lea Frohnenberg (vorne am Zapfhahn) mit Bernd Jung, Daniela Krebs, Iris Jung und Florian Quast (von links).
Kirmes ohne die heimischen Vereine? Undenkbar! Das weiß auch Lea Frohnenberg (vorne am Zapfhahn) mit Bernd Jung, Daniela Krebs, Iris Jung und Florian Quast (von links). © Verena Hallermann | Verena Hallermann

Neuer Standort für Bierrondell des SV Ottfingen

Beim SV Ottfingen ist in diesem Jahr vieles anders. Nach über 40 Jahren mussten sie ihren Stammplatz in der Straße „Am Kirchplatz“ aufgeben. Jetzt stehen sie mit ihrem Bierrondell mitten im Geschehen, direkt am Markplatz, da wo die Partyhochburg der Kirmes ist. Fabian Niklas, Ressortleiter für Finanzen beim Sportverein, weiß, wie wichtig die Wendener Kirmes für den Verein ist: „Das ist eine unserer Haupteinnahmequellen.“ Seit 20 Jahren unterstützt der 40-Jährige den SV Ottfingen mit seinen ehrenamtlichen Einsätzen auf der Kirmes. Und das macht den Unterschied aus: „Wir Vereine sind das Herzstück der Wendener Kirmes. Jeder Helfer arbeitet kostenlos und unterstützt somit den Verein.“

Fabian Niklas, Ressortleiter für Finanzen beim SV Ottfingen.
Fabian Niklas, Ressortleiter für Finanzen beim SV Ottfingen. © Verena Hallermann | Verena Hallermann

Kirmes ist auch für den Familienvater Fabian Niklas ein besonderes Gefühl: „Es ist ja nicht nur das Fest der Familie, sondern die einmalige Möglichkeit, langjährige Weggefährten oder Klassenkameraden wiederzutreffen. Und das macht die Kirmes einfach aus.“ Klar sei das Ehrenamt mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden, dennoch mache die Arbeit in einem jungen Vorstandsteam, wie dem beim SV Ottfingen, einfach riesigen Spaß.

Kirmes ist die sechste Jahreszeit

Karneval ist die fünfte Jahreszeit für den Karnevalsverein Schönau-Altenwenden. „Und Kirmes ist die Sechste“, weiß Lea Frohnenberg aus Schönau. Die 30-Jährige ist Trainerin der Garde „Blaue Funken“ und ein „Kirmeskind“. Kurz nach der großen Eröffnung steht sie am Getränkestand ihres Vereins und holt sich das erste Kaltgetränk: „Ich frage mich gerade, wo ich besser stehe? Vor dem Bierrondell, mit dem Glas in der Hand oder arbeitend im Rondell?“ Der Samstag gilt dem Vergnügen, ehe die junge Frau, die als kleines Kind sogar ihr Shetlandpony auf der Tierschau vorgestellt hat, selbst im Bierstand arbeiten muss.

„Wendener Kirmes ohne die heimischen Vereine? Das würde nicht gehen!“

Jens Kirchhoff
Ressortleiter Jugend beim FSV Gerlingen

„Die Kirmes ist einfach ein riesiger Treffpunkt aller Generationen. Es macht unheimlich Spaß und jeder im Wendschen weiß, dass er mit dem Kauf der Getränke etwas Gutes tut und die heimischen Vereine in ihrer Arbeit unterstützt. Und das ist einfach toll“, unterstreicht die Tanztrainerin, wie wichtig die Präsenz auf der Kirmes auch innerhalb des Vereins ist.

Florian Simon (Trainer der A-Jugend) und Jens Kirchhoff (Ressortleiter Jugend) beim FSV Gerlingen schwärmen von der Wendener Kirmes.
Florian Simon (Trainer der A-Jugend) und Jens Kirchhoff (Ressortleiter Jugend) beim FSV Gerlingen schwärmen von der Wendener Kirmes. © Verena Hallermann | Verena Hallermann

Die WESTFALENPOST im Kreis Olpe ist auch bei WhatsApp. Jetzt hier abonnieren.

Folgen Sie uns auch auf Facebook.

Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus dem Kreis Olpe.

Alle News aufs Handy? Jetzt die neue WP-App testen.

Die WP im Kreis Olpe ist jetzt auch bei Instagram.

„Jeder, der die Kirmes nicht kennt, der sollte mal hier herkommen, um das zu erleben, wovon wir Wendener immer schwärmen“, erzählt Jens Kirchhoff, Ressortleiter Jugend beim FSV Gerlingen. Der 36-Jährige ist mit der Kirmes groß geworden und hat noch keinen Tag verpasst: „Es gibt nichts Schöneres.“ Für ihn und den A-Jugend-Trainer Florian Simon (31), der das Ehrenamt im Bierrondell mit seinem Team unterstützt, steht eines ganz sicher fest: „Die Kirmes ist auch das Fest der Vereine. Ein Wochenende, auf das wir uns das ganze Jahr freuen und regelrecht darauf warten.“ Unterm Strich sind sich die beiden, wie sicherlich auch alle anderen Vereine einig: „Wendener Kirmes ohne die heimischen Vereine? Das würde nicht gehen!“