Lennestadt. Die mit großem Aufwand per Schwertransport gelieferten drei Rotorblätter für den Windpark „Stöppel“ sind die falschen. So geht es jetzt weiter.
Das Gerücht, das seit einigen Tagen die Runde in und um den geplanten riesigen Windpark „Stöppel“ bei Halberbracht macht, ist nun bestätigt. Projektentwickler Timo Dümpelmann vom Planungsbüro Düser erklärte auf Anfrage dieser Zeitung, dass bei den drei Windradflügeln, die bereits für den Weitertransport per Selbstfahrmaschine am Kreisverkehr Elspe liegen, die bestellte Blattheizung fehlen würde. „Bei den im Sauerland herrschenden niedrigen Temperaturen im Winter, benötigen wir in Halberbracht natürlich eine solche Blattheizung“, so Dümpelmann.
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Wie das passieren konnte: Im Hafen von Magdeburg, dort wo die Rotorblätter angeliefert und durch mehrere Schwertransporte übernommen worden sind, hat man die Blätter beim Umladen wohl mit anderen Windradflügel vertauscht. So seien weitere E115-Flügel für eine baugleiche Windanlage am Niederrhein ebenfalls von dort ausgeliefert worden. Und während am Niederrhein nun die Rotorblätter mit Heizung liegen, die eigentlich für den Windpark in Halberbracht vorgesehen waren, suchte das Planungsbüro Düser und der Windanlagen-Hersteller Enercon gemeinsam nach einer Lösung.
Windradflügel können nicht retourniert werden
Denn: Nach einem aufwendigen Transport der Windradflügel in dieser Größenordnung, bei dem die Schwertransporte alleine durch den Kreis Olpe eine Fahrtstrecke von rund 45 Kilometern bewältigen mussten, können die Rotoren nicht einfach wieder zurückgeschickt werden. „So ist das nun mal im Baustellengeschäft. Es ist eine dynamische Lage“, beschreibt Projektentwickler Dümpelmann die Situation.
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Enercon selbst habe die Falschlieferung der Rotorblätter festgestellt, beim Blick ins eigene Computersystem. Ob ein Rotorblatt eine Heizung hat, erkenne man zwar mit bloßem Auge, dafür hätte man beim Umladen im Hafen von Magdeburg auf die Schwertransporte jedoch die riesige Wetterschutzfolie am Flansch entfernen müssen.
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„Für uns ist das kein Drama“, so Dümpelmann. Also finden die Transporte der Rotorblätter per ferngesteuerter Selbstfahrmaschine am Donnerstag, 15. August wie geplant ab 9 Uhr in Richtung Halberbracht statt. „Ein E115-Blatt ist ein E115-Blatt. Die Bolzen sind die gleichen und die bestellte Blattheizung wird umgebaut.“ Ein Team von Enercon ist aktuell am Niederrhein, um dort die Heizung an den falsch gelieferten Windradflügeln auszubauen. „Damit unser eng getakteter Zeitplan nicht gestört wird, wird die Heizung in Halberbracht voraussichtlich erst dann eingebaut, nachdem die Blätter hochgezogen wurden“, so Timo Dümpelmann.