Lennestadt. Die Anlieferungen der riesigen Windradflügel für den großen Windpark „Stöppel“ bei Halberbracht sind gestartet. Wir waren in der Nacht live dabei.
Es war der erste Schwertransport mit riesigen Rotorblättern für das große Windkraftprojekt der Stöppelwind GbR bei Halberbracht: Mit einer Transport-Gesamtmasse von etwa 70 Tonnen, einer Länge von 57 Metern und einer Breite von 3,86 Metern hatte sich der erste Transport samt Vorausfahr- und Begleitfahrzeugen aus Wilhelmshaven kommend ab der A45, Anschlussstelle Meinerzhagen, in Richtung Lennestadt in Bewegung gesetzt, bis zu seinem vorläufigen Ziel in Halberbracht. Über 40 Kilometer hatte der Schwertransport zurückgelegt. Wir waren im Live-Ticker dabei.
- Der erste Schwertransport für den Windpark bei Halberbracht setzt sich am Mittwoch, 31. Juli, in Bewegung.
- Über 40 Kilometer fahren die Schwertransporte durch den Kreis Olpe.
- 70 Tonnen Gesamtmasse für den ersten Schwertransport.
- Der Schwertransport soll eine Länge von 57 Metern haben.
Der Schwertransport der ersten Rotorblätter hat in der Nacht reibungslos funktioniert. In der Bermke wurden die Rotorblätter gelagert, von hier werden sie in den Windpark weitertransportiert. Der Weitertransport soll nach Auskunft des Planungsbüros Düser übernächste Woche bis Kalenderwoche 33 erfolgen. Die nächsten Rotorblätter werden – nach derzeitigem Stand – um den 13. August angeliefert.
Der Schwertransport in der Nacht im Live-Ticker
01:26 Uhr: Zwei Flügel sind noch auf der Strecke. In der Bermke bleiben die Flügel auf der Umlade-Fläche über Nacht geparkt und werden bewacht. Morgen soll ein zweiter Kran aufgestellt werden, ein Kran steht bereits, um die Flügel dann vorsichtig abzuladen. Wir beenden den Live-Ticker heute.
01:02 Uhr: Der Transport ist in der Bermke gelandet, muss nur noch durch den Kreisel. Der Auflieger schleift über den Bordstein. Erst hochpumpen, dann geht es weiter.
00:53 Uhr: Der Schwertransport hat jetzt Elspe erreicht – mit rund 50 km/h. Die enge Kurve erfolgreich gemeistert.
00:45 Uhr: Der erste Lkw erreicht soeben Grevenbrück.
00:37 Uhr: Der dritte Transporter hat den Finnentroper Kreisel erreicht. Wieder muss der Lkw hochgepumpt werden, damit er nicht aufsetzt. Millimeter-Arbeit ist gefragt.
00:35 Uhr: In Neukamp knallt es immer wieder. Offensichtlich haben sich einige die letzten Silvesterböller für die Begrüßung der Rotorblätter aufgehoben. Der Transporter ist da.
00:33 Uhr: Geschafft. Dieser unscheinbare Kreisel erweist sich als die kniffligste Stelle. Doch dann mogelt sich ein Autofahrer durch die Absperrung gemogelt. Alle Räder stehen still. Es wird ordentlich geflucht, Sprinter wendet und weiter geht‘s.
00:29 Uhr: Der zweite Transporter befindet sich am Finnentroper Kreisel. Hier gibt es Schwierigkeiten. Der Kreisverkehr wird zum Nadelöhr. Der Lkw hat aufgesetzt, steht aktuell und wird weiter hochgepumpt.
00:25 Uhr: In wenigen Minuten wird der Transport seine Zielkommune Lennestadt erreichen. Am Kreisverkehr in Neukamp ist noch einmal größte Vorsicht geboten. Der Bordstein ist noch etwas höher als in Finnetrop.
00:21 Uhr: Der nächste Transporter kommt gerade an den Finnentroper Kreisel.
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00:17 Uhr: Unglaublich, mit welcher Ruhe und Präzision das alles abläuft. Jeder des Teams weiß, was er zu tun hat. „Ich finde das total faszinierend, dass der Fahrer bei den vielen Zuschauern und der Enge die Nerven behält“, sagt Carmen Rickert aus Finnetrop.
0:03 Uhr: Das Wendemanöver in Lenhausen hat mit Millimeterarbeit geklappt. Nächster Transport ist schon auf der Strecke.
23:50 Uhr: Jetzt fährt er weiter nach Lenhausen.
23:44 Uhr: In Finnentrop stoppt der Transport aktuell.
23:36 Uhr: Das erste Vorausfahrzeug ist am Finnentroper Kreisverkehr angekommen. Die nächsten Lkw mit den beiden anderen Rotorflügeln werden in den nächsten Minuten bereits erwartet, der Kreisverkehr in Heggen ist weiterhin gesperrt.
23:31 Uhr: Der Schwertransport ist durch Heggen durch und passiert gerade den Lindenbaum.
23:21 Uhr: Ein Polizeiwagen checkt jetzt die Route in Finnentrop.
23:12 Uhr: Hubert Kruse (70), ehemaliger LKW Fahrer aus Borghausen ist mit Enkel Tilo am Kreisel in Finnentrop.: „Das ist schon ein Riesenaufwand“, sagt er. Da steckt viel Arbeit drin, um die ganze Strecke herzurichten.“
23:09 Uhr: Kreisverkehr in Höhe Aquatherm. Hier kommt der Schwertransport gerade wieder nur langsam voran.
23:02 Uhr: Höhe Attendorner JVA. Auf der Südumgehung geht es vorläufig im Schneckentempo weiter. Hinter dem Transport bildet sich eine längere Schlange.
22:56 Uhr: Der Schwertransport ist gerade auf Höhe der Ihnetalbrücke, biegt links ab auf die Südumgehung. Jörg und Angela aus Petersburg stehen am Straßenrand in Papiermühle. Sie kommen gerade vom Tauchen aus dem Biggesee und wundern sich über die Menschen am Straßenrand. Da denkt sich Jörg, das kann nur der Schwertransport sein: „Das war schon richtig imposant mit diesem unglaublich großen Flügel“, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Übrigens: Alles läuft reibungslos. Der Schwertransport ist mit rund 50 km/h unterwegs.
22:52 Uhr: In Finnentrop scheinen sich alle an das schon seit 8. Juli bestehende Parkverbot in der Ortsdurchfahrt B 236 zu halten. Kein einziges Auto parkt auf der Straße.
22:46 Uhr: Jetzt hat der Schwertransport Listerscheid erreicht.
22:43 Uhr: Der erste Lkw ist gerade durch den Ort Ihne gefahren und hat soeben Grotewiese erreicht.
22:33 Uhr: Am Kreisverkehr in Neukamp hat sich ein Transporter eines der Transportunternehmen postiert. Noch läuft der Verkehr auf der B 236.
22:30 Uhr: Der Transport ist in Meinerzhagen abgefahren. In Bamenohl am Kaufpark haben sich sechs junge Leute mit Grill und Bier postiert. Die jungen Leute kommen aus Lichtringhausen, Ostentrop und Weuspert. Nick Vente: „Sowas sollte man sich nicht entgehen lassen!“
22:17 Uhr: Mit bis zu 80 km/h (auf der Autobahn) ist der Schwertransport unterwegs. Teilweise – je nach Straßenausbau – ist nur Schritttempo möglich.
22:07 Uhr: Seit etwa einem Jahr wurde der Transport nach Auskunft des Planungsbüros Düser geplant. Heute sollen drei Rotorblätter angeliefert werden – je ein Lkw pro Rotorblatt. Noch ist vom Schwertransport im Kreis Olpe nichts zu sehen.
22 Uhr: Listerscheid im Ihnetal – die Ruhe vor dem Sturm? In vielen Häusern brennt Licht, doch Schaulustige haben sich noch nicht auf die Straße gestellt. Mit Ausnahme der Autos, die auf der Landstraße durch das Ihental rollen, ist es seelenruhig. Der erste Ort auf Attendorner Stadtgebiet (und somit auf Kreisgebiet) ist übrigens Albringhausen.
21:45 Uhr: Die Verkehrssicherungsfirma „D. F. Protec“ ist in Listerscheid und entfernt die Verkehrsschilder auf der Mittelinsel gegenüber der Raiffeisen-Tankstelle.
21:30 Uhr: Nach ersten Informationen, die unserer Redaktion vorliegen, befindet sich der Schwertransport im Zeitplan. Gegen 22.30 Uhr werden die Fahrzeuge in Höhe der Anschlussstelle Meinerzhagen erwartet.
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Routine-Verfahren für Transportunternehmen
Am Mittwoch, 31. Juli, ab voraussichtlich 22.30 Uhr ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen, nicht nur im Bereich der Anschlussstelle Meinerzhagen auf der A45. „Bei der Abfahrt des Schwertransports von der Autobahn kann es zu temporären Verkehrsbehinderungen kommen“, erklärt Peter Bandermann, Pressesprecher für das Polizeipräsidium Dortmund. Die gesamte Verantwortung, die Fahrt entsprechend abzusichern, liegt beim Transportunternehmen, das dafür Sorge zu tragen hat, dass in erster Linie der Verkehr sicher weiter läuft. „Es handelt sich um ein routiniertes Verfahren und die Transportunternehmen solcher Schwertransporte sind befugt, mit ihren Begleitfahrzeugen unter anderem Überholverbote auszusprechen“, so Bandermann.
Die Route durch den Kreis Olpe führt zunächst durch das Ihnetal, anschließend über die Südumgehung in Attendorn, weiter Richtung Heggen und Finnentrop. Der Transporter fährt dann über die B 236 bis nach Lenhausen, wendet dort und fährt dann über die Bundesstraße bis nach Elspe weiter.
12 Rotorblätter für bis zu 240 Meter hohe Windanlagen
Für die vier Mega-Windanlagen mit einer Gesamthöhe von bis zu 240 Metern werden insgesamt 12 Rotorblätter angeliefert, die hinter der Ortsdurchfahrt Elspe im Kreisverkehr in Richtung Halberbracht zwischengelagert werden müssen, bevor sie über die steile Bermkestraße bis Halberbracht, mit sogenannten Selbstfahrmaschinen den Weg in Richtung Windpark antreten werden.
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Aus der Genehmigung geht außerdem hervor, dass im Bereich der Kreis- und Landesstraßen im Kreis Olpe, zu Zeiten, in denen die Schwertransporte stattfinden, mit temporären Sperrungen gerechnet werden muss, auch weil die Schwertransporte aufgrund ihrer Breite auf die Gegenfahrbahn ausweichen müssen.
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Nachdem 38 Behörden für die Lieferung der Schwertransporte ihr „Go“ geben mussten, ging es auf einmal Schlag auf Schlag, wie Andreas Düser, Geschäftsführer des Planungsbüros Düser – Dein Partner für erneuerbare Energie im Gespräch mitteilt. „Ein Transport in dieser Größenordnung ist nicht auf die Minute planbar. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem auch von der polizeilichen Begleitung auf den Autobahnen“, so Düser. Bei dem für Mittwochabend, gegen 22.30 Uhr geplanten Sondertransport handele es sich um die ersten drei Rotorenblättern. „Die Anspannung ist entsprechend hoch und unsere Konzentration groß, damit alles reibungslos läuft. Wir verstehen, dass die Menschen interessiert sind, wenn diese Dimensionen transportiert werden“, so Düser weiter. Die Anlieferung des ersten Windflügelsatzes, bestehend aus drei Rotorenblättern, für das kleinste Windrad „E115“, misst nach Aufbau eine Gesamthöhe von 180 Metern.