Olpe/Stade. Die Anlegestelle in Stade ist bereits seit acht Jahren nur noch eine Bedarfshaltestelle. Warum immer wieder Touristen dort auf das Schiff warten?
„Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön“, heißt es im Lied eines Shanty-Chores aus dem hohen Norden. Zum Lachen zumute war den Touristen in der vergangenen Woche jedoch nicht, als sie vergeblich eine Zeit lang an der Schiffsanlegestelle in Stade auf ein Schiff der Personenschifffahrt Biggesee gewartet haben. „Warum ist die Anlegestelle als solche aus geflaggt, wenn hier nicht gehalten wird?“ schimpfte die Wandergruppe, die zurück zum Auto gemütlich über das Wasser schippern wollte und jetzt diese Zeitung kontaktierte.
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Nicole Keseberg, Betriebsleiterin der Lux-Werft und Schifffahrt GmbH mit Sitz in Sondern klärt nach Anfrage dieser Zeitung auf: „Die Anlegestelle Stade wird laut Fahrplan bereits seit acht Jahren nicht mehr angefahren. Aufgrund der Untiefe des Biggesees haben wir uns an einem unserer Schiffe schon den Antrieb kaputt gefahren.“ Dennoch ist die Schiffsanlegestelle in Stade weiterhin als solche ausgewiesen. Schilder, auch wenn sie nicht mehr im besten Zustand sind, und sich sicherlich über einen Putzlappen freuen würden, weisen die Anlegestelle großflächig aus.
„Wir sehen keinen Bedarf, die Flaggen und die Tafeln zu entfernen, zumal die Anlegestelle in Stade auch als Bedarfsanlegestelle dient. Warum sollen wir das anders ausweisen?“
Drei Schiffsanlegestellen bietet die Personenschifffahrt Biggesee mit ihren beiden Schiffen, darunter mit der EMS Westfalen, Europas größtes vollelektrisch betriebenes Fahrgastschiff, auf der Talsperre an. So hält das Schiff in Attendorn (Biggedamm), in Sondern (Ort) und an der Talbrücke Sondern. So steht es auch auf der riesigen Infotafel, die neben einer großen Flagge und einem weiteren Schild auch in Stade steht. Stade als Anlegestelle ist auf der Infotafel jedoch weder ausgewiesen noch gekennzeichnet. Was für den ein oder anderen Touristen dann wohl für Verwirrung gesorgt hat. „Wir sehen keinen Bedarf, die Flaggen und die Tafel zu entfernen, zumal die Anlegestelle in Stade auch als Bedarfsanlegestelle dient. Warum sollen wir das anders ausweisen?“, erklärt Nicole Keseberg.
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So habe das Schiff erst kürzlich noch zweimal wöchentlich dort gehalten, um Schulkinder, die zu Gast in der Jugendherberge Biggesee waren, mit dem Schiff zu befördern. Mittlerweile sei der Wasserstand jedoch so niedrig, dass die Anlegestelle Stade bis auf Weiteres nicht mehr angefahren werden kann, wie Nicole Keseberg erklärt. „Wir wollen niemanden in die Irre führen. Aber auf den Tafeln ist genau erklärt, ab wo unsere Schiffe fahren“, so die Betriebsleiterin weiter.