Drolshagen. Abgerissene Beine, umgedrehte Hälse – die 25 toten Tauben in einem Wald bei Drolshagen sind qualvoll verendet. Gibt es Hinweise auf den Tierquäler?
Die von einer Spaziergängerin am Donnerstag, 25. Juli, in einem Waldstück bei Drolshagen „Junkernhöh“ gefundenen 25 toten Tauben sind qualvoll verendet, wie aus den ersten Erkenntnissen von Polizei und Kreisveterinäramt hervorgeht. Waren hier Tierquäler am Werk? Wollte jemand die Tauben loswerden? Fakt ist: Den etwa 25 toten Tauben, die jemand im Wald bei Germinghausen entsorgt hat, wurden die Hälse umgedreht, was zu Genickbrüchen und somit wahrscheinlich zum Tod führte. Außerdem wurden den Tauben die Beine abgetrennt. Ob das der Besitzer getan hat, um die Beringung zu entfernen, die als Identifizierungsmerkmal dient? Auf Anfrage unserer Zeitung teilte das Kreisveterinäramt die Ergebnisse der ersten Untersuchungen mit. Wie ist der Sachstand der polizeilichen Ermittlungen? „Wir haben bislang keinerlei neuen Hinweise“, erklärt Polizeipressesprecher Thorsten Scheen auf Nachfrage dieser Zeitung.
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Nach dem Fund der toten Tauben hat das Veterinäramt des Kreises Olpe diese an das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Arnsberg (CVUA) zur Untersuchung weitergegeben, um die Todesursache feststellen zu lassen. Ein endgültiger Befund liegt zwar bislang noch nicht vor, jedoch hat das CVUA bereits mitgeteilt, dass bei den verendeten Tauben keine Erreger einer anzeigepflichtigen Tierseuche festgestellt werden konnten.
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Keine Rückschlüsse auf schlechte Haltungsbedingungen
Nach ersten Erkenntnissen, die von der Pressestelle des Kreises Olpe übermittelt wurden, ist laut Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt davon auszugehen, dass die Tauben an Verrenkungen oder Frakturen der Halswirbelsäule zu Tode gekommen sind. Die Kadaver der Tauben wurden, wie bei aufgefundenen toten Tieren üblich, auf das Vorhandensein von Erregern untersucht, um die Todesursache eingrenzen zu können. Dabei wird berücksichtigt, ob Anzeichen einer Erkrankung (pathologische Veränderungen) vorliegen oder ob es sich um äußere Einwirkung (zum Beispiel Rissspuren durch Raubwild) handelt. Laut CVUA waren die Tauben, abgesehen von den äußeren Verletzungen, in einem normalen Ernährungszustand, sodass unter diesem Aspekt keine Rückschlüsse auf schlechte Haltungsbedingungen gezogen werden konnten.
„Hätten wir gewusst, dass es sich um so viele tote Tauben handelt, dann hätte es uns sicherlich dazu gebracht, etwas zu tun und wir hätten anders reagiert. Aber die genaue Anzahl der toten Tiere wurde unserem Ordnungsamt nicht mitgeteilt.“
Eine Spaziergängerin, die die toten Tauben auf einem Haufen zusammengelegt entdeckt hatte, informierte an dem Tag umgehend das Ordnungsamt der Stadt Drolshagen. Bürgermeister Ulrich Berghof hatte in seinem Statement gegenüber unserer Zeitung mitgeteilt, dass man sich seitens des Ordnungsamtes aus Kapazitätsgründen nicht um jedes tote Tier kümmern könne. Nachdem jetzt die Anzahl der toten Tauben bekannt wurde, sagt er: „Hätten wir gewusst, dass es sich um so viele tote Tauben handelt, dann hätte es uns sicherlich dazu gebracht, etwas zu tun und wir hätten anders reagiert. Aber die genaue Anzahl der toten Tiere wurde unserem Ordnungsamt nicht mitgeteilt.“
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Laut Kreispolizeibehörde Olpe im August dieses Jahres sei der Vorgang in Bearbeitung. „Es stehen noch Zeugenvernehmungen aus, daher können zu laufenden Ermittlungen derzeit keine Aussagen getroffen werden“, so Esther Schöttke, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Polizei. Weiter heißt es seitens der Polizei, die Tauben wiesen diverse Verletzungen – wie fehlende Beine, auf. „Nach derzeitigem Erkenntnisstand wurde dies vermutlich zur Verschleierung der Herkunft getan, da Tauben üblicherweise an den Beinen individuell beringt sind. Die Polizei in Olpe ermittelt wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, zum Beispiel: §17 TierSchG“, so Schöttke.