Wenden. Über 250.000 Besucher strömen jedes Jahr zum größten Volksfest Südwestfalens. Doch wie sieht es mit der Sicherheit an den drei Kirmestagen aus?

Über 250.000 Besucher werden zum größten Volksfest Südwestfalens am Wochenende, 17. und 18. August, sowie am Dienstag, 20. August in Wenden erwartet, wenn die große Wendsche Kärmetze wieder lockt. „Der Mix aus allem und dem Zusammenspiel aus Volksfest, Krammarkt, Tierschau und unseren bunten Fahrgeschäften, macht die Wendener Kirmes aus“, darüber sind sich Marktmeister Thomas Clemens und Nicole Williams, zuständig für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Tourismus von der Gemeinde Wenden, einig. Seit Monaten stecken die beiden in den Planungen und unsere Zeitung hat sich mit den wichtigsten Fakten beschäftigt und einmal gefragt: Wie sicher ist die Wendsche Kärmetze?

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Terrorsperren

Große Betonsperren werden überall da aufgebaut, wo die Möglichkeit bestehen könnte, den Krammarkt und den Kirmesplatz mit großen Fahrzeugen zu durchfahren. Fünf Betonsperren sind sogar während der gesamten Kirmes durch Personal bewacht. Eine dicke Eisenkette sperrt die Durchfahrt zwischen jeweils zwei Betonklötzen ab und im Falle, dass Rettungsfahrzeuge diese Sperre kurzfristig passieren müssen, wird die Kette vom Bewachungspersonal geöffnet.

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Fahrgeschäfte

Die Fahrgeschäfte unterliegen regelmäßigen TÜV-Abnahmen, in der Regel jährlich auf den Betriebshöfen der jeweiligen Schausteller. Auf der Kirmes selbst findet eine Betriebsabnahme der Fahrgeschäfte durch das Bauamt des Kreises Olpe statt. Diese ist kurzfristig für Samstagvormittag vor dem großen Fassanstich geplant. Erst nach der Abnahme dürfen die Karussells laufen.

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Stromversorgung

350 Händler und Schausteller mit ihren riesigen Fahrgeschäften benötigen über das Kirmes-Wochenende Strom. Und damit es in Wenden nicht zu einem Blackout kommt, sorgt die Firma Stöcker mit drei großen Trafo-Stationen dafür, dass die Kirmes und die Anwohner auch genügend Strom haben. Bereits zwei Wochen vor Kirmesbeginn stehen die mehr als 100 Stromverteilerkästen bereit und es werden Stromkabel in einer Gesamtlänge von 4,2 Kilometern entlang des Kirmesgeländes verlegt. Den Strom liefert Bigge Energie und im vergangenen Jahr waren es 25.000 kWh, die an den drei Kirmestagen durch die Leitungen schossen. „Hört sich wenig an, ist es auch“, erklärt Thomas Clemens, dass die Schausteller die modernen Fahrgeschäfte mittlerweile alle auf LED-Beleuchtung umgerüstet haben und auch die Antriebe mit der Zeit immer moderner werden.

Die Kirmes-Planer der Gemeinde Wenden: Nicole Williams, zuständig für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Tourismus, und Marktmeister Thomas Clemens. 
Die Kirmes-Planer der Gemeinde Wenden: Nicole Williams, zuständig für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Tourismus, und Marktmeister Thomas Clemens.  © WP | Nadine Niederschlag

Feuerwerk

Auch in diesem Jahr ist wieder das traditionelle Feuerwerk am Kirmessamstag, 17. August, mit Einbruch der Dunkelheit gegen 22 Uhr geplant. Ein echtes Highlight für die Kirmesbesucher, wenn am Westerberg in Wenden die ersten Raketen in die Luft schnellen. Die Firma Fischer Pyrotechnik ist bereits seit Jahren verantwortlich für das gigantische Feuerwerk, das trotz der neuen Bauplätze im Bereich „Westerberg“, weiterhin von der bekannten großen Wiese aus gezündet wird. Die Kosten für das große Feuerwerk belaufen sich auf rund 8000 Euro und diese werden von Schaustellern und Händlern getragen. Nach etwa 15 Minuten ist der Spaß dann auch wieder vorbei, aber er gehört zur Kirmes einfach dazu.

Parken

Rund um Wenden stehen den Besuchern zahlreiche Parkplätze zur Verfügung. Im Wendebachtal, an Teilen des Hit-Marktes, hinter dem ehemaligen Fahrradwerk Enik, am Wendener Schulzentrum oder angrenzend an die rund um das Kirmesgelände benachbarten Straßen. Hier ist es wichtig, auf die Halteverbotsschilder zu achten, da in vielen Straßen nur einseitig geparkt werden darf. Aus vielen Ortschaften in der Gemeinde Wenden werden kostenlose Shuttle-Busse angeboten, die nach Möglichkeit genutzt werden sollen, um die Parksituation in Wenden zu entschärfen. Für ein neues Verkehrskonzept wurde in diesem Jahr ein Ingenieurbüro beauftragt, das in den kommenden Jahren ausgearbeitet und umgesetzt werden soll.

Das größte Volksfest Südwestfalens findet in Wenden am Wochenende 17., 18. und 20. August statt.
Das größte Volksfest Südwestfalens findet in Wenden am Wochenende 17., 18. und 20. August statt. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

Rettungswege

Das große Sicherheitskonzept der Wendener Kirmes wird jedes Jahr überarbeitet. Und wer sich wunderte, dass nach den zwei Coronajahren viele Krammarkt-Händler der Kirmes fernblieben, muss wissen, dass dies Teil des Konzeptes ist. So mussten in einigen Bereichen die Kurven entschärft werden und an sogenannten Knotenpunkten mehr Platz für den Durchgangsverkehr der vielen Menschen geschaffen werden. Denn an Bewerbern mangelt es mit 800 bis 1000 wahrlich nicht. Rettungs- und Fluchtwege sind großflächig mit riesigen Bannern ausgewiesen. Und im Bereich der Brücke über die Wende sorgt die THW-Brücke dafür, dass die Menschenströme Ausweichmöglichkeiten haben.

Einsatzkräfte

Die Einsatzzentrale befindet sich im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wenden (Peter-Dassis-Ring) und ist während der gesamten Kirmes besetzt. Im Einsatz sind neben einer Hundertschaft der Polizei NRW auch weitere Kräfte der Kreispolizeibehörde Olpe, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, Mitarbeiter des Bauhofs und des Ordnungsamtes, sowie das Kreisjugendamt. Auch die Security ist mit rund 20 Personen im Einsatz, kontrolliert unter anderem die Personendichte und steht im engsten Kontakt mit der Polizei. Die Mitarbeiter vom Bauhof kontrollieren regelmäßig die Beschilderung und die Müllcontainer, während das Ordnungsamt unter anderem für Fundsachen und das Kontrollieren der Parksituationen zuständig ist. Die Einsatzzentrale ist während der Kirmes in Notfällen unter der Nummer 02762/3152 erreichbar, das DRK über die Nummer 02762/2828. Am Freitag vor der Kirmes findet eine kleine Übung der Feuerwehr Wenden im Bereich eines Fahrgeschäftes statt.

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Bald ist Wenden also wieder drei Tage im Ausnahmezustand und bis dahin hält auch die Anspannung von Thomas Clemens und Nicole Williams: „Der Ballast fällt erst ab, wenn das Fass angestochen ist und sich das erste Karussell dreht.“ Thomas Clemens, der seit 37 Jahren der Mann rund um die Wendsche Kärmetze ist, weiß, dass für viele Menschen die Kirmes das größte Fest des Jahres ist. „Die Kärmetze ist ein Stück Kultur. Sie wird von den Menschen, der Politik und den Vereinen getragen. Wendsche Kärmetze – das ist längst ein überregionaler Begriff. Und das ist ein überzeugendes Synonym für „Popularität pur“. Es ist eine Stätte der Gemeinsamkeit, der Begegnung, des Lachens und des Vergessens aller Alltagsprobleme. Kurzum: Ein unverfälschtes Volksfest, das Tradition und Fortschritt im Vergnügungs- und Freizeitwesen auf einen Nenner bringt.“