Lennestadt. Nach drei Jahrzehnten im Schatten des St. Josefs-Hospitals wechselt die Urologische Praxis in Altenhundem ihren Standort. Das ist der Hintergrund.
Es ist ein echter Break, eine Zäsur in der langen Geschichte der Urologischen Praxis in Lennestadt. Nach 33 Jahren an der Uferstraße 2 in Altenhundem verlassen die Fachärzte Dr. Christian Büscher und Dr. Joachim Roloff mit ihrem Team ihren „Stammsitz“ direkt neben dem St. Josefs-Hospital und ziehen ins Altenhundemer Zentrum um. Ab September werden sie ihre Patientinnen und Patienten im Hundem-Lenne-Center, Hundemstraße 24, behandeln. „Es ist ein Schritt in die Zukunft, um die ambulante urologische Versorgung in Lennestadt in einer neuen, gut ausgestatteten Praxis aufrechtzuerhalten“, so Dr. Büscher.
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Urologie und Krankenhaus, da war doch was?, werden sich manche Leserinnen und Leser fragen. Stimmt! Neben der Behandlung in der eigenen Gemeinschaftspraxis an der Uferstraße, mit einem Einzugsgebiet von rund 50.000 Einwohnern von Attendorn bis Winterberg, waren die Fachärzte Dr. Christian Büscher (61) und Dr. Joachim Roloff (64) auch Belegärzte am St. Josefs-Hospital. Hier operierten sie bis Ende letzten Jahres stationäre und ambulante Patienten im regulären OP-Betrieb des Krankenhauses, z. B. bei Prostatavergrößerungen, Blasentumoren oder Nierensteinen. Im Vorgriff auf die jetzt viel diskutierte Krankenhausreform und der Abkehr vom Belegarzt-System wurde die langjährige Zusammenarbeit seitens der GFO, Trägergesellschaft des St. Josefs-Hospitals, zum 31. Dezember 2023 beendet.
Diese neue Situation machte den Weg frei, um sich auch räumlich neu zu orientieren. „Bisher war die Uferstraße als Praxisstandort wegen der stationären Eingriffe und der Nähe zum Krankenhaus für uns sehr günstig, aber nun verbindet uns ja nichts mehr mit dem Hospital“, erklärt Büscher. Hinzu kam der glückliche Umstand, dass die Räume der früheren Praxis für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie von Dr. Martin Nosiadek im ersten Obergeschoss des Hundem-Lenne-Centers, Hundemstraße 24, in Altenhundem, zum Spätsommer letzten Jahres frei wurden.
Schon nach der ersten Besichtigung war das gesamte Praxisteam von den modernen, 200 Quadratmeter großen Räumlichkeiten angetan. „Die Räume sind nahezu perfekt auf uns zugeschnitten“, so Dr. Christian Büscher. Die Mietvertragsangelegenheiten mit der GFO als Eigentümer der alten Praxis und der Becker Immobilien GmbH und Ko. KG als Eigner der neuen Praxis wurden einvernehmlich geregelt. In der neuen „Urologie Lennestadt“ laufen bereits die Umbauarbeiten. Der frühere Röntgenraum, der von den Urologen nicht benötigt wird, wird zum Labor umgerüstet, die sanitären Einrichtungen werden modifiziert, etc. „Für die Patienten wird der Besuch der Praxis wesentlich angenehmer werden, allein schon durch das Parkplatzangebot“, so Büscher. Von der großen Parkebene aus oder mit dem Aufzug können Patienten die Praxisräume leicht und barrierefrei erreichen.
Das gesamte Praxisteam, neben den beiden Fachärzten acht medizinische Fachangestellte, zieht mit um. „Für uns alle ist das ein neuer Motivationsschub, ein positiver Schritt nach vorn“, so Christian Büscher. Am Behandlungsangebot werde sich im Vergleich zur alten Praxis nichts Wesentliches ändern. Die Fachärzte werden regelmäßig Nierensteinzertrümmerungen anbieten, ambulante Operationen in Narkose sind derzeit nicht geplant, jedoch kleinere Eingriffe wie Sterilisationen und Prostatabiopsien. Mittelfristig hoffen die beiden Ärzte, dass sich jüngere Kollegen für den Eintritt in die Praxis interessieren und die urologische Versorgung im Raum Lennestadt auch in Zukunft gesichert bleibt.
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Nach dem Umzug der Urologischen Praxis Ende August soll es am Montag, 2. September, am neuen Standort losgehen. Im Oktober will die Praxis für alle Interessierten einen „Tag der Offenen Tür“ anbieten.