Rhode/Rüblinghausen. Koch Baupartner hat Projekt in Rüblinghausen abgeschlossen und steht vor dem Baubeginn des nächsten. Wie das neue Wohnhaus wohl aussehen soll?
Rüdiger Koch ist ein Mann der direkten Sprache. Er nennt die Dinge beim Namen und statt großer Absichtserklärungen gilt für ihn immer noch der Handschlag als älteste Form eines Vertragsabschlusses. Das schafft Vertrauen und zufriedene Kunden. Das beweist seine Bilanz: Die Firma Koch Baupartner, die er vor genau 30 Jahren gegründet hat und seit dem Jahr 2000 im Team mit Maria Koch führt, hat bereits rund 100 Projekte umgesetzt. Das nächste wird in Kochs Wahlheimat und an seinem Firmensitz in Rhode realisiert: Am Frankenhagen hat er ein Grundstück erworben, weil ein erster Investor mit einem geplanten Projekt nicht weiterkam. Er hatte ein historisches, wenn auch nicht denkmalgeschütztes Fachwerkhaus gekauft, zunächst eine Sanierung versucht und dann doch abgebrochen. Nun hat Koch das Grundstück gekauft und steht unmittelbar vor dem Ausschachten der nötigen Baugrube, um hier ein für Koch typisches Objekt zu errichten. Sechs Wohnungen mit 65 bis 128 Quadratmetern Wohnfläche wird er hier schaffen, dort, wo vorher ein einziges Haus stand.
„Früher“, fasst Koch zusammen, „haben wir drei Objekte pro Jahr umgesetzt, inzwischen lassen wir es langsamer angehen und bleiben meist bei einem.“ Außerdem gehört zum Portfolio von Koch Baupartner die Projektentwicklung, der Vertrieb und die Vermietung von Wohn- und Geschäftsimmobilien sowie die Mithilfe beim Kostenmanagement für Bauherren. Gerade fertiggeworden ist eine Wohnanlage in Rüblinghausen, an der Biggestraße wich ein kleines Einfamilienhaus mit freiem Nachbargrundstück einer Wohnanlage mit sieben Eigentumswohnungen, auch hier die kleinste 65, die größte 128 Quadratmeter groß. Energetisch hocheffizient und modern.
Dabei macht er aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Die Baukosten sind zu hoch“, konstatiert Rüdiger Koch und hat großes Verständnis dafür, dass viele potenzielle „Häuslebauer“ derzeit angesichts der angesagten Preise einen Rückzieher machen. „Es wird wohl etwas günstiger werden“, so seine Prognose, denn mit nachlassender Konjunktur sorgt der Markt dafür, dass Baupreise auch sinken. „Aber die Standards müssen ‘runter. Wer soll sich denn noch ein Haus leisten können?“ Beim Hochbau sieht Koch einen leichten Rückgang, wenn auch auf immer noch hohem Niveau. Dabei hat er einen Vorteil gegenüber dem privaten Bauherrn: „Ich kenne den Markt und weiß, was die Firmen nehmen müssen und was sie nehmen können.“
Dass der Bedarf insbesondere an Wohnungen weiter wachsen wird, ist für ihn klar. Dabei sieht er einen eindeutigen Paradigmen-Wechsel: „War es bisher so, dass viele ihre Häuser auf dem Dorf verkauft und das Geld dann in eine Wohnung in der Stadt investiert haben, beobachte ich nun verstärkt, dass diese Leute nun auch bereit sind, in eine Mietwohnung zu ziehen.“ Dementsprechend verkauft er an Eigennutzer und Investoren, zum Beispiel Privatleute, die eine Eigentumswohnung zur Vermietung erwerben, um langfristig Geld anzulegen. „Aber wenn man sich anguckt, wie sich das entwickelt hat, dann muss auch jeder Politiker kapieren, dass da etwas unternommen werden muss. Eine Neubauwohnung mitten in Olpe war 2008 bis 2010 noch für 2000 Euro pro Quadratmeter zu haben, inzwischen geht es Richtung 5000. Das ist doch kaum noch stemmbar.“
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Da gibt ihm der offizielle Grundstücksmarktbericht des Kreises Olpe, erstellt von einem unabhängigen Gutachterausschuss, Recht. Der Kaufpreisindex bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist laut dem Bericht von einem durchschnittlichen Kaufpreis im Jahr 2010 in Höhe von knapp 150.000 Euro über 236.000 Euro im Jahr 2020 auf fast 286.000 Euro im Jahr 2022 geklettert. Bei den Eigentumswohnungen waren es 192.000 Euro im Jahr 2010, zehn Jahre später schon 305.000 Euro und 2022 335.000 Euro.
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Dabei ist Koch keiner, der unbedingt auf Neubauten setzt. „Aber in der Sanierung ist es oft problematisch, die neuen energetischen Vorgaben zu erfüllen und teilweise noch schwieriger, den Schallschutz umzusetzen. Es muss sich alles betriebswirtschaftlich darstellen lassen.“ Bei Koch ist das bislang stets gelungen – im geplanten neuen Haus in Rhode sind bis auf das Penthouse im Dachgeschoss schon alle Wohnungen verkauft.