Olpe/Hützemert. Der Sonnen-Kindergarten in Hützemert bekommt einen neuen Träger. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises stimmte der Übernahme durch die GFO zu.

Der Jugendhilfeausschuss des Kreises Olpe hat am Dienstag in einer Sondersitzung die Übernahme des Sonnenkindergartens „Hützemert“ durch die GFO einstimmig abgesegnet.

Mit der Übernahme des Kindergartens, der bereits ab dem 1. August zu „GFO-Kindergarten Sonnenschein Hützemert“ umfirmiert wird, „wird dies der elfte Kindergarten im GFO-Verbund im Kreis Olpe. Die Entscheidung des Elternvereins, die Trägerschaft an die GFO zu übertragen, erfolgt vor dem Hintergrund der zunehmenden bürokratischen Aufgaben, die für eine einzelne Einrichtung nur schwer zu bewältigen sind“, teilte die GFO am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit.

Durch die Integration des Kindergartens Hützemert in den GFO-Verbund werde die pädagogische Vielfalt und Expertise weiter gestärkt. Die Zusammenlegung ermögliche es den Einrichtungen, sich untereinander auszutauschen und voneinander zu lernen, so die GFO. Der 1. August markiere somit nicht nur einen Wechsel der Trägerschaft, sondern auch einen Schritt in Richtung einer noch besseren Betreuungsqualität in Hützemert.

Die GFO sieht in der Übernahme eine Möglichkeit, ihre qualitätsorientierte pädagogische Arbeit in der frühkindlichen Bildung fortzusetzen. Der Sonnenkindergarten wird damit in die etablierte Struktur des GFO-Verbundes, mit derzeit insgesamt 19 Kindergärten, eingegliedert.

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Einstimmig hatte sich die Elternvereins-Versammlung im Vorfeld dafür ausgesprochen, dass der „Sonnen-Kindergarten“ in die Trägerschaft der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) übergehen soll. Dies war in jüngerer Vergangenheit auch in Germinghausen oder Frenkhausen der Fall, auch hier entschieden die Eltern sich für die GFO, andernorts übergaben Elternvereine ihre Einrichtungen beispielsweise der Caritas. Und im Wendener Land hat sich eine eigene Lösung gefunden: Hier fusionieren die Elternvereine aus Hünsborn, Altenhof und Ottfingen und bilden einen gemeinsamen Verein, der künftig als professioneller Träger für drei und möglicherweise auch weitere Einrichtungen auftreten will. Da Kindergärten im Ursprung kommunale Aufgaben sind, muss der Jugendhilfeausschuss derartige Wünsche absegnen, was in der Vergangenheit stets ohne Aussprache und einstimmig geschah, weshalb auch der Antrag aus Hützemert mit Sicherheit so angenommen werden wird.

„Es ist inzwischen ein solcher Aufwand, dass man das ehrenamtlich nicht hinbekommt.“

Dennis Käseberg
Vorstandsmitglied Elternverein Hützemert

Dennis Käseberg ist Vorstandsmitglied des Elternvereins und erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Wir haben noch zum Beginn des Jahres den Vorstand vergrößert, aber es ist inzwischen ein solcher Aufwand, dass man das ehrenamtlich nicht hinbekommt.“ Hinzu komme die finanzielle Situation: Viele der laufenden Kosten seien nicht ausreichend durch Zuschüsse gedeckt, „das alles ist so für einen Verein nicht mehr stemmbar“. Die Wahl sei auf die GFO gefallen, weil Vereinsmitglieder von Familienmitgliedern wüssten, die bei GFO-Kindergärten arbeiteten, „da stimmt das Konzept“. Anfangs sei ein anderer Träger noch mit in die Überlegungen einbezogen worden, doch nach ersten Gesprächen sei den Vereinsmitgliedern rasch klargeworden, dass die Wahl auf die GFO fallen solle.

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Die dreigruppige Kindertageseinrichtung „Sonnenkindergarten“ am Breiten Stück in Hützemert war erst kürzlich Thema im Ausschuss, da allerdings nicht in Sachen Trägerschaft: Ein immenser Wasserschaden war festgestellt worden, der unter Umständen einen Teilumzug der Einrichtung zur Folge gehabt hätte. Die Kreisverwaltung hatte dem Jugendhilfeausschuss empfohlen, für den Fall einer Weigerung der Versicherung die Kosten zu tragen, um die Existenz des Kindergartens nicht infragezustellen, was der Ausschuss auch getan hatte. Nach genaueren Untersuchungen indes hatte sich herausgestellt, dass der Schaden nicht so schlimm war wie zunächst befürchtet.

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Nicht nur die Mitglieder des Elternvereins, sondern auch der Elternbeirat hätten sich einstimmig für den Wechsel zur GFO ausgesprochen. Die Genehmigung des Landesjugendamtes liege vor. Damit wird die 48-jährige Geschichte des Elternvereins als Kindergartenträger im August zu Ende gehen. Ob der Verein an sich eine Zukunft hat, ist noch offen. Anderswo wurden die Träger- in Fördervereine umgewandelt. Ob das auch in Hützemert der Fall sein wird, wird noch überlegt.