Olpe. Drei katholische Kindertageseinrichtungen wurden als „Familienpastorale Orte“ zertifiziert. Was die Auszeichnung bedeutet.
Was ist Kirche? Zunächst mal eines dieser auffälligen Gebäude, meist in der Mitte von Dörfern und Städten gelegen, mit hohem Turm samt Hahn obendrauf. Doch viel wichtiger als die Gebäude sind die Inhalte von Kirche, und diese tauchen immer öfter aus dem Alltag ab. Die Kirche ist bei vielen Menschen aus dem täglichen Leben verschwunden. Dabei ist die Institution nach wie vor in vielen Bereichen des Alltags präsent, doch nimmt dies täglich weiter ab. Das merkt auch Johannes Hammer, Leitender Pfarrer des Pastoralen Raums Olpe/Drolshagen. „Bei der jüngsten Firmvorbereitung ist es mir deutlich aufgefallen: Da kommen junge Menschen, die zur Firmung angemeldet sind, und wissen nicht, wer ich bin. Dass man selbst in unserer kleinstädtischen Gesellschaft den Pfarrer nicht mehr kennt, war noch vor ein paar Jahren nicht vorstellbar.“ Umso wichtiger sei, dass die Kirche auch weiterhin als Trägerin öffentlicher Einrichtungen Präsenz zeige – und dies sogar verstärke und ausbaue, um Menschen auch außerhalb der eigentlichen Kirchen zu erreichen.
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Und genau dazu trug die Veranstaltung bei, in deren Rahmen Hammer diese Feststellung traf: Denn drei kirchliche Kindergärten, allesamt in Trägerschaft der gemeinnützigen Kita-GmbH des Erzbistums Paderborn, wurden als „Familienpastorale Orte“ zertifiziert, einer davon sogar re-zertifiziert. Die Kindergärten St. Martinus und St. Marien aus Olpe sind erstmals dabei; ihre Leiterinnen, Sabine Schüttler und Madeline Hanses, erhielten daher außer den entsprechenden Zertifikaten auch entsprechende wetterfeste Schilder, die künftig schon am Eingang darauf hinweisen, dass in der entsprechenden Einrichtung Kirche nicht nur draufsteht, sondern auch gelebt wird. Der St.-Cyriakus-Kindergarten Rhode hatte diese Auszeichnung bereits 2021 erworben und das Zertifikat nun neu erworben. Leiterin Ilona Winkel betonte, dass ihre Stellvertreterin, Karin Weischer-Maiworm, das Konzept für die Einrichtung praktisch komplett neu erarbeitet und geschrieben habe, weil die entsprechenden Anforderungen sich stark verändert hätten.
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In fünf Bereichen müssen die Kindergärten nachweisen, dass sie ihre Erziehungs- und Bildungsarbeit so ausüben, dass der kirchliche Gedanke sich im Kindergarten-Alltag niederschlägt. Regionalleiterin Karin Hohmann von der Kita gGmbH gratulierte den Vertreterinnen der drei Einrichtungen und betonte, die Auszeichnung sei „wesentlich mehr als nur ein Schild, es ist ein Zeichen dafür, dass hier Glaube gelebt wird. Dahinter stehen Werte, mit denen wir unterstreichen, dass wir die Kinder bei uns auf einen guten Weg bringen.“ Und auch Gemeindereferentin Marie-Christine Zeppenfeld freute sich über die erfolgreiche Zertifizierung, die sie seitens des pastoralen Teams begleitet. Auch in ihrer weiteren Funktion als Trauerbegleiterin erlebe sie im Umgang mit den Kindergärten, wie wertvoll und wichtig es sei, dass dort pastorale Arbeit geleistet werde, etwa wenn Eltern oder Geschwister von Kindergartenkindern erkranken oder sterben und die Kinder entsprechend aufgefangen würden.