Gerlingen. Klein, süß und so witzig sind die Mini-Shetlandponys von der Gerlinger Mühle. Wie es Stefanie Schmidt schaffte, sie im Netz erfolgreich zu machen.
Mit ihren kleinen Hufen stapfen sie durch das hohe Gras, Schritt für Schritt und als sie Besitzerin Stefanie Schmidt sehen, legen sie plötzlich einen Zahn zu. Die ganze Herde trabt auf die 45-Jährige zu. Die Stuten laufen voran und drei winzig kleine Fohlen rennen hinterher. So süß, so klein und noch so unbeholfen bleiben sie am Zaun auf der großen Wiese in Gerlingen stehen. Neugierig und sehr zutraulich sind die drei Fohlen und schauen mit ihren großen, schwarzen Augen umher. Die Mini-Shetlandponys von der Gerlinger Mühle sind bekannt in der Gemeinde Wenden, vor allem von der Tierschau auf der „Wendschen Kärmetze“. Aber nicht nur der Kreis Olpe kennt diese niedlichen Wesen, auf Instagram und YouTube sind die „Minis von der Gerlinger Mühle“ zu richtigen Stars geworden und begeistern dort mittlerweile jeweils rund 30.000 Follower, die sich von den Videos verzücken, lassen. Wie es dazu kam?
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Die große Leidenschaft von Stefanie Schmidt, Shetlandponys zu züchten, geht bis ins Jahr 2008 zurück. Damals hat die Krankenschwester, die in Teilzeit bei der GFO arbeitet, für die Kinder die ersten Shettys angeschafft, damit sie darauf reiten können. Die drei Kinder sind mittlerweile neun, 18 und 19 Jahre alt, aber die Leidenschaft zur Zucht und den Ponys ist geblieben. 20 Mini-Shettys und elf Fohlen traben über rund 15 Hektar große Wiesenflächen und eine Stute ist sogar noch tragend und erwartet in Kürze das letzte Fohlen der diesjährigen Zuchtsaison. Tilia, Gänseblümchen und Glockenblume sind die Namen der zuckersüßen Jungtiere, die noch eine ganz kurze und lockige Mähne haben.
Shettys heißen Gänseblümchen und Lollipop
„Wir haben jedes Jahr ein Namensmotto. In diesem Jahr erhalten die Fohlen die Namen von Blumen oder Pflanzen. Vor einigen Jahren war es Süßkram, daher heißt eine Stute auch Lollipop. Die Stutfohlen erhalten den Namen mit dem Anfangsbuchstaben der Mutter und die Hengstfohlen den vom Vater“, erklärt Stefanie Schmidt, wie sich die Namensgebung zusammensetzt. Die 45-Jährige züchtet die Mini-Shettys, um sie zu verkaufen und lacht: „Sonst hätten wir mittlerweile weit über 200 Ponys hier stehen.“
Für ihr sehr zeitintensives Hobby benötigt Stefanie Schmidt täglich zwischen drei bis vier Stunden und vor einigen Jahren erstellte sie neben einem Instagram-Account, auch einen YouTube-Kanal für ihre Ponys. Seither sind sie die Stars im Internet. Über 30.000 Follower auf Instagram und 28.000 Fans auf YouTube verfolgen das Leben rund um die Mini-Shettys von der Gerlinger Mühle – einem Ortsteil in Gerlingen. Hier wohnt Familie Schmidt mit ihren Kindern, den Shetlandponys, fünf Isländern und Sheltie Fine (5), die als Shetland Sheepdog seiner Hüte-Leidenschaft nachgeht und mit den Mini-Shetlandponys auf einer Wellenlänge ist.
Auszeichnungen für Mini-Shetlandponys
Mit zehn bis 12 Ponys besucht Stefanie Schmidt jedes Jahr die Tierschau der Wendener Kirmes, außerdem legt sie großen Wert darauf, dass die Fohlen auf sogenannten Fohlenshows laufen – Püppi hat sogar einen Preis als NRW-Championat-Sieger-Stute gewonnen. „Ich möchte die besten Ponys für meine Zucht haben“, erklärt die Hobbyzüchterin ihre Intension. Bei allen Fohlen-Geburten war sie dabei und sagt: „Das waren viele schlaflose Nächte und man muss eine Menge Enthusiasmus, Freude und viel Leidenschaft mitbringen, denn reich wird man mit dem Verkauf der Ponys nicht.“
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Doch wie hat Stefanie Schmidt es geschafft, dass die Mini-Shettys im Internet so große Begeisterung finden? „Das hat sich irgendwie verselbstständigt, ohne dass ich es geplant habe. Ich nutze die Portale als gute und günstige Werbung und lasse alle daran teilhaben, was rund um die Minis passiert“, erklärt die gebürtige Gerlingerin, die sich um den Bereich Social Media zu 95 Prozent alleine kümmert und Videos, süße Bilder und niedliche Storys teilt. Pferdebegeistert ist die ganze Familie, samt der drei Kinder: „Wobei mein Mann Thomas nicht so der Pferdemensch ist. Der kümmert sich mehr um die Zäune auf den Wiesen.“