Herdecke. André Walter vom Geschäft E-motion in Herdecke blickt auf die Saison 2025 und gibt Tipps, worauf interessierte Käufer jetzt achten sollten.
Vielleicht ist noch Weihnachtsgeld übrig, womöglich darf ein Geburtstagsgeschenk bald etwas teurer ausfallen. Mit nun steigenden Temperaturen gehen die Gedanken immer häufiger in Richtung Fahrrad. In diesem Geschäftsfeld gilt 2023 als besonderes Jahr, damals verkauften die Händler nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands erstmals mehr E-Bikes als klassische Räder ohne Motor.
Viel Bewegung in der Branche
Auch wenn die Phase der Hochkonjunktur danach abflaute, lassen sich beispielsweise auf dem heimischen Ruhrtalradweg weiterhin viele Pedaltreter mit Elektro-Unterstützung antreffen. Die schauen immer wieder, was sich in der Branche tut. Das hat natürlich auch der Herdecker André Walter mit seinem Geschäft E-motion auf dem Radar. Der Händler hat seine Tätigkeiten in zwei Ladenlokalen an der Hauptstraße konzentriert und gibt einen Ausblick auf die Saison 2025.
Aktuelles oder älteres Modell?
Manche dürften vor der Frage stehen, ob sie jetzt ein E-Bike kaufen beziehungsweise leasen oder noch etwas warten sollen. Sollte es ein 2025-er Modell sein oder kann es auch eine ältere Ausführung aus 2024 bzw. den Vorjahren sein? André Walter nennt einige Neuerungen, die vor allem den Motor betreffen. Den betrachten viele als wichtigste Komponente: Nicht nur wegen der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit, sondern auch wegen des Gewichts.
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Marktführer ist in dieser Hinsicht der Automobilzulieferer Bosch. Der Konzern bietet zum Beispiel neuerdings Kraftspeicher mit 600 und 800 Wattstunden (“Smart System“) an, hinzu kommen weiterhin Varianten mit 625 und 750 Wh. „Die neuen Akkus sind unter anderem leichter, man spart 400 oder 800 Gramm Gewicht ein“, erklärt André Walter. „Das ist bei dem Gros der neuen Modelle ein Vorteil.“ Je nach Fahrrad und je nach Ausstattung könne der Unterschied sogar insgesamt bis zu 1,5 Kilogramm betragen.
Vorteil für sportliche Fahrer
Der Herdecker Experte geht ins Detail und wägt ab. „Der Unterschied bei den Motoren Bosch CX der vierten oder fünften Generation fällt in meinen Augen noch kleiner aus als beim Akku, zumindest für den Alltagsfahrer. Die Vorteile der neuen Ausführungen kommen in erster Linie leider nur sportlich orientierten Fahrern zugute“, meint Walter und denkt in dieser Hinsicht an die Trittfrequenz. Die ist für ambitionierte E-Biker von Bedeutung, diese achten mehr auf die Leistung als Freizeitnutzer. Bei den neuen Motoren biete das Drehmoment mit 85 Newtonmeter die gleichen Werte wie andere, in der Spitze können die Weiterentwicklungen bei entsprechender Trittgeschwindigkeit für eine begrenzte Zeit bis zu 600 Watt leisten. Sie seien zudem rund 100 Gramm leichter.
„Die Richtung stimmt“
Der Herdecker Fachmann sagt: „Die Fortschritte sind da, die Richtung stimmt. Es kann sich aber durchaus lohnen, bei E-Bikes nach 2024-er Modellen zu fragen. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann jetzt in den ersten Monaten, so lange die Räder noch verfügbar sind, einige Euro sparen.“ Seiner Einschätzung nach beträgt der Preisunterschied im Regelfall zwischen zehn und 30 Prozent, einige Modelle kosten sogar nur die Hälfte im Vergleich zu früheren Angaben.
Entwicklung bei Lastenrädern
Ein ähnliches Bild lasse sich bei den Lastenrädern beobachten, auch da seien sehr große Nachlässe möglich. „Denn in dem Segment tut sich gerade einiges, da wird es leichter und kompakter“, berichtet der Herdecker und erwähnt zum Beispiel Ausführungen zum Kindertransport. Zwei junge Mitfahrer können bei einem Modell wie auf einem Motorrad hintereinander sitzen. Vorteilhaft sei in erster Linie, dass die Räder in Sachen Abmessungen sowie Fahrverhalten einem normalen E-Bike in nichts nachstehen. „Das klassische Lastenrad ist aber nicht weg, es wird nur auch kompakter und etwas kleiner“, so André Walter abschließend.