Wetter. In Wetter laufen die Planungen zur umfangreichen Schulmodernisierung in Oberwengern. Fast 38 Millionen Euro kostet diese, ein Betrag sticht hervor.

Eine Mammut-Aufgabe steht an. Der derzeit passende Kalenderspruch dazu: Große Projekte werfen ihre Schatten voraus. Nach politischen Beschlüssen kann die Stadt Wetter die Sanierung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG) angehen. Das erfolgt über Jahre in mehreren Schritten. Die Dimension des Unterfangens zeigt sich in einer Kostenschätzung: Satte 37,9 Millionen Euro braucht es für eine Generalüberholung und Modernisierung des Gebäudes in Oberwengern.

Unterricht auslagern

Ein Betrag sticht im Vorfeld heraus. Bemerkenswerte 6,3 Millionen Euro kosten Container, in denen während des Umbaus übergangsweise Unterricht an der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße stattfinden soll. Viel Geld für eine Stadt, die nicht gerade als reich gilt und deren Haushaltsplanung auch 2025 ein Defizit aufweist, das dürfte den Angaben zufolge achtstellig ausfallen. Anlass genug, in der städtischen Pressestelle nach Erklärungen und nach dem Stand der Dinge in Sachen GSG zu fragen.

Kein Termin für Baustart

„Es gibt noch keinen konkreten Starttermin“, sagt Sprecher Jens Holsteg hinsichtlich des Beginns der GSG-Arbeiten. Zuletzt hieß es, dass noch genauere Planungen erfolgen müssten. Der erste von zwei großen Bauabschnitten soll wohl 2026 anlaufen, insgesamt fünf Jahre komme es am Gymnasium zu Beeinträchtigungen im Schulleben, für die Modernisierung der angrenzenden Sporthalle sind zwei Jahre veranschlagt. In den Unterlagen zur Beschlussvorlage steht: Bis Ende 2025 müssen die Container als Ausweichmöglichkeit für die Schülerschaft und das Lehrerkollegium aufgestellt sein.

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Das Vorgehen, über das die Politik im letzten Jahr informiert wurde, soll wie folgt ablaufen: Um die Belastung und Beeinträchtigung durch Lärm oder Schmutz so gering wie möglich zu halten, erfolge die Sanierung in zwei Phasen. Die Klassenzimmer für die Hälfte der Schülerinnen und Schüler werden in Containern ausgelagert, damit ein Bauabschnitt über die Bühne gehen kann. In der Fachsprache heißt es: Für den Innenausbau wollen Experten das Gebäude „axial“ teilen: Während die eine Hälfte saniert wird, findet der dazugehörige Schulbetrieb dann außerhalb statt. Dabei handelt es sich laut Holsteg um 22 Unterrichtsräume, die vorübergehend auf einem Teil des Sportplatzes stehen sollen. Laut Unterlagen sollen diese in zweigeschossiger Bauweise rund 3000 Quadratmeter Brutto-Grundfläche (BGF) aufweisen.

Kaufen und nicht anmieten

„Die Container werden gekauft, da dies über den langen Zeitraum von fünf Jahren wirtschaftlicher ist“, erklärt der Sprecher der Stadt Wetter. „Die Ausschreibung ist noch nicht erfolgt.“ Doch in Zeiten von Flüchtlingsunterbringungen dürfte die Anfrage aus der Harkortstadt doch sicher nicht die einzige bei entsprechenden Anbietern sein: „Grundsätzlich sind wir optimistisch, was die Beschaffung angeht“, meint Holsteg. 

An Herdecker Schulzentrum Bleichstein standen vorübergehend Container für den Unterricht (Archivbild).
An Herdecker Schulzentrum Bleichstein standen vorübergehend Container für den Unterricht (Archivbild). © WP

Während andernorts Kommunen solche mobilen Baukörper zur Unterbringung von Geflüchteten angemietet haben, stehen in Wetter dafür grundsätzlich städtische Gebäude zur Verfügung. „Lediglich Sanitärräume sind als Container hinzugekommen. Entsprechend ist das nicht vergleichbar“, heißt es aus der Pressestelle. Im aktuellen Haushalt befinden sich einmalig 6,3 Mio. Euro für die Übergangs-Unterrichtsräume am städtischen Gymnasium. Die hohe Summe sei relativ, da die Container gekauft werden und laut Holsteg „für einen Nutzungszeitraum von fünf Jahren einer Vielzahl von Anforderungen entsprechen müssen“.